Nachdem die Sportler die Entscheidung auf der Classicstrecke bereits zwei Wochen zuvor beendet haben hatten sie in Augsburg die letzte Möglichkeit sich noch im Sprint für die Teilnahme an den Europameisterschaften Ende Juni auf der Adda im Valtellina (Italien) zu empfehlen. Im Kajakeiner der Herren nutze diese Chance für ihn selbst etwas überraschend der eigentliche Classicspezialist Achim Overbeck aus Braunschweig mit einem Sieg in Augsburg. Vor dem Start gab er sich noch etwas pessimistisch: „Der Sprint ist nicht so mein Ding, mal sehen was heute dabei rauskommt.“ Als ehemaliger Slalomfahrer musste die Strecke am Eiskanal dem in Essen lebenden Christian Heil, der für den WSV Blau Weiß Rheidt startet liegen, allerdings konnte er im ersten Lauf nicht die beste Fahrlinie erwischen und landete vorläufig auf Rang vier. Im zweiten Lauf steigerte er sich und konnte sich mit absoluter Laufbestzeit noch auf den zweiten Platz vorkämpfen. Der Kölner Niels Verhoef sicherte sich mit zwei konstant guten Läufen Rang drei vor dem Sieger des ersten Qualifikationssprints auf der Enz Tobias Bong, der im ersten Lauf patzte und so wertvolle Zeit verlor. So wurden die ersten vier platzierten Sportler aus Augsburg vom Trainerrat für die Teilnahme an den Europameisterschaften nominiert.
Bei den Damen konnte sich die Favoritin
Sabine Füßer aus Siegburg einmal mehr in ihrer Paradedisziplin
durchsetzten. Sie gewann überlegen mit einem Vorsprung von über
4 Sekunden vor Manuela Stöberl aus Rosenheim und der Kölnerin
Silke Kassner, die im zweiten Lauf durch einen kurzen Patzer
noch etwas an Zeit einbüssen musste. Alke Overbeck aus
Braunschweig drehte sich im zweiten Lauf, verlor dabei über
zehn Sekunden und fiel vom vierten Platz auf Rang neun zurück.
Dadurch konnte sich Sprintspezialistin Birgit Bach nach einem
schlechteren ersten Lauf noch auf die vierte Position vorfahren
und sich somit auch beim Trainerrat anbieten.
Spannend verlief dann der erste Lauf im Einercanadier. Da
Normen Weber von den Faltbootfreunden Brühl alle vorigen
Qualifikationsläufe gewinnen konnte, war er auch hier der große
Favorit. Scheinbar nicht richtig konzentriert erwischte er
nicht die optimale Route unter der Seufzerbrücke und fand sich
im linken Kehrwasser wieder. Nach einer Drehung musste er das
Boot neu Beschleunigen und fand sich anschließend auf Rang fünf
auf der Anzeigetafel wieder. Sein Mannschaftskamerad Dominik
Pesch kenterte an gleicher Stelle, rollte aber blitzschnell
wieder hoch und konnte seine Fahrt mit wenig Zeitverlust
fortsetzen. In seinem zweiten Lauf verlor er allerdings durch
einen ähnlichen Fehler fast 20 Sekunden und fiel auf Platz 6
zurück. Überraschend konnte sich Weltmeister Julian Rohn, bei
dem es in dieser Saison noch nicht so recht lief, an die Spitze
des Feldes setzen, diese Position auch nach dem zweiten Lauf
halten und sich somit das direkte Ticket für die EM sichern.
Normen Weber fuhr im zweiten Lauf die absolute Laufbestzeit und
konnte sich noch auf den zweiten Rang vorschieben.
Im Zweiercanadier kamen Johannes Baumann und Lars Walter aus
Fulda am besten mit dem starken Schiebewasser des Kanals
zurecht und siegten in beiden Läufen mit deutlichem Vorsprung.
Für die eigentlichen Kajakfahrer war dies die letzte
Möglichkeit sich noch für eine EM-Teilnahme im Zweier zu
qualifizieren, da sie bei den Classicrennen bisher nicht
gestartet waren und auch die erste Sprintqualifikation auf der
Enz nicht nach ihren Wünschen verlief. Die Gewinner der ersten
drei Qualifikationsläufe und somit auch die Favoriten Maik
Schmitz und Nils Knippling aus Siegburg belegten in Augsburg
den zweiten Platz vor dem Brühler Zweier mit Normen Weber und
Rene Brücker.
Nach den Wettkämpfen stellte Bundestrainer Günter
Schröter Mannschaften zusammen, die am nächsten Tag im
Teamwettkampf die Trainingsmöglichkeit als Vorbereitung für die
Europameisterschaften nutzten. Das gesamte EM-Team wird dann
Ende Mai einen Lehrgang im Rahmen der italienischen
Meisterschaften nutzen um sich auf die für sie neue Strecke
einstellen zu können.
Auch die Junioren kämpften wieder um wertvolle Ranglistenpunkte und einen letzten Testlauf vor den Qualifikationsläufen auf der DM. In den Juniorenfeldern siegten der Kölner Björn Beerschwenger im Kajak, Philipp Depnner aus Siegburg im Canadier und Lisa Frait aus Passau bei den Juniorinnen.
Die jüngesten Teilnehmer hatten am Sonntag die Chance beim rennen in den Schüler und Jugendklassen erste Erfahrungen im Eiskanal zu sammeln. Angefeuert von der Nationalmannschaft siegten hier Svenja Beerschwenger bei der weiblichen Jugend, Malte Reinartz im Canadier, Julius Stark im Kajak und der mit 12 Jahren jüngste Teilnehmer Tim Frait bei den Schülern.
Im Rahmen der Sprintwettkämpfe wurde auch der erste Bavarian Boatercross ausgetragen. Er übertraf mit 60 Meldungen aus drei Ländern zu den Qualifikationen am Samstag die Erwartungen der Veranstalter und wurde auch vom Publikum hervorragend angenommen. Nach packenden Head to Head- Läufen am Sonntag konnte sich Wildwassersprinter Christian Heil als SIeger feiern lassen. Aber auch Marian Heidtmann vom eptun Köln hatte Grund zur Freude, denn er gewann das unter allen Teilnehmern verloste Wildasserboot der Firma Robson.
Folgende Sportler wurden dem Vizepräsidenten
Leistungssport zur Nominierung für die Teilnahme an den
Europameisterschaften
vorgeschlagen
Classic |
Sprint |
|
K1 Herren |
Tobias Bong |
Tobias Bong |
|
Achim Overbeck |
Achim Overbeck |
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Stephan Stiefenhöfer |
Christian Heil |
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Sören Falkenhain |
Niels Verhoef |
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|
K1 Damen |
Sabine Füßer |
Sabine Füßer |
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Manuela Stöberl |
Silke Kassner |
|
Alke Overbeck |
Manuela Stöberl |
|
Silke Kassner |
Birgit Bach |
|
|
|
C1 Herren |
Normen Weber |
Normen Weber |
|
Dominik Pesch |
Julian Rohn |
|
Tim Heilinger |
Dominik Pesch |
|
Julian Rohn |
Tim Heilinger |
|
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|
C2 Herren |
Schmitz-Knippling |
Schmitz-Knippling |
|
Trzoska-Göbel |
Baumann-Walter |
|
Baumann-Walter |
Trzoska-Göbel |
Von: Manuela Gawehn
Quelle: www.wildwassersport.de