Bei über 30 Grad Hitze und Rückenwind landete K1-Europameister Max Hoff (Essen) im Semifinale über 1000m heute Nachmittag einen ganz besonderen Coup: Mit dem Sieg vor dem Bulgaren Miroslav Kirchev erreichte er ungefährdet das Finale am morgigen Montag und stellte zudem mit der Fahrzeit von 3:21,890 Minuten eine neue Weltbestzeit auf. Unmittelbar nach dem Semifinale sagte der Kölner: „Es läuft ganz gut. Ich bin zufrieden. Wir hatten guten Rückenwind und wohl auch etwas Rückenströmung. Morgen heißt es dann noch mal auf die zweite Rennhälfte konzentrieren und einfach durchfahren.“
Ähnlich gut lief es ferner für C1-Europameister Sebastian Brendel (Potsdam) sowie für Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin), die über 1000m jeweils mit Vorlaufbestzeit ebenfalls direkt ins Finale einzogen. Ihren Vorlauf im K2 über 500m gewannen zudem Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) sowie auch der Damen-K4 mit Franziska Weber, Conny Waßmuth (Potsdam), Verena Hantl (Karlsruhe) und Tina Dietze, womit beide Boote sich ebenfalls direkt die Finalteilnahme sicherten. Als sechstes DKV-Boot schaffte der C2 über 1000m mit Peter Kretschmer Leipzig) und Michael Müller (Magdeburg) mit Platz zwei im Vorlauf hinter dem ungarischen Duo Vasbanyai/Mike die Finalqualifikation.
Im K1 der Damen über 500m reichte Platz fünf im Semifinale für Verena Hantl leider nicht für das A-Finale und auch der K4 der Herren über 1000m mit Martin Schubert (Friedrichshafen), Kostja Stroinski (Berlin), Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade) und Kai Spenner (Essen) verpasste mit Rang vier im Semifinale die Endlaufteilnahme. Chefbundestrainer Reiner Kießler sprach von „zwei Wermutstropfen bei einem ansonsten guten Wettkampfauftakt. Nach einem verheißungsvollen Start in die Weltcupsaison kehrt nun Ernüchterung ein. Wir werden uns für den Herren-Vierer wohl noch etwas überlegen müssen.“ DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl äußerte zum Ausscheiden des Herren-Quartetts: „Wir haben offenbar die optimale, stabile Besetzung noch nicht gefunden. Es ist offensichtlich, dass andere Nationen den Vierer im Hinblick auf die Olympia-Quotenplätze mit ihren stärksten Athleten besetzen. Das macht die Aufgabe besonders schwer.“ Zum Abschneiden der anderen Boote am heutigen Tag insgesamt betonte Reiner Kießler, die Athleten hätten die Qualifikationsaufgaben gut gemeistert. Die starke Konkurrenz in allen Disziplingruppen lasse spannende Finalrennen erwarten. Allein im C2 über 1000m seien im Vorlauf sieben Boote eine Zeit um 3:38 Minuten gefahren. Das sei ein Indiz dafür, wie eng der Kampf um die Medaillen nicht nur in dieser Bootsklasse wird.
Text: H.-P. Wagner
Komplette Ergebnisse:
http://www.baku2015.com/schedules-results/sport=cf/day=2015-06-14/index.html