Seit 1955 hat sich der Wildwasserrennsport auf der Rur in Monschau zu einem festen Bestandteil der sportlichen Kultur NRW's entwickelt. Ihre Aufgaben meisterte die Organisatoren vom Rhein Kanu Club Köln dieses Traditionsrennens auf der einzig naturbelassenen Wildwasserstrecke in NRW mit Bravur. Die Teilnahme der deutschen Elitesportler lockte wiederinmal zahlreiche Zuschauer und Medienvertreter an die Strecke in MonschauFür die Leistungsklassesportler im Kanu- Wildwasserrennsport galt es sich mit einem Sieg in ihrer Kategorie bereits das Ticket zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Juni zu sichern. Aber auch bei den Junioren war das Ranglistenrennen bereits richtungweisend für die Qualifikationsläufe zu den Europameisterschaften in Serbien.
Im Einer-
Canadier der Herren konnte sich
Normen Weber aus Brühl wie erwartet an die
Spritze des Feldes setzen, die Führung in der nationalen
Rangliste weiter behaupten und sich als erster Sportler
direkt für die Weltmeisterschaften
qualifizieren. Dennoch war er mit seinem
Resultat nicht zufrieden: „Es läuft noch nicht so richtig
rund. Meine Technik und meine Form sind noch stark
verbesserungswürdig. Die Linie war auch nicht optimal, aber
immerhin hat es zur Qualifikation gereicht“. Souveräner
Zweiter wurde sein Mannschaftskollege Dominik
Pesch, der sich durch sein Resultat auch für eine
Nominierung zum internationalen Wettkampf empfehlen konnte.
Knapp hinter ihm platzierte sich Tim
Heilinger vom ausrichtenden Verein RKC Köln auf Rang
drei. Mit seiner Leistung konnte er sich auch wieder für eine
Aufnahme in das Nationalteam empfehlen und die Chance auf
eine internationale Teilnahme in diesem Jahr
wahren.Bei den Junioren setzte sich
Malte Reinartz aus Rheydt vor den
Jugendfahrern Max Eich aus Bonn und
Jonathan Buschhaus vom RKC Köln im Feld der
Einer-Candier duurch.
In einem engen Rennen im Feld der weiblichen Junioren konnte sich überraschend die Ludwigshafenerin Katharina Metzger vor der Favoritin Svenja Beerschwenger vom ausrichtenden Verein durchsetzten. Beim Training am Vortrag verletzte sich Svenja leicht am Bizeps bei einem Fahrfehler am Brauereiwehr, konnte aber dennoch das Rennen fahren. Nadja Peuschel aus Berlin musste ihren ganzen Mut zusammennehmen , um die technisch anspruchsvolle Passage, in Kanukreisen auch als „Favoritentöter“ bekannt, sauber zu durchfahren. Im Endklassement der weiblichen Junioren belegte sie Rang drei.
Vorjahressiegerin Sabine
Füßer aus Siegburg musste krankheitsbedingt auf einen Start
in Monschau verzichten. An die Spitze des Damenfeldes konnte
sich Manuela Stöberl aus Rosenheim
setzen. Sie sicherte sich damit das
erste WM-Ticket der Damen nach einer fehlerfreien Fahrt
durch den Favoritentöter vor Alke Overbeck,
die sich bereits im Perlenbach den Rückengurt an ihrem Sitz
abriss und durch den fehlenden Halt im Boot
im Verlauf der Strecke wertvolle Zeit verlor.
Dritte wurde Sprintspezialistin Birgit Bach
aus Niederkassel-Rheidt.
Im Juniorenfeld der Kajakfahrer konnte sich erstmalig der Ludwigshafener Björn Barthel an die Spitze setzen. Er gewann mit einem deutlichen Vorsprung von 16 Sekunden vor Lukas Gierenz und dem Juniorenweltmeister aus 2009 Franz Bodewig. Aber auch die weiteren Platzierten Andreas Mohr aus Siegburg und Kölner Moritz von Zahn können sich aufgrund ihrer engen Zeitabstände noch berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im Juniorenteam machen.
Mit großer Spannung
erwarteten alle das Rennen der Kajak-Herren. Hier sollte es zum
ersten Schlagabtausch zwischen dem besten deutschen
Kajak-Fahrer der letzten Saison Tobias Bong
vom RKC Köln, der auch bei den ersten Rennen diesen Jahres die
nationale Konkurrenz überlegen anführte, und Max
Hoff, der aufgrund seiner Karriere im Kanu-Rennsport
nur selten einen Abstecher in die WIldwasserszene macht,
kommen. Leider fühlte sich der 22-jährigen Tobias nicht
100% fit und riss sich zu alledem auf Platz 2 am Favotitentöter
liegend die Fußstütze aus dem Boot, so dass er bis zum Ziel
noch auf den dritten Rang zurückfiel. Max
Hoff vom Blau Weiss Köln siegte im Rennen mit
Tagesbestzeit und sicherte sich somit auch ein Ticket zur
Teilnahme an den Weltmeisterschaften im
Wildwasserrennsport. Achim
Overbeck aus Braunschweig konnte sich mit seinem
zweiten Platz und nur 9 Sekunden Rückstand auf Max ebenfalls
empfehlen, wie auch Sören Falkenhain und
Stephan Stiefenhöfer mit den Plätzen vier und
fünf.
Im schwach besetzten Feld der Canadier- Zweier konnten sich die Weltcupsieger Maik Schmitz und Nils Knippling aus Siegburg mit dem Sieg die Weltmeisterschaftsteilnahme sichern. Das Fuldaer Duo Johannes Baumann und Lars Walter belegten Platz zwei vor Normen Weber und Rene Brücker aus Brühl.
Bei ihrer anschließenden
Siegerehrung konnten sich die Sportler ausreichend feiern
lassen, bevor sich die meisten der Sportler zu den
Trainingslagern nach Frankreich, Spanien oder Slovenien
aufmachten, wo sie sich auf das nächste Qualifikationsrennen in
Birkefeld auf der Enz Mitte April vorbereiten werden. Hier wird
dann auch wieder ein international hochkarätig besetztes Feld
erwartet.