Diese Bakterien überleben Antibiotikabehandlungen und vererben ihre Widerstandsfähigkeit weiter. Multiresistenz bedeutet, dass Bakterien gegen viele Antibiotika widerstandsfähig (resistent) sind. Grundsätzlich sind diese Bakterien nicht gefährlicher als andere. Sie rufen auch nicht häufiger Infektionen hervor. Tritt aber eine Infektion auf, lässt sich diese weitaus schwerer behandeln. Denn nur noch wenige Antibiotika sind hier wirksam.
Keime sind in allen oberirdischen Gewässern vorhanden! Viele Bakterien gehören zu den natürlichen Bewohnern von Flüssen und Seen, doch zusätzlich gelangt ein großer Teil der Bakterien mit geklärtem Abwasser, durch ausgeschwemmte Gülle von landwirtschaftlichen Flächen oder mit dem Kot der Wasservögel in die Flüsse und wird von diesen abtransportiert. Naturbelassene Gewässer besitzen eine gewisse Selbstreinigung, bei der die Keimzahl mit der Zeit verringert wird.
Für gesunde Menschen hat der Kontakt mit Wasser aus Flüssen und Seen keine gesundheitlichen Auswirkungen, denn der Säureschutzmantel der Haut und die Magensäure (bei verschlucktem Wasser) bilden wirksame Barrieren gegen verschiedene Erreger (Bakterien, Viren, Pilze).
Lediglich Personen mit geschwächtem Immunsystem (etwa
aufgrund einer Krebserkrankung oder einer Transplantation) oder
mit frischen offenen Wunden (auch nach einer Tätowierung)
sollten keinen direkten Kontakt mit Wasser aus Flüssen und Seen
(auch Badeseen) haben.
Nach wie vor gilt: NACH dem WC und VOR dem Essen -
Händewaschen nicht vergessen! Diese einfache Hygieneregel
hilft. Und nach dem Kanu-Training oder einer Kanutour ist eine
erfrischende Dusche immer willkommen.
Petra Schellhorn
DKV-Ressortleiterin Umwelt und Gewässer