Ungeachtet aller Anreisestrapazen infolge des Fluglotsenstreiks am Mittwoch in Frankreich zeigten sich die DKV-Athleten in den teilweise von taktischen Erwägungen geprägten Vorläufen über 1000m stets im Bilde. In Erwartung des in Montemor üblicherweise im Tagesverlauf auffrischenden Seitenwindes von rechts galt die Aufmerksamkeit vor allem dem Erreichen einer möglichst niedrigen Bahnnummer in den Finals. So fuhren die Titelverteidiger Sebastian Brendel (Potsdam) im C1 und Max Hoff (Essen) im K1 in ihren 1000m-Vorläufen jeweils auf Rang zwei. „Ich hoffe, dass ich damit im Finale die relativ günstige Bahn drei bekomme“, äußerte Max Hoff nach seinem Vorlauf. Ganz auf Nummer sicher gingen die Mannschaftsboote des DKV. Der Kajak-Vierer der Damen mit Franziska Weber (Potsdam), Verena Hantl (Karlsruhe), Katrin Wagner-Augustin (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) gewann seinen Vorlauf vor dem Quartett Polens und dem Boot aus Großbritannien. Im C2 setzten sich Ronald Verch Potsdam) und Sebastian Hennig (Leipzig) vor den Spaniern Bouza/Fernandez und dem polnischen Duo Kaczor/Slominski durch und im K2 überquerten Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) als erste knapp vor dem belgischen Boot Cauwenbergh/Pannecoucke und den Portugiesen Pimenta/Silva die Ziellinie.
In den Vorläufen über 500m sowie im K4 der Herren über 1000m am Nachmittag fuhr Titelverteidigerin Katrin Wagner-Augustin als Siegerin vor Yvonne Schuring (AUT) und Anastasia Sergeeva (KAZ) direkt ins Finale. Gleiches gelang Franziska Weber und Tina Dietze mit Rang zwei hinter den Ungarinnen Katalin Kovacs/Natascha Janics sowie Max Hoff im K1 und auch Max Rendschmidt/Marcus Groß im K2 über 500m. Im C1 über 500m reichte Erik Leue (Magdeburg) Platz drei zum direkten Finaleinzug. Nach jeweils Rang vier mussten sowohl der K4 der Herren über 1000m mit Martin Hollstein (Neubrandenburg), Kostja Stroinski (Berlin), Kai Spenner (Essen) und Robert Gleinert (Berlin) sowie die C2-Olympiasieger Peter Kretschmer und Kurt Kuschela (beide Potsdam) im C2 über 500m ihre Finalchance im Zwischenlauf suchen. Sowohl der K4 mit Platz zwei hinter dem Boot aus der Slowakei als auch der C2 als Sieger des Zwischenlaufes lösten auch diese Aufgabe und sind damit ebenfalls in den Finals vertreten.
Chefbundestrainer Reiner Kießler wertete es als „erfreulich, dass alle Boote die Finals erreicht haben. Dass es im K4 sowie auch im C2 schwer wird, war zu erwarten. Insgesamt ist das Abschneiden am heutigen Tag in Ordnung. Nun hoffen wir auf faire Bedingungen in den Finals, um im Kampf um die Medaillen morgen und übermorgen hier und da ein Wörtchen mitreden zu können“, so der Chefcoach.
Die erste Medaille bei diesem Championat konnten die DKV-Athleten indes bereits die verzeichnen: In den am heutigen Tag ausgetragenen ersten Paracanoeing-Entscheidungen holte Brit Gottschalk vom WSV Schierstein in der Klasse Damen V1 LTA über 200m Silber.
Komplette Ergebnisse:
http://www.canoesprintportugal.com//timetable-and-results.html
Text: H.-P. Wagner
