Das Präsidium des DOSB hat sich am Dienstag, 28.Oktober
2014, in Neu-Isenburg einstimmig dafür ausgesprochen, sich mit
Berlin oder Hamburg für 2024 und ggf. auch 2028 um die
Olympischen und Paralympischen Spiele zu bewerben. Einen
entsprechenden Beschlussvorschlag (ist unten beigefügt) bringt
es in die DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember 2014 in
Dresden ein.
Zugleich verabschiedete das Präsidium einen Zeitplan für den
Fortgang der Bewerbung. Danach soll die Entscheidung über die
Bewerberstadt auf einer außerordentlichen
DOSB-Mitgliederversammlung am 21. März fallen. Das
DOSB-Präsidium, so heißt es in dem Beschlussentwurf für die
Mitgliederversammlung, wird zur Vorbereitung dieser
Entscheidung einen Vorschlag vorlegen, den es gemeinsam mit
einem Beratungsgremium erarbeiten wird, das sich aus erfahrenen
Mitgliedern der Sportfamilie sowie Vertretern aus Politik und
Gesellschaft zusammensetzt. Diese Sitzung ist für den 16. März
2015 vorgesehen. Dieses Vorgehen ist sowohl mit Berlin als auch
Hamburg abgestimmt.
Das DOSB-Präsidium betonte in seinem Beschlussvorschlag
zugleich: „Der Bewerbungsprozess ist transparent und
partizipativ zu gestalten, und in Abstimmung mit der
Bewerberstadt ist zu geeigneter Zeit ein Bürgerentscheid
abzuhalten.“ Der Termin hierfür ist in Abstimmung mit der
Bewerberstadt festzulegen.
„Für den deutschen Sport sind die Olympischen und
Paralympischen Spiele das wichtigste Ereignis überhaupt“, sagt
DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Olympische und Paralympische
Spiele, nachhaltig angelegt, sind eine Chance für das ganze
Land und besonders für die Ausrichterstadt und -region. Von
München 1972 bis London 2012 wird deutlich, was sie, richtig
konzipiert und durchgeführt, in Wirtschaft und Gesellschaft und
vor allem im Sport eines Landes auslösen können.“
Einer vom DOSB in Auftrag gegebenen repräsentativen
Forsa-Umfrage von Anfang September 2014 zufolge würden es mehr
als drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger in den beiden
Städten begrüßen, wenn Olympische und Paralympische Spiele
wieder in Deutschland stattfänden: In Hamburg sind es 80
Prozent und in Berlin 79 Prozent. Dies entspricht auch dem
Ergebnis anderer repräsentativer Umfragen in ganz Deutschland.
„Diese Zahlen verstehen wir sozusagen als Arbeitsauftrag, das
Thema weiter professionell und mit aller Kraft zu verfolgen“,
sagt Alfons Hörmann.
„Dass im jetzigen Vorstadium einer möglichen Bewerbung die
Bürger/innen noch unentschieden sind, was die Durchführung von
Olympischen Spielen in der eigenen Stadt – also gewissermaßen
vor der Haustür – angeht, ist nicht überraschend, denn die
konkreten Rahmenbedingungen und z. B. auch die Kosten sind noch
nicht im Einzelnen bekannt“, erklärt DOSB-Generaldirektor
Michael Vesper. In Berlin ist die Situation derzeit noch
pari-pari (48 Prozent der Bürger/innen sind für eine Bewerbung
Berlins, 49 Prozent dagegen), in Hamburg ist schon heute eine
Mehrheit festzustellen (53 Prozent dafür, 44 Prozent dagegen).
In beiden Städten sprechen sich knapp 70 Prozent der
Befürworter für eine Bewerbung für das Jahr 2024 aus; die
anderen haben keine oder eine Präferenz für das Jahr 2028. In
beiden Städten ist die Zustimmung bei den Jüngeren deutlich
höher als bei den Älteren. Während 62 Prozent (Hamburg) bzw. 57
Prozent (Berlin) der unter 30-Jährigen sich für eine Bewerbung
ihrer jeweiligen Stadt aussprechen, sinkt dieser Anteil bei den
über 60-Jährigen auf 44 Prozent (Hamburg) bzw. 42 Prozent
(Berlin).
„Die Lücke zwischen der allgemeinen Zustimmung zur Ausrichtung
Olympischer und Paralympischer Spiele und der konkreten
Befürwortung einer Bewerbung der eigenen Stadt zu schließen,
ist eine Herausforderung, der der organisierte Sport sich
gemeinsam mit den beteiligten Städten stellt“, sagt Hörmann.
Dass dies möglich sei, zeige die Einstellung der Bürger/innen
zum Einfluss von Olympischen und Paralympischen Spielen auf die
Entwicklung und den Ruf ihrer jeweiligen Stadt. Die Mehrheit
der Hamburger (60 Prozent) und auch der Berliner (55 Prozent)
meint, die Spiele könnten die Entwicklung ihrer Stadt positiv
beeinflussen. Und 79 Prozent der Hamburger bzw. 74 Prozent der
Berliner sind der Ansicht, dass die Spiele sich auf den Ruf
ihrer Stadt positiv auswirken würden; diese Ansicht teilen
sogar zwei Drittel (in Hamburg) bzw. 48 Prozent (in Berlin) der
Gegner/innen einer Bewerbung.
Beschluss des DOSB zur
Olympiabewerbung
Quelle: www.dosb.de