29.09.2009 | Kanu (Allg.)

adidas Sickline Wettbewerb im Ötztal

Zum dritten Mal in Folge treffen bei der adidas Sickline Extreme Kayak World Championship (inoffizielle), die vom 1. bis 4. Oktober 2009 im österreichischen Ötztal stattfindet, die besten Slalomfahrer des Kajaksports auf die weltbesten Extrempaddler. Alle haben nur ein Ziel vor Augen: auf der legendären Wellerbrückenstrecke den begehrten Weltmeistertitel zu ergattern.
Bild: Manuel Arnu

In einem spannenden Finale sicherte sich im vergangen Jahr der deutsche Thilo Niklas Schmitt die Goldmedaille vor dem Neuseeländer Sam Sutton und dem Italiener Michele Ramazza. 120 Top Kajaker aus über zwanzig Nationen, darunter auch große Namen der internationalen Wildwasserszene und viele Ex-Weltmeister im Slalomsport waren angetreten, um im Ötztal um Weltmeisterehren zu kämpfen.

“Wir freuen uns, dass die adidas Sickline WM (inoffizielle) auch 2009 im Ötztal ausgetragen wird”, sagt Tourismusdirektor Oliver Schwarz. “Bei Insidern ist das Ötztal schon seit Jahren als eines der schönsten Kajakreviere in Europa bekannt. Mit seinen Gletscherflüssen bietet das Ötztal von Mai bis Oktober Wildwasser in allen Facetten und je nach Wasserstand der Rofen-, Venter- und Ötztaler Ache finden hier Kajaksportler aller Leistungsklassen ihre persönliche Herausforderung.”

Auch in diesem Jahr steht der als »Wellerbrücke« bezeichnete Abschnitt der Ötztaler Ache - eine Extremstrecke, die den Ruf hat, die Eiger-Nordwand des Wildwassers zu sein - im Mittelpunkt des Renngeschehens. Um den Wettkampf noch spannender zu gestalten, wurde das Rennformat für 2009 jedoch geändert.
Insgesamt werden nur 100 Starter zur WM zugelassen. Die Top 25 des letzten Jahres sind gesetzt, die übrigen 75 Startplätze werden nach dem Prinzip First Come, First Serve vergeben. Die Top 3 des Vorjahres sind automatisch für das Finale an der Wellerbrücke gesetzt. 45 weitere Kajaker können sich am Freitag für den Weltmeisterschaftskampf qualifizieren.

Nur die besten kommen weiter
Die insgesamt 48 Finalisten, die an der Wellerbrücke ins Rennen gehen, treten in diesem Jahr in einem ‚Head-to-Head’ Format gegeneinander an. Das heißt der schnellste der Qualifikation ‚duelliert’ sich mit Platz 48, der zweitschnellste mit Platz 47 und so weiter. Die drei Medaillengewinner des Vorjahres werden anhand eines Zeitlaufs auf der Qualistrecke in das Wettkampfraster eingeordnet. Der
jeweils schnellere Kajaker eines Laufs kommt in die nächste Runde. Auch die Top 24 treten wieder im Dual-Modus gegeneinander an. Die 12 Athleten, die sich in dieser Runde durchsetzen, kämpfen gemeinsam mit drei ‚Lucky Loosern’ – den drei Zeitschnellsten der ausgeschieden Athleten – um Weltmeisterehren. Im Superfinal siegt die schnellste Zeit. Jeder der Top 15 hat genau einen Versuch, sich einen Platz auf dem Podium zu sichern. Der Athlet mit der langsamsten Zeit aus dem vorangegangen Lauf startet als erster – und nimmt auf dem ‚Hotseat’, dem Thron des Zeitschnellsten, Platz. Seine Zeit muss nun im Superfinal unterboten werden. Wer schneller ist, darf den Führenden von seinem Thron stoßen. Wer am Ende noch auf dem Hotseat sitzt, ist verdienter Sieger.

