KIRA

ein Engel der um sein Überleben kämpfte und doch verlor..
Kira

Stellungnahme IFL e.V.

An einem Sonntag, es war der 30. August, erreichte uns ein Hilferuf. Kira eine bezaubernde Hündin brauchte dringend einen passenden Blutspender.

Ohne lange zu überlegen fuhren wir mit unseren Hunden in die Tierklinik nach Stuttgart. Um alle testen zu lassen. Auch kontaktierten wir jeden, wessen Hund als Blutspender in Frage kommen könnte. Die Hilfsbereitschaft war auch hier sehr hoch. Danke an alle, die ohne zu überlegen, geholfen haben.

Als der Anruf kam, dass von unseren Hunden als Spender leider keiner in Frage kommt, aber sie einen passenden Spender gefunden hatten, war die Hoffnung bei uns allen sehr groß. Wir drückten alle Daumen und Pfoten für Kira. Mit Frauchen Monika hielten wir teilweise mehrmals täglich Kontakt, wie es ihrem Engel Kira denn geht.

Die Prognose war zu anfangs sehr gut und dies freute uns riesig. Wir haben aufgrund der extremen hohen Klinikkosten auch sofort, ohne zu überlegen hiervon einen Teil übernommen, um Monika auch finanzielle Unterstützung zu geben. Somit konnte wenigsten ein Teil der Sorgen gemindert werden.

Nachdem die freudige Nachricht kam, Kira dürfe nach Hause, es geht weiter aufwärts, waren wir überglücklich.

Doch leider kam am 18. September der verzweifelte Anruf.

Kira geht es wieder sehr, sehr schlecht. Diese Nachricht war ein Schock für uns alle. Wir freuten uns doch so sehr, dass dieser kleine Engel über dem Berg war. Die Tierklinik Plieningen hat sie wieder nach Hause geschickt.

Nach einigen Anrufen, die erlösende Nachricht: die Tierklinik Würzburg-Reichenberg ist auf diese Fälle spezialisiert und sie kann mit Kira heute noch kommen. Doch wie kommt nun Kira und Frauchen dorthin. Das Auto ist defekt und steht seit vielen Tagen in der Werkstatt. Dazu noch Freitag, alle auf Arbeit.

Wir haben zum Telefon gegriffen und uns sofort mit unserem sehr engen Freunden vom Verein „Fellnasenglück grenzenlos e.V.“ aus Stuttgart in Verbindung gesetzt. Hardy und Lore waren wie immer sofort zur Stelle und somit fuhr Hardy los, Kira und Monika abzuholen und in die Klinik nach Würzburg-Reichenberg zu fahren.

Hardy hielt uns während der der ganzen Zeit über auf dem Laufenden. Kira musste in der Klinik bleiben und Hardy fuhr spät in der Nacht, Frauchen Monika wieder nach Hause. Wieder war ungewiss, ob Kira dies schaffen würde. Am 23. September kam wieder der erlösende Anruf, Kira darf nach Hause.

Hardy holte Kira in der Klinik ab. Die Hoffnung, Kira würde es jetzt endlich besser gehen und wieder gesund werden war auf dem Höhepunkt angekommen. Die Freude war riesig und die Anspannung und das Bangen lies nach.

Dann die Schocknachricht 2 Tage später. Kira hat es nicht geschafft. Es ging ihr rapide schlechter und der Tumor war bösartig und hatte gestreut. Kira musste erlöst werden und bis zum letzten Atemzug war ihre Familie an ihrer Seite. Du wunderbares Mädchen durftest nur 4 Jahre alt werden.

„Intensiv aber zu kurz war der Weg, den wir gemeinsam mit dir gehen durften.“

-Verfasser unbekannt-

 

Danke liebe Monika für das Vertrauen an uns. Danke an Hardy und Lore vom Verein „Fellnasenglück grenzenlos e.V.“ aus Stuttgart. Ihr habt wie immer nicht eine Sekunde gezögert zu helfen. Hier sieht man, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Tierschutz ist.

Danke liebe Spender, Sponsoren und Unterstützer - nur durch Sie, können wir in Not geratenen Besitzern und Tieren helfen. Auch wenn der Ausgang nicht immer so ist, wie wir es uns von Herzen wünschen.

Der Himmel hat einen neuen hell erleuchteten Stern Namens „KIRA“.


KIRA´S GESCHICHT – von Frauchen Monika

Es ist sehr schwierig, über ein so kostbares Wesen zu schreiben, wie Kira es für mich war.

Ein wunderbares Hundemädchen mit großem Herz und wunderbarem, strahlendem Lächeln. Sie war soooo perfekt.

Mit ihr war alles fantastisch - bis zum Tag, als wir erfahren haben, dass sie ernsthaft krank ist. Vergiftung, Durchfall, Anämie... wir sind in die Tierklinik nach Plieningen gefahren.

Die sehr nette Ärztin dort hat uns versichert, dass sie schon viel schlimmere Fälle hingekriegt hätten. Es gab viele Untersuchungen, Medikamente und vor allem hohe Rechnungen. Mit Kira ist es aber nicht besser geworden - sie konnte nicht mehr essen und auf der Milz wurde ein Tumor entdeckt. Wir haben eine Milzentfernung vorgeschlagen, aber uns ist gesagt worden, dass das nicht nötig sei. Kira hat Infusionen bekommen, die aber nur für sehr kurze Zeit geholfen haben.

