Während der Veranstaltung wurden die ersten Ideen geweckt,
diese Sportart auch in Wuppertal am Beyenburger Stausee zu
etablieren. Bis es dann soweit war, dass eine Mannschaft zum
ersten Mal auf dem Stausee in ein Drachenboot einsteigen
konnte, verging aber dann noch einige Zeit. Erst musste mal ein
Boot gefunden werden, welches man zu Training nutzen konnte.
Wie der Zufall es wollte, lag bei einem befreundeten Verein in
Düsseldorf ein altes Holzdrachenboot seit einer
Promotion-Veranstaltung der Hongkong Tourist Association
anlässlich der Kanurennsport WM 1987. Und dann? Wie
transportiert man das weit über 1.000 kg schwere und 12,40
Meter lange Drachenboot nach Wuppertal? Alle Trailer, welche
bei den Kanu-Vereinen vorhanden waren, haben nur eine geringere
Tragkraft, so dass erst ein umgebauter Motorboot-Trailer den
Transport möglich machte. Und dann gab es natürlich auch noch
organisatorische Dinge zu erledigen. Dank der Bereitschaft des
damaligen 1. Vorsitzenden des VfK Wuppertal, Herrn Karl-Heinz
Grimm, sich den neuen Arten des Kanusportes nicht zu
verschließen, sowie dem Enthusiasmus von Wolfram Faust und
Guido Wrede ergab sich die Möglichkeit im Frühjahr 1991, die
Drachenboot-Abteilung im Verein für Kanusport Wuppertal zu
gründen.
Schon im gleichen Jahr trat eine Mannschaft bei den 1.
Deutschen Meisterschaften in Dresden an den Start und
demonstrierte, dass man in Wuppertal auch diese Art des
Paddelns beherrschte.
Von dort an wuchs die ursprünglich mit 22 Aktiven besetzte
Abteilung innerhalb kürzester Zeit auf weit über 100 Mitglieder
an und stellte zu dem damaligen Zeitpunkt sicher, dass der VfK
Wuppertal zu den stärksten Mannschaften in Deutschland und
Europa zählte.
Im zweiten Jahr des Bestehens wurde unter den Mitgliedern dann
ein kleiner Wettbewerb ausgeschrieben, um für die
Drachenbootmannschaft einen eigenständigen Namen, so wie es in
dieser Sportart üblich ist, zu finden. Hierbei entstand dann
der Name DRAG ATTACK.
Dieser Name ist nun seither ein Synonym für den Spitzensport
im Drachenboot. Denn es hat bisher keine Mannschaft weltweit
geschafft, seit Anfang an in der Weltspitze mit zu paddeln. Zum
Teil wurden in den 20 Jahren die komplette Mixed- oder
Damen-Mannschaft als Nationalteam berufen oder man nahm unter
eigenen Namen auf den alle zwei Jahre stattfindenden
Club-Weltmeisterschaften teil.
Seit es im Jahr 2004 einen Wechsel in der
Verbandszugehörigkeit dieser Sportart gegeben hat und man dem
Deutschen Kanu Verband angeschlossen ist, stellen auch
weiterhin DRAG ATTACK Mitglieder das Groh der
Nationalmannschaft. Als ein besonderer Höhepunkt ist die
Teilnahme des Mixed-Teams bei den World Games, den Weltspielen
der nicht-olympischen Sportarten, in Duisburg 2005 zu benennen,
wo die Mannschaft vom Beyenburger Stausee einen kompletten Satz
Medaillen (Gold über 2.000 Meter, Silber über 1.000 Meter und
Bronze über 200 Meter) mit nach Hause gebracht hat. Es wird
wohl allen teilnehmenden Sportlerinnen und Sportlern eine
bleibende Erinnerung sein mit rund 3.000 anderen Sportlern in
ein voll besetztes Station einzumarschieren und Wettkämpfe vor
einer für den Kanusport traumhaften Kulisse mit mehr als 5.000
Zuschauern zu bestreiten.
Auch in diesem, dem 20. Jahr des Bestehens der
Drachenboot-Abteilung, sind wieder zwölf Mannschaftsmitglieder
in den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die
Europameisterschaft berufen worden.
