09.02.2015 | Kanu (Allg.)

Kanu-Verband NRW unterstützt die Ziele der Elterninitiative „G9 jetzt in NRW"

Vor dem Hintergrund der nachteiligen Auswirkungen des Turboabiturs G8 unter anderem auch auf den Nachwuchssport macht die Elterninitiative „G9 jetzt in NRW" noch einmal für ihre derzeit laufende Unterschriftenaktion mobil.
Training im Verein, CT Wanne

Mit dieser Aktion will die Initiative ihrem Ziel – der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) – Nachdruck verleihen. Wie bereits in mehreren anderen Bundesländern sollen Eltern und Schüler auch in NRW frei zwischen G8 und G9 und somit einer Schulzeit von 12 oder 13 Jahren bis zum Abitur entscheiden können. Die Initiative möchte zudem die Regelunterrichtsstundenzahl wieder auf bis zu sechs Unterrichtsstunden je Tag begrenzen.

Bereits im Jahr 2012 zeigte eine repräsentative EMNID-Umfrage, dass 79 Prozent der Eltern eine Rückkehr zu G9 und eine Verringerung der Wochenstundenzahl wünschen. Für eine Anhörung im NRW-Landtag fehlen der Initiative noch einige Tausend Unterschriften, Mitte Dezember 2014 hatten 50.000 wahlberechtigte NRW-Bürger unterschrieben. 66.000 Unterschriften sind erforderlich.

Der Kanu-Verband NRW unterstützt das Anliegen der Elterninitiative und ruft alle, die unseren Kindern und Jugendlichen wieder mehr Freizeit für ihren Sportverein einräumen wollen, auf, die Forderungen der Elterninitiative zu unterschreiben. Alle notwendigen Informationen dazu sind auf der Website der Initiative www.g9-jetzt-nrw.de zu finden.

Seit der Einführung von G8 stellen auch die NRW-Kanusportvereine immer wieder nachteilige Auswirkungen auf den Nachwuchssport fest. Ab der fünften Klasse nehmen die Kinder und Jugendlichen nur noch begrenzt am Vereinsangebot teil oder kündigen sogar ihre Mitgliedschaft mit Hinweis auf die hohe schulische Belastung. Während der Kanu-Verband NRW bei den Erwachsenen nach wie vor steigende Mitgliederzahlen verzeichnet, musste im Jugendbereich seit der Einführung von G8 im Jahr 2005 bis heute ein Rückgang von dramatischen 25 Prozent hingenommen werden. Insgesamt haben in NRW 39 von 40 befragten Sportverbänden zum Ausdruck gebracht, dass wegen G8 im Nachwuchssport Kinder und Jugendliche dem Vereinsangebot zunehmend mit der Begründung der hohen schulischen Belastung fern bleiben.

Auch außerhalb des Sports beklagen sehr viele Eltern die stark beschnittene Freizeit ihrer Kinder. Dabei hat die Einführung von G8 nicht nur nachgewiesene negative Auswirkungen auf die Freizeitmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler, auch die für die Gesamtentwicklung unserer Kinder wichtige informelle Bildung wird deutlich beeinträchtigt. Auf diesen Aspekt verweist der Bielefelder Schulpsychologe Prof. Dr. Rainer Dollase, ebenfalls Unterstützer der Elterninitiative. Er begründet die Sinnhaftigkeit von G9 u. a. mit einer echten Chancengleichheit für alle Fünftklässler, indem ihnen die Zeit für Lern- und Entwicklungsprozesse an allen auf das Abitur vorbereitenden Schulen gewährt wird. „Ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", zitiert der Wissenschaftler ein altes afrikanisches Sprichwort.

Mehr zur Argumentation von Prof. Dr. Dollase ist unter folgendem Link zu finden: Ein Jahr Schule macht ein Jahr mehr Qualität.

Quelle: www.kanu-nrw.de

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