Mit dieser Aktion will die Initiative ihrem Ziel – der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) – Nachdruck verleihen. Wie bereits in mehreren anderen Bundesländern sollen Eltern und Schüler auch in NRW frei zwischen G8 und G9 und somit einer Schulzeit von 12 oder 13 Jahren bis zum Abitur entscheiden können. Die Initiative möchte zudem die Regelunterrichtsstundenzahl wieder auf bis zu sechs Unterrichtsstunden je Tag begrenzen.
Bereits im Jahr 2012 zeigte eine repräsentative EMNID-Umfrage, dass 79 Prozent der Eltern eine Rückkehr zu G9 und eine Verringerung der Wochenstundenzahl wünschen. Für eine Anhörung im NRW-Landtag fehlen der Initiative noch einige Tausend Unterschriften, Mitte Dezember 2014 hatten 50.000 wahlberechtigte NRW-Bürger unterschrieben. 66.000 Unterschriften sind erforderlich.
Der Kanu-Verband NRW unterstützt das Anliegen der
Elterninitiative und ruft alle, die unseren Kindern und
Jugendlichen wieder mehr Freizeit für ihren Sportverein
einräumen wollen, auf, die Forderungen der Elterninitiative zu
unterschreiben. Alle notwendigen Informationen dazu sind auf
der Website der Initiative www.g9-jetzt-nrw.de zu
finden.
Seit der Einführung von G8 stellen auch die
NRW-Kanusportvereine immer wieder nachteilige Auswirkungen auf
den Nachwuchssport fest. Ab der fünften Klasse nehmen die
Kinder und Jugendlichen nur noch begrenzt am Vereinsangebot
teil oder kündigen sogar ihre Mitgliedschaft mit Hinweis auf
die hohe schulische Belastung. Während der Kanu-Verband NRW bei
den Erwachsenen nach wie vor steigende Mitgliederzahlen
verzeichnet, musste im Jugendbereich seit der Einführung von G8
im Jahr 2005 bis heute ein Rückgang von dramatischen 25 Prozent
hingenommen werden. Insgesamt haben in NRW 39 von 40 befragten
Sportverbänden zum Ausdruck gebracht, dass wegen G8 im
Nachwuchssport Kinder und Jugendliche dem Vereinsangebot
zunehmend mit der Begründung der hohen schulischen Belastung
fern bleiben.
Auch außerhalb des Sports beklagen sehr viele Eltern die stark beschnittene Freizeit ihrer Kinder. Dabei hat die Einführung von G8 nicht nur nachgewiesene negative Auswirkungen auf die Freizeitmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler, auch die für die Gesamtentwicklung unserer Kinder wichtige informelle Bildung wird deutlich beeinträchtigt. Auf diesen Aspekt verweist der Bielefelder Schulpsychologe Prof. Dr. Rainer Dollase, ebenfalls Unterstützer der Elterninitiative. Er begründet die Sinnhaftigkeit von G9 u. a. mit einer echten Chancengleichheit für alle Fünftklässler, indem ihnen die Zeit für Lern- und Entwicklungsprozesse an allen auf das Abitur vorbereitenden Schulen gewährt wird. „Ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", zitiert der Wissenschaftler ein altes afrikanisches Sprichwort.
Mehr zur Argumentation von Prof. Dr. Dollase ist unter folgendem Link zu finden: Ein Jahr Schule macht ein Jahr mehr Qualität.
Quelle: www.kanu-nrw.de
