17.05.2013 | Kanu-Polo

Erster Bundesliga Spieltag - Analyse

Eine Besonderheit dieser neu gestarteten Saison ist sicherlich die Tatsache, dass der 1. Spieltag bereits ein "Großer" war. Die Teams maßen sich also vergangenes Wochenende mit denen der jeweils anderen Gruppe.

Sechs gespielte Spiele sind zwar als Grundlage für klare Antworten etwas wage, geben aber einen ersten Eindruck, wie die Saison vielleicht verlaufen mag. Als klare Ansage kann man wohl die Leistung der KGW Essen einordnen. 39 Tore sind nicht nicht nur der beste Angriff der Liga, sondern auch Grundlage für Tabellenplatz 1. Schnelles, erfolgreiches Kanupolo und eine gute Leistungsverteilung innerhalb des Teams machen die Essener zu einem der Topfavoriten auf die Meisterschaft.

Ebenfalls sehr stark präsentierte sich das zweite Team aus Essen. Der Vizemeister des letzten Jahres war das einzige ungeschlagene Team des Spieltages. Ein schnörkelloses, oft sehr hart geführtes Spiel zeichnet das Team des KRM Essen aus und macht es so erfolgreich.

Die größte Überraschung des Spieltag war der derzeitige Tabellenzweite KCNW Berlin. Das deutlich verjüngte Team, überzeugte auch ohne den Leistungsträger der letzten Jahre, Robert Pest.

Vor allem Defensiv waren die Berliner mit nur 12 Gegentoren das Maß aller Dinge. Inwiefern diese Ergebnisse auch von dem Heimvorteil abhingen wird sich zeigen.

Für ein anders positives Zeichen sorgten die Spieler des Meidericher KC. Ende letzter Saison noch in den Playdowns, präsentierte sich das Team geschlossener und vor allem unheimlich Willensstark. Diese Motivation ist Grundlage dafür, dass sich die Duisburger sogar im oberen Tabellendrittel einordnen können. Wenn sich die spielerische Leistung weiter festig, darf man das Team auf keinen Fall unterschätzen. Letzteres gilt auch für das Team aus Wetter. Ohne ihren Stammtorhüter waren sie trotzdem in der Lage relativ konstant zu spielen und angeführt von den 9 Toren Sören Kraemers sich im Mittelfeld der Tabelle zu positionieren.

Ein großes Fragezeichen ist hinter die Leistung der Teams aus Hannover, Erfstadt und Hamburg zu machen. Die Wundertüte der letzten Saison aus Hannover konnte nur phasenweise überzeugen und muss sich vor allem vorwerfen lassen, die "Bigpoints" nicht gemacht zu haben. Prinzipiell steck eine Menge Potential in dem jungen Team, um eine Rolle im Titelkampf spielen zu können, muss jedoch eine stärkere Abgeklärtheit entstehen. Gleiches gilt für die Negativ- Überraschung des Spieltages- den ACC Hamburg. Nach den personellen Verstärkungen durch Lukas Richter, Nils Hildebrand und Frederik L. Lang ist das Team automatisch in die Rolle des Titelanwärter Nummer 1. gerückt. Diese Erwartungshaltung konnte keineswegs erfüllt werden. Zwar zeigten die Hamburger zeitweise absolutes Spitzenpolo, ähnlich wie bei den Hannoveranern fehlte jedoch die letzte Konsequenz um in der Tabelle weiter oben zu stehen.

Die Erfstädter haben noch immer mit dem Umbruch zu kämpfen. Nachdem etliche Leistungsträger ihre Polokarriere beendet hatten bzw. gerade pausieren ist es dem Liblarer Spiel deutlich anzusehen, dass es noch an Ideen fehlt. So sollte sich der Blick in der Tabelle zunächst nach unten richten. Nur einen Punkt vor den Playdown- Plätzen entsteht ein gewisser Druck. Zumal ein 2:2 gegen den direkten Konkurrenten VK Berlin zeigt, wie nah diese Teams beieinander sind.

Denn die Berliner konnten definitiv überzeugen. Der Aufsteiger zeigte seine ganze Klasse, indem sie sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Unterstützt vom Heimpublikum gab die Leistung Hoffnung darauf, dieses Jahr vielleicht sogar von den Playoffs zu träumen. Das gilt wohl leider nicht für den zweiten Neuling der Bundesliga und einen der letzjährigen Playdownteilnehmer. Den WSV Quakenbrück und den Tus Warfleth. Zwar konnte das Team aus Quakenbrück noch 6 Punkte sammeln, allerdings nur gegen direkte Konkurrenten. Zu diesen direkten Konkurrenten gehört dieses Jahr, nach Abgängen der Leistungsträger, auch der Göttinger PC. Diese drei Teams waren spielerisch deutlich am schwächsten und müssen etwas ändern, wenn am Ende der Saison nicht der Abstieg die Konsequenz sein soll.

Alles in Allem gab der Spieltag lediglich einen ersten Eindruck. Bereits übernächstes Wochenende steht der 2. Spieltag an, nachdem sich sicherlich schon mehr über die Leistungen der Teams sagen lassen wird.

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