Safety first
An der legendären Wellerbrücke wartet die Ötzaler Ache mit einer der weltweit schwierigsten Wildwasserpassagen auf. In Fachkreisen wird die Strecke auch als Eiger-Nordwand des Wildwassersports bezeichnet - perfekte Voraussetzungen also, um dort die besten Extremkajaker der Welt zu küren. Aus Sicherheitsgründen ist die Wellerbrückenstrecke von den Behörden jedoch das ganze Jahr über gesperrt und wird nur für den Zeitraum der adidas Sickline Extreme Kayak World Championship geöffnet. „Absicherung ist in unserem Sport lebenswichtig und gehört beim Wildwasser-Kajaken eigentlich zu den Routineaufgaben,“ sagt Olaf Obsommer, Race Director
und Vater der Sickline. „Aber es ist schon was anderes, ob man für eine kleine Gruppe von Paddelkollegen, die man sehr gut kennt, verantwortlich ist oder für eine Gruppe von 100 Athleten aus 20 Nationen. Da muss man schon ganz andere Geschütze auffahren.“
Wasserrettung, Bergrettung und Österreichisches Rotes Kreuz arbeiten bei der adidas Sickline WM Hand in Hand, um die bestmögliche Absicherung der Athleten aus aller Welt zu gewährleisten. Dabei kommt es auch zum Einsatz innovativer Rettungsmittel, wie einer redundanten Seilbahn, die von der Bergrettung Tirol bereits im Vorfeld der Veranstaltung errichtet wird, um Rettungswege- und Rettungsintervalle in dem äußerst schwierigen Einsatzgelände zu verkürzen und den Rettungskomfort zu erhöhen. Die
herausfordernde Aufgabe ist gleichzeitig eine willkommene Übung für das reibungslose Zusammenspiel der Einsatzkräfte zu Land, zu Wasser und am Berg. „Durch die adidas Sickline WM hatten wir die Möglichkeit, unser Know-how und Können eindrucksvoll in einem schwierigen Gelände zu demonstrieren“, sagt Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. „Wir freuen uns schon auf die diesjährige Veranstaltung.“

Auch Michael Huber von der Österreichischen Wasserrettung Tirol ist von der Zusammenarbeit mit den anderen Rettungskräften und den Organisatoren im Rahmen der adidas Sickline WM begeistert: „Obwohl wir bereits mehrere internationale Events abgesichert haben, waren die Größe und der Umfang dieser Veranstaltung etwas besonderes. Die Bereitschaft seitens des Veranstalters ein solch umfangreiches Sicherheitskonzept zu erstellen und dann auch umzusetzen, war für uns gänzlich neu. Da das Thema Sicherheit im
Vordergrund stand, würden wir diese Weltmeisterschaft als vorbildlich bezeichnen.“

Unterstützt werden die Rettungskräfte durch das veranstaltungseigene, 10-köpfige adidas Sickline Safety Team bestehend aus Kajakexperten, die in Safety-Kajaks im Wasser und mit Wurfsäcken an Land zusätzlich ein hohes Maß an Sicherheit garantieren. „Ich glaube es gibt wenige Sportevents, die ein so hohes Augenmerk auf die Sicherheit legen“, sagt Event Director Mike Hamel, Geschäftsführer der umsetzenden Agentur Planet Talk. „Wir freuen uns, dass uns die Sicherheitskräfte im Ötztal so beispielhaft unterstützen.“

Buntes Rahmenprogramm
Rund um die (inoffiziellen) Weltmeisterschaftsrennen haben die Organisatoren wieder ein buntes Rahmenprogramm mit hf Safety Briefing, Workshops, Filmabenden und Partys organisiert. Die perfekte Organisation und der Rundum-Service für die Athleten inklusive kostenloser Physiotherapie wurde auch in der Berichterstattung der Medien honoriert. Mit Überschriften wie „Die beste Kajak-
WM, die jemals stattfand“ lobten sie das Engagement der Sponsoren und Veranstalter sowie das Leistungsniveau der teilnehmenden Athleten. „Ich war wirklich sehr begeistert von der Performance der Athleten und der Stimmung unter den Teilnehmern“, sagte Axel Burkhardt, Global Sