Bis zum heutigen Zeitpunkt ist das olympische Medaillenkonto der Potsdamer Rennkanuten auf 17 x Gold, 9 x Silber und 4 x Bronze angewachsen. Eine Bilanz an der 21 im Potsdamer Luftschiffhafen ansässige Athleten Anteil hatten. Fast alle waren am Abend des 22.10.2014 in der Kanuscheune am Templiner See versammelt, um noch einmal auf großformatigen Displays die olympischen Endläufe, in denen die Potsdamer Rennkanuten olympisches Gold gewannen, in Bild und Ton zu verfolgen. Mit Beifall verfolgten sowohl die ehemaligen als auch noch aktiven Athleten sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und anderen Sportarten die teilweise dramatischen Finalrennen. Der Brisanz des olympischen Geschehens konnten sich weder der einstige Ministerpräsident Brandenburgs Manfred Stolpe noch die Sportministerin Martina Münch, der Oberbürgermeister Jann Jakobs, der Trainer des FFC Turbine Potsdam Bernd Schröder u. v. a. m. entziehen.
Ein Erlebnis besonderer Art an dem Festabend war die Gegenwart von fünf Teilnehmern des olympischen Finals im C1 über 1000 m von Tokio 1964. Neben Jürgen Eschert waren der Drittplatzierte Jewgeni Penjajew (UdSSR) sowie der Fünfte Ove Emanuelsson (Schweden), der Sechste Bogdan Iwanow (Bulgarien) und der Achtplatzierte Dennis van Valkenburgh (USA) anwesend. Allen war die Freude über das Wiedersehen nach einem halben Jahrhundert im Gesicht abzulesen. Mit warmen Worten bedankte sich Ove Emanuelsson im Namen seiner ausländischen Sportfreunde für den herzlichen Empfang, der ihnen in Potsdam zuteil wurde.
Der
Vorsitzende des KC Potsdam Torsten Gutsche - zusammen mit
seinem K2 - Partner Kay Bluhm selbst dreifacher Olympiasieger
und mehrfacher Weltmeister - dankte allen Trainern,
Unterstützern, Sponsoren und ehrenamtlich Tätigen für ihr
selbstloses Engagement.
Das Sportlerteam mit Sebastian Brendel an der Spitze ließ es
sich die Gelegenheit nicht entgehen, Jürgen Eschert für sein
Wirken im Interesse des Clubs zu würdigen und ein Ehrengeschenk
zu überreichen.
An dieser Stelle sei auch an folgendes erinnert: Ohne das funktionierende Sichtungs- und Förderungssystem über Trainingszentren (TZ)/ Landesstützpunkte (LSP), Kinder- und Jugendsportschule/ Sportschule Friedrich Ludwig Jahn und letztlich Olympiastützpunkt wären die erreichten Erfolge kaum möglich gewesen. Viele Paddeltalente wurden vor allem in den TZ/ LSP Eisenhüttenstadt, Schwedt, Spremberg und Brandenburg an der Havel herangebildet und mit ihrer Delegierung nach Potsdam durch ein profiliertes Trainerteam zu Weltklasseathleten geformt. Zudem war es solch engagierten Sportbesessenen wie Manfred Schubert zu verdanken, dass die Kanuhochburg im Luftschiffhafen in den ersten Jahren nach der Wendezeit weiterhin bestehen blieb und die Grundlagen für den heutigen Leistungsstand geschaffen wurden.
Es wurde am 22.10. jedoch nicht nur das Erreichte gewürdigt,
sondern auch nach vorn geschaut. So wurden mit Festlegung
der Kader, die ihre Bewährungsprobe bei den
Qualifizierungswettkämpfen für das Auswahlteam des Deutschen
Kanu-Verbandes zu bestehen haben, bereits die Weichen mit Blick
auf Rio 2016 und danach gestellt. Zu diesem Athletenkreis
gehören u. a. alle Sportlerinnen und Sportler, die in der
letzten Wettkampfsaison bereits bei internationalen
Meisterschaften dabei waren.
Potsdam, 23.10.2014