14.05.2012 | Kanu-Wildwasserennsport

Nominierung für das WM-Team auf der Isère

Eine Woche hartes Training auf der WM-Strecke in La Plagne ist vorüber, die Qualifikationsrennen sind gelaufen und das WM-Team für die Weltmeisterschaften auf der Isère wurde nominiert.

Nach drei Trainingstagen startete das bislang härteste Qualifikationsrennen zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Kanu-Wildwasserrennsport. An nur zwei Wettkampftagen absolvierten die Sportler je zwei Classicrennen und zwei Sprintrennen auf der wildwassertechnisch anspruchsvollen Strecke der Isère. Der Qualifikationsmodus zur Auswahl der Nationalfahrer für die WM lies keine Fahrfahler zu. Nur die Sieger aus der Gesamtrangliste aller vier Rennen konnten sich direkt zur Teilnahme an der WM qualifizieren. Die weiteren Sportler sollten anhand der Einzelergebnisse vom Trainerrat gesetzt werden.

Der durch die EDF reglementierte Wasserstand war optimal, auch die Absprachen mit den Raftingunternehmen, die die Rennstrecke bei dem herrlichen Wetter erhöht frequentierten, verliefen reibungslos. So konnten die "internationalen Qualifikationsrennen" am Mittwoch bei leichtem einsetzenden Regen mit dem ersten Classicrennen starten.

Neben den deutschen Fahrern kämpften hier auch die Sportler aus der Schweiz und Italien um ihre Qualifikationen. Die WM-Mannschaften aus Frankreich, sowie weitere Sportler aus Kroatien, Slowenien, Österreich und den Niederlanden nahmen ebenfalls an den vom deutschen Team organisierten Wettkämpfen teil. Wo im Classic noch das deutsche Team auftrumpfen konnte, zeigten im Sprint am Nachmittag dann eindeutig die französischen Fahrer auf ihrer Hausstrecke ihre Vormachtstellung.

Der zweite Tag der Qualifikationen begann bei schönstem Sonnenschein und sehr warmen 28° mit den Sprintläufen und endete mit dem finalen Classicrennen.

Souverräner Sieger im C1 war Normen Weber, der alle vier Qualifikationswettkämpfe im Einercanadier für sich entscheiden konnte. Er wurde ebenso wie der Kölner Tim Heilinger und dem in München lebenden Braunschweiger  Julian Rohn, der nach einer längeren Krankheitszeit im Winter und Frühjahr besonders im Sprint wieder Anschluss zeigte, zur Nominierung vorgeschlagen.

Die Gesamtwertung im C2 konnte das im letzten Herbst neu formierte Boot mit Maik Schmitz und Matthias Nies für sich entscheiden. Überraschend konnten der ehemalige Weltmeister im C1 und Vizeweltmeister im K1 Stephan Stiefenhöfer zusammen mit seinem Partner Guido Wahl den ersten Sprintlauf für sich entscheiden und auch in den weiteren Läufen vordere Platzierungen einfahren. Sie wurden ebenso wie die souverränen Sieger beider Classicrennen Normen Weber und Rene Brücker, sowie die Sprintweltmeister Johannes Baumann und Lars Walter, die ein Rennen aufgrund eines Fahrfehlers nicht beendet haben, vom Trainerrat zur Nomnierung vorgeschlagen.

Bei den Kajak-Damen scheint Alke Overbeck im Classic das Maß aller Dinge zu sein. Sie konnte beide Classicrennen und den Sprint am zweiten Tag klar für sich entscheiden, dicht gefolgt von der Rosenheimerin Manuela Stöberl. Sabine Füßer zeigte nach langer Krankheitspause wieder einen deutlichen Aufwärtstrent und konnte sich als dritte Dame für die Weltmeisterschaft empfehlen. Um den weiteren vierten Startplatz kämpften Svenja Beerschwenger und Maria Hollerieth. Auf der sehr schweren Sprintstrecke in den "Moutons" verlangte es allen Mut und die Kraft das Boot in die richtige Richtung zu stellen. Besonders im Sprint zeigte Maria Nerven und büßte durch Fahrfehler viel Zeit ein. Am zweiten Tag setzte sie sich dann mit dem letzten sehr starken Classiclauf gegen die Kölnerin aufgrund ihrer wesentlich besseren Leistungen auf der langen Distanz klar durch und wurde vom Trainerrat zur Nominierung vorgeschlagen.

Auch bei den Kajak-Herren zeigten Tobias Bong und Achim Overbeck klar ihre Qualitäten auf der Classicstrecke und wurden nach den Ergbenissen auch von den internationalen Sportlern als Medaillenkandidaten gehandelt.  Marc Rösner fiel durch einen Dreher in der schwierigsten Passage und dem damit verbundenen Zeitverlust in der Gesamtwertung aller Rennen zurück, konnte aber durch seine guten Leistungen im Classic, in dem er jeweils drittbester war, und weiteren guten Läufen im Sprint vom Trainerrat als dritter Sportler gesetzt werden. Für den vierten Startplatz haben sich mit Sören Falkenhain und Björn Beerschwenger gleich zwei Sportler empfohlen, die bei den Läufen in La Plagne nahezu gleiche Zeiten einfuhren. Im direkten Vergleich der Zeitdifferenzen der beiden Sprintrennen konnte sich Björn Beerschwenger gegenüber Sören jedoch durchsetzen und Bundestrainer und Ressortleitung entschieden sich gerade im Hinblick der noch aufzuholenden Defizite der deutschen Sportler im Sprintbereich für eine Nominierung des jüngeren Sportlers Beerschwenger, der auch im Laufe der Saison hervorragende Ergebnisse auf nationalen Rennen im Sprint ablieferte. Mit Bong, Overbeck und Rösner steht ein schlagkräftiges Team mit großen Medaillenchancen im Classic parat.

Zum Abschluss der anstrengenden Qualiwoche konnte das WM-Team am Freitag noch ein sehr effektiven Mannschaftstraining auf der WM-Strecke durchführen, um sich optimal auf die WM einstellen zu können.

Alle Ergebnisse der Rennen hier

Das WM- Team 2012

K1 Herren

Tobias Bong
Achim Overbeck
Marc Rösner
Björn Beerschwenger
  K1 Damen

Alke Overbeck
Manuela Stöberl
Sabine Füßer
Maria Hollerieth
     
C1 Herren

Normen Weber
Tim Heilinger
Julian Rohn
  C2 Herren

Maik Schmitz - Mathhias Nies
Normen Weber - Rene Brücker
Guido Wahl - Stephan Stiefenhöfer
Johannes Baumann - Lars Walter
     
Betreuer    
Team Leader
Coach
Coach
Osteopathin
Physiotherapeut
  Manuela Gawehn
Gregor Simon
Kalle Shcneider
Stefanie Küpper
Michael Fey

 

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