Auch auf Vereinsebene standen in diesem Jahr große
Herausforderungen an. Auf der Deutschen Meisterschaft im
letzten Jahr haben sich insgesamt fünf Mannschaften, Damen- und
Mixed-Boot in der Senioren Klasse sowie Damen-, Herren- und
Mixed-Boot in der Master-Klasse, für die
Club-Weltmeisterschaften qualifiziert. Sie sind direkt im
Anschluss an das 18. Bergische Drachenboot Fest nach
Toronto/Kanada gereist um dort auf der Regattastrecke im Lake
Ontario die Farben des VfK Wuppertal hoch zu halten. Aus Kanada
kehrte man mit immerhin drei Titeln und zwei Silbermedaillen
zurück.
Um all diese Teilnahmen in den Jahren finanzieren zu können,
hat die Abteilung im zweiten Jahr ihres Bestehens das Bergische
Drachenboot Fest ins Leben gerufen. Hier wird durch den Einsatz
der Arbeitskraft eines jeden Teammitgliedes versucht,
Finanzmittel für die Übernahme von Startgeldern oder
Reisekosten zu erwirtschaften. So hat man auf dieser beliebten
Freizeit-Veranstaltung die Möglichkeit eine Bratwurst oder ein
Kaltgetränk bei einem amtierenden Welt-, Europa- oder Deutschen
Meister im Drachenboot-Sport zu erwerben.
Was in der ersten Auflage an einem Tag mit 15 teilnehmenden
Mannschaften aus der Region begonnen hat ist mittlerweile bei
drei Tagen und weit über 80 Mannschaften angelangt. So gibt es
neben dem Erfurt-Fun-Team-Cup am Samstag sowie dem
SPARKASSEN-Firmenteam-Cup am Sonntag auch noch die zehnte
Auflage des WSW Schüler-Cups in Kooperation mit dem Schulsport
im Städtedreieck Wuppertal-Remscheid-Solingen. Dieser findet
jeweils freitags im Laufe des Vormittages und frühen
Nachmittages statt, bevor dann am späten Nachmittag die
Studenten zum Drachenboot-Cup der Bergischen Uni Wuppertal an
den Start gehen.
Zum Abschluss des Jahres hat man sich in der Abteilung etwas
Besonderes eingefallen lassen. So möchte man am Samstag den
29.10.2011 eine große Saisonabschlussregatta veranstalten, zu
der alle Teams aus ganz Deutschland eingeladen sind. Am Abend
wird es dann in der benachbarten Schützenhalle eine
Paddler-Party bei Livemusik geben.
Darüber hinaus wird versucht, so viele wie möglich der
ehemaligen Aktiven des eigenen Vereins sowie auch der
befreundeten Teams aus Schwerin, Hannover, Dresden und Witten
an den Stausee zu bekommen. Die DRAG ATTACK Mitglieder hoffen,
dass sich möglichste viele „Alt-Internationale“ einfinden, so
dass die ehemaligen Gegner wild gemischt an den Start gehen
können.
Dies dokumentiert eine der großen Besonderheiten dieser
Sportart, dass mit dem gleichen Sportgerät Freizeit-Sport für
Jedermann sowie harter Wettkampf-Sport mit 4-5
Trainingseinheiten in der Woche betrieben werden kann. Dies zu
vermitteln ist eines der großen Anliegen der Verantwortlichen
beim DRAG ATTACK Team, um so auch zukünftig eine der
erfolgreichsten Mannschaften weltweit zu bleiben. Hierzu werden
nicht nur begeisterte und auch mal leidensfähige Sportlerinnen
und Sportler, es wird immer Nachwuchs ob Jung ob Alt gesucht,
benötigt, sondern auch die nötigen Finanzmittel, um die
notwendigen Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten. Leider ist
es in dieser Randsportart eher selten, dass Teams einen festen
Sponsor haben, was angesichts der beständigen
Leistungsfähigkeit des DRAG ATTACK Teams verwunderlich ist.
Denn welche Vereinsmannschaft kann schon auf 14 Welt-, 21
Europa- und 40 Deutsche Meister-Titel zurückblicken. So steht
die Abteilungsführung jedes Jahr erneut vor der Herausforderung
für die anstehenden sportlichen Höhepunkte des Teams die
Rahmenbedingungen zu schaffen.
Trotz diesen Herausforderungen hofft man beim Verein für
Kanusport auf weitere 20 Jahre erfolgreichen Drachenboot-Sport
in Wuppertal.
Homepage der Drachenboot-Mannschaft www.dragattack.info. Die Ausschreibung zur Saisonabschluss-Regatta
befindet sich im Downloadbereich.