Dass die Kanu-Welt zu Gast in Duisburg ist, darf man mit
einigem Recht behaupten. Während der sechs Wettkampftage bis
zum 22. Mai messen sich mehr als 1.300 Athletinnen und Athleten
aus 67 Nationen auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg. Mit
dabei: Parakanuten aus Indien und Angola. Auch die Cookinseln
sind beim Weltcup vertreten. Ebenso die Philippinen, die als
Kanu-Nation bislang eher weniger bekannt sind.
Das außerordentliche Meldeergebnis zeigt: Die Paddler sehen
Duisburg in der Tat als ihr „Wimbledon“, wie es
Weltverband-Präsident José Perurena einmal formulierte. Jürgen
Joachim, Präsident des gastgebenden Kanu-Regatta-Vereins
Duisburg, sagt zu dem Run auf die Rennen: „Wir sind regelrecht
überrollt worden. Das Interesse der Kanu-Nationen gerade im
Olympia-Jahr unterstreicht die Bedeutung des Standorts Duisburg
und der Regatta-Bahn im Sportpark.“
Der Kanu-Mai steht ganz im Zeichen der Olympischen und
Paralympischen Spiele in Rio. Bei der WM der Para-Kanuten vom
17. bis 19. Mai geht es nicht allein um die Medaillen. Die
letzten Tickets für Brasilien werden ebenfalls vergeben. Zudem
nutzen einige der Athleten die offizielle Regatta des
Weltverbandes, um sich gemäß dem Grad ihrer Behinderungen für
die Wettkampfklassen der Paralympics klassifizieren zu
lassen.
Edina Müller aus Hamburg kann sich derweil ganz auf das WM-Gold konzentrieren. Ihre Fahrkarte hat die Kanutin mit Querschnittslähmung schon sicher. Klassifiziert ist sie auch. Nun also will sie vor heimischem Publikum ihr WM-Silber aus dem Vorjahr aufwerten. Bemerkenswert: Edina Müller gewann bereits eine paralympische Goldmedaille. 2012 in London, und zwar im Rollstuhlbasketball.
Am Mittwoch (18.5.) und Donnerstag geht es um die letzten europäischen Quotenplätze für die Olympischen Spiele. Der Deutsche Kanuverband hofft, dann auch seinen Zwei-Kandier für Rio qualifizieren zu können.
Ab Freitag (20.5.) bis Sonntag steht dann der ICF Kanu-Weltcup auf dem Programmfahrplan. Der Weltcup ist der erste echte Olympia-Test für die Flotte des DKV, die Bundestrainer Reiner Kießler auf der Wedau-Bahn an den Start schickt.