Ihre Blutwerte wurden immer schlechter. Kira musste stationär aufgenommen werden. Dann kam der Anruf, dass es keine passende Blutkonserve mehr für sie gibt und Kira keine 24 Stunden zum Leben übrigblieben.

Wir haben nicht lange gewartet und sofort nach einem passenden Blutspender gesucht. Trotz der riesigen Bereitschaft zu helfen - von Freunden und Bekannten mit Fellnasen - konnte kein passender Spender gefunden werden. Daher wurden die vorhandenen Konserven plötzlich doch die optimale Lösung, was ich nicht ganz verstehen konnte. Noch erstaunter war ich am nächsten Tag, als Kira soweit ganz fit und abholbereit gewesen ist. Antworten auf meine Fragen habe ich nicht bekommen, aber dafür viele neue Medikamente und noch mehr Rechnungen.

Die Tierklinik in Plieningen war mit ihrem Zustand zufrieden und es schien ihr auch tatsächlich besser zu gehen. Doch leider wurde bei der Nachkontrolle ca. eine Woche später der sehr niedrige Wert von nur 5 g/dl an Hämoglobin bei ihr fest gestellt. Der behandelte Arzt schickte uns mit den Worten: „Wenn es wieder schlimmer werden sollte, dann kommen Sie wieder zu uns“ nach Hause. Doch ich fragte mich bereits, wie viel schlimmer ihr Zustand denn noch werden könnte und sollte.

Den nächsten Termin haben wir in einer anderen Klinik gemacht - in der Tierklinik in Würzburg-Reichenberg, welche uns von Kiras Züchterin empfohlen wurde. Mit der Bitte an die bisherige Tierklinik, Kiras gesamte bisherige Ergebnisse an die neue Klinik zu mailen.

Wir sind 200 km gefahren, doch die ausgemachte sofortige OP konnte nicht stattfinden, da die Tierklinik Plieningen auch nach 20 Stunden keine Ergebnisse weitergeleitet hat und immer noch nicht antwortete. Erst nach einem eskalativen Telefonat zwischen den beiden Kliniken wurden die Informationen verschickt - leider ohne Kiras Blutgruppe, womit eine erneute unnötige Zeitverzögerung entstand. Zeit, die niemand hatte - in erster Linie nicht Kira.

Kiras Blutgruppe musste erneut bestimmt werden und zur großen Überraschung wurde und mitgeteilt, dass Kira die Blutgruppe hatte, die mit jedem Spender kompatibel sei. Wir haben nichts mehr verstanden, da die Informationslage der Tierklinik Plieningen zuvor das Gegenteil behauptete, aber wir hatten auch keine Zeit mehr gehabt, um weiter zu spekulieren.

Kira bekam die Bluttransfusion und ein paar Stunden später die Operation. Sie hat alles sehr gut überstanden und kam ein paar Tage später mit neuer Hoffnung nach Hause.

Leider verschlechterte sich Kiras Zustand in kürzester Zeit drastisch. Die letzte Diagnose aus Würzburg kam - der Tumor ist bösartig geworden und hat auf ihre Leber gestreut.

Am nächsten Tag haben ich und meine Kinder unseren Sonnenschein auf ihrem letzten Weg begleitet. Unsere Welt ist zusammengebrochen und ein sehr schwieriger Weg der Trauer hat begonnen. Unsere Madame ist nur 4 Jahre alt geworden.              

„Du warst meine beste Freundin, meine bedingungslose Liebe. Bis ich verstanden habe, dass du wirklich weg bist, wird der Schmerz unzählige Male über mich rollen und jedes mal ein kleines Stückchen mehr zerbrechen. Deine kalte, feuchte Nase wird mich nicht mehr aus dem Bett stupsen. Dein Grummeln mich nicht mehr begrüßen. Dein goldenes Fell meine schwarze Kleidung nicht mehr bedecken. Ich werde deine Pfote nicht mehr halten können und doch war es das, was ich bis zum Schluss gemacht habe. Wie du mich begleitet hast, so unschuldig und liebend, so begleitete ich dich auch auf deinem letzten Weg. Kein Lagerfeuer, wird mehr das Gleiche sein – wer klaut denn jeden einzelnen Stock nun? Kein Brokkoli-Auflauf wird mehr der Gleiche sein – wer isst mir nun die Hälfte des Gemüses weg? Kein Besuch wird mehr der Gleiche sein – denn es ist leer geworden. Kein Tapsen, kein Kraulen, kein DU. Mein Flauschemädchen. Always“.

Ich möchte hier noch etwas für mich sehr Wichtiges erwähnen: Das erste Mal in meinem Leben, habe ich so unfassbar erstaunliche und tolle Menschen kennen gelernt. Geniale, starke Leute, die uns mit Rat, undenklich viel Zeit und sogar Geld unterstützt haben.

Ich bin immer noch total überwältigt von so viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Vor allem von Beatrix und Hardi – so viel Dankbarkeit, die ich für euch empfinde, kann man nicht in Worte fassen. Danke, dass es euch gibt!

Katharina, Vanessa und meiner Tochter Alicja: danke für alles. Chapeau!