Beim Stand-up-Paddling, kurz SUP oder auch Stehpaddeln, bewegt sich der Sportler auf einem speziellen SUP-Board stehend und mit einem Stechpaddel paddelnd auf dem Wasser vorwärts.
Stehpaddeln ist eine Kombination aus Wellenreiten und Kanufahren und ein hervorragendes Ganzkörper-Workout. Es ist ein relativ einfacher, schnell erlernbarer, ruhiger und trotzdem fordernder Sport, der von Männern und Frauen jeden Alters gleichermaßen betrieben werden kann. Er schult den Gleichgewichtssinn und die Koordination, stärkt die gesamte Muskulatur, ist ein gutes Herz-Kreislauf-Training und stellt durch seine Naturverbundenheit einen idealen Ausgleich zum Alltagsstress dar.
Das Paddeln im Stehen – das wesentliche Element des SUPen – ist nicht neu, sondern von peruanischen Fischern oder auch Polynesiern seit Jahrhunderten überliefert. Der britische Seefahrer und Entdecker James Cook soll 1778 gar Hawaiianer beim Surfen, bei dem sie auch Paddel benutzten, beobachtet haben. Ebenso wird berichtet, dass der bekannte hawaiianische Wassersportler Duke Kahanamoku, der als Begründer des modernen Wellenreitens gilt, Anfang des 20. Jahrhunderts sein Surfbrett auch mithilfe eines Paddels vorwärts bewegte.
In der 1950er und 1960er Jahren, als das Geschäft mit dem Surfen auf Hawaii einen Boom erlebte, nahm auch das Stand-up-Paddling – auf hawaiianisch „Ku Hoe He’e Nalu“ genannt – an Fahrt auf. Angeblich stellten sich die „Beach Boys“ von Waikiki, die den Touristen Surfunterricht erteilten, paddelnd auf ihre Surfbretter, um ihre Schüler besser beobachten oder auch Erinnerungsfotos für sie schießen zu können. Und schon bald hatte das Stehpaddeln den Namen „Beach Boy Surfing“ weg.
Es war bis in die 1970er Jahre in Waikiki weit verbreitet, geriet jedoch in Vergessenheit, als wasserdichte Kameras von jedermann mit aufs Meer genommen werden konnten und die Surfbretter immer kleiner wurden. Der letzte wahre „Beach Boy Surfer“ aus dieser Zeit, der das Paddel nie aus der Hand gegeben hat, ist der 1920 geborene John Zapotocky, der heute oft auch als „Vater“ des modernen SUP bezeichnet wird.
Das erlangte im Jahr 2000 Aufmerksamkeit, als innovative hawaiianische Wassersportler wie Dave Kalama, oder Laird Hamilton anfingen, sich mit Stand-up-Paddling in „wellenarmen“ Zeiten fit zu halten, und trat dann seinen „Siegeszug“ um den Globus an.
Seither hat es sich auch in Deutschland als eigenständige Sportart etabliert und es werden Wettkämpfe – wie die vom DKV organisierte Deutsche Meisterschaft im Stand-up-Paddling – über Strecken von 500 Metern bis zu 50 Kilometern für Männer, Frauen und Jugendliche ausgetragen.