04.11.2009 | DKV

Aufruf des DKV-Präsidiums zur Ausweitung des kanusportlichen Angebotes auf neue Zielgruppen

Das Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes hat sich auf seiner Sitzung am 02. Oktober ausführlich mit zwei neueren Entwicklungen im Bereich des Welt-Kanu-Verbandes (ICF)beschäftigt.
Im Rahmen der Gender Main-Diskussion wurde seitens der ICF vorgeschlagen, das wettkampfmäßige Canadierfahren, das bisher Männern vorbehalten war, auch für Frauen zu öffnen. Das Präsidium stellt hierzu fest, dass es keinen Grund gibt, Frauen vom Canadierfahren auszuschließen. Bereits heute wird der Canadier im Freizeitsport, aber auch im Mixed Canadier und im ebenfalls mit dem Stechpaddel fortbewegten Drachenboot selbstverständlich auch von Frauen genutzt. Im Leistungssport war dies bisher insbesondere in den olympischen Sportarten nicht der Fall. Das Präsidium fordert alle Vereine und Landesverbände auf, Initiativen zu ergreifen, die es jeder Frau, die diesen Sport ausüben möchte, ermöglichen, die entsprechenden Trainingsbedingungen vorzufinden und das Bootsmaterial zu nutzen. Selbstverständlich wird das Präsidium sich auch dafür einsetzen, Deutsche Meisterschaften für die Canadier-Frauen-Disziplinen auszurichten, wenn ein entsprechender Bedarf erkennbar ist.

Bei der zweiten ICF-Initiative handelt es sich um den Behinderten-Kanusport, der seitens des Weltverbandes wettkampfmäßig bis hin zu Weltmeisterschaften und der Aufnahme in das Programm der Paralympics entwickelt werden soll. Hierzu stellt das Präsidium fest, dass im Deutschen Kanu-Verband bisher die sportlichen Kanuaktivitäten für Behinderte auf Integration und wettkampfungebundenen Sport ausgelegt und von zahlreichen Vereinen angeboten wurden. Jede Initiative zur Nutzung der kanusportlichen Möglichkeiten für den Behindertensport wird durch das Präsidium begrüßt. Mit der Ausschreibung eines Workshops zum Behinderten-Kanusport, der Unterstützung von Einzelaktivitäten zur Teilnahme an Special Olympics und der Ausschreibung eines Cups für den Behinderten-Drachenbootsport sind bereits erste bundesweite Aktivitäten erfolgt. Das Präsidium begrüßt alles, was zur Ausweitung des Behinderten-Kanusports innerhalb des Deutschen Kanu-Verbandes führt und damit Behinderten zu positiven Erfahrungen in unserem schönen Sport verhilft. Mittel- und langfristig gehört hierzu auch die Ermöglichung eines wettkampfmäßigen Behinderten-Kanusports. Dies steht derzeit aber noch nicht im Focus.

Das Präsidium fordert Vereine und Landesverbände auf, in den beiden oben genannten, sehr unterschiedlichen Bereichen tätig zu werden und die kanusportlichen Aktivitäten für weitere Bereich zu öffnen.
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