04.09.2014 | Kanu-Rennsport

Kein Wasser – keine Regatta!

Alle Fans der Internationalen Hofer Sprintregatta und alle Mitglieder des Hofer Faltbootclubs haben gehofft und gebangt: Nun ist es entschieden!

Die 23. Hof-Regatta muss abgesagt werden. Noch im Juni konnte öffentlich verkündet werden, dass die Baumaßnahmen am Tauperlitzer Quellitzsee zu einem guten Ende gekommen sind. Dies wurde vom Verein unter der Schlagzeile „Hof Regatta – aber klar!“ in allen Medien verbreitet. Doch schon wenige Wochen danach ereilte den Verein über die Lokalpresse die Nachricht: „ Der Quellitzsee wird erneut abgelassen!“

Erst auf Nachfrage durch die Vorstandschaft erfuhr der Verein diesmal, dass der See aus technischen Gründen erneut abgelassen werden muss. Bei den Reparaturarbeiten im Frühjahr war wohl einiges nicht so gebaut worden, dass es im Ernstfall funktioniert. Der Wasserstand des Sees konnte dadurch nicht mehr reguliert werden. Bürgermeister Knauer von der Gemeinde Döhlau/Tauperlitz formulierte es damals so: „Wenn wir gleich ablassen, kann die Regatta vielleicht doch noch stattfinden.“

So begann das Warten und die Diskussion über den „worst case“. Im Verein wurden von allen Mitgliedern alle möglichen Varianten der Regatta-Durchführung diskutiert. Letztendlich wurde entschieden, dass es besser sei, die Regatta ausfallen zu lassen, als woanders oder zu einem anderen Zeitpunkt eine Veranstaltung durchzuführen. Den spezielle Flair der Hof-Regatta, der in den letzten 22 Jahren viele tausend Kanusportler und Kanu-Begeisterte aus ganz Europa an den Quellitzsee gelockt hat, den gibt es halt nur dort.

Bei der Vorstands-Sitzung des Faltbootclubs am 3.September informierte der Bürgermeister alle Anwesenden über den aktuellen Stand: „Ich gehe davon aus, dass noch 220 000 bis 250 000 m3 Wasser fehlen. Auch wenn der 2. Bürgermeister seine Teiche oberhalb des See-Zuflusses ablässt, das wären dann noch mal ca 5 000 m3, reicht es nicht.“ Dass es nicht reicht, konnten die Vereinsmitglieder mit eigenen Augen sehen, wie die Bilder zeigen.

Und so kam der Entschluß zur Absage schnell und einstimmig zu Stande. Der Geschäftsführer des Faltbootclub Hofs wies dabei den Bürgermeister noch mal auf den wirtschaftlichen Schaden für die gesamte Region hin, der durch die fehlerhafte Arbeit im Frühjahr entstanden war. Rolf Burger sagte: „ Der Verlust für die Betriebe rund um die Regatta, wie zum Beispiel Brauerei, Metzger, Bäcker, Zeltverleih und Gastgewerbe, beläuft sich auf ca 60 000 Euro.“

Der Verein und auch die gesamte Gemeinde Döhlau/Tauperlitz hoffen, dass im nächsten Jahr zur 23. Hof-Regatta (reloaded) dann wieder sehr viele Paddler aus Deutschland und Europa kommen, um gemeinsam den Saisonabschluß zu zelebrieren.

Zum Vormerken: Die Hof-Regatta 2015 findet vom 19. bis zum 20. September 2015 statt.

Christel Schlisio

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