11.11.2014 | DKV

ICF Kongress in Warschau

Zwischen dem 7. und 9. November 2014 haben sich die Funktionäre der Internationalen Kanu-Föderation (ICF) zusammen mit inzwischen 165 nationalen Kanu-Föderationen zum ICF Kongress in Warschau zusammengefunden.

Dabei war die Anzahl der 165 vertretenen Ländern eine neue Höchstmarke im internationalen Kanusport, da nunmehr mit Djibouti, Botswana und den Fiji-Inseln die ICF drei neue Mitglieder hat. Für den Deutschen Kanu-Verband bzw. als deutsche Vertreter im ICF-Board und den Komitees waren Thomas Konietzko (Continental Representative Europe und DKV-Präsident), Jens Perlwitz (Chair Wildwater Canoeing und DKV-Vizepräsident), Wolfram Götz (DKV-Generalsekretär) und Dr. Jens Kahl (Member Canoe Sprint Committee und DKV-Sportdirektor) mit in die polnische Hauptstadt gekommen.

Zu den zentralen Themen gehörten die Wahlen des 1. und des 3. Vizepräsidenten. Bis dato wurden die beiden Ämter im ICF-Board of Directors durch Istvan Vaskuti (Ungarn) und Joao Tomasini (Brasilien) vertreten. Im Amt des 1. Vizepräsidenten wurde der Ungar Vaskuti wenn auch knapp wiedergewählt. Vaskuti tritt damit seine dritte Amtsperiode (2008-10, 2010-14, 2014-16) an.
Für das Amt des 3. Vizepräsidenten traten mit Tony Estanguet und Jozef Bejnarowicz zwei neue Kandidaten gegeneinander an, wobei der ehemalige Slalomkanute und IOC-Mitglied Estanguet die Wahl deutlich  für sich entscheiden konnte.
„Aus meiner Sicht sind beide Wahlen nicht sehr überraschend“, meinte DKV-Präsident Thomas Konietzko. „Sowohl Vaskuti als auch Estanguet verfügen über gute Netzwerke. Interessant wird es aber sicherlich, wie sich Estanguet im Board schlagen wird. Als ehemaliger Athlet hat er einen anderen Blickwinkel auf die Verbandsarbeit und könnte frischen Wind in das Board bringen.“

Die Diskussion um die Kanu-Disziplinen bei Olympischen Spielen wurde während des Kongresses erneut geführt. Die ICF hatte zur Entwicklung des Olympischen Programms eine neue Kommission eingesetzt, deren Leitung der DKV-Präsident Konietzko übernahm. Derzeit befindet sich die Kommission in der Analysephase. Thomas Konietzko stellte in Warschau die Strategie seiner Kommission dem Kongress vor: „Das Interesse an meiner Präsentation und der große Zuspruch für die von uns aufgezeigte Strategie zeigt, dass unser Sport bereits ist,  sich neuen Herausforderungen anzupassen“ so Konietzko.

Spannende inhaltliche Neuerungen wurden im Parakanusport verkündet. Bei Weltmeisterschaften soll es fortan möglich sein,  jeweils zwei Sportler einer Nation pro Disziplin starten zu lassen. Darüber hinaus diskutierte man auch über das Programm bei Paralympischen Spielen. Allerdings ist bis zum Januar 2015 und der anstehenden Entscheidung im internationalen paralympischen Kommitee wieder offen, welche sechs Disziplinen ins Programm für Rio de Janeiro (Brasilien) aufgenommen werden.

Aus deutscher Sicht wurde es auf personeller Ebene insofern interessant, dass Ulrike Schreck neu in das Komitee für Drachenboot aufgenommen wurde. Joachim Schwarzrock (Kanu-Polo), Manuela Gawehn (Kanu-Wildwasser) und Ingrid Schlott (Kanu-Freestyle) wurden in ihrem Amt bzw. in ihrem Komitee bestätigt. Präsident Konietzko und DKV-Vize  Jens Perlwitz als Vorsitzender des Wildwasserkommittes  sowie Dr. Jens Kahl als Mitglied im Sprint Kommittee stehen erst 2016 wieder zur Wahl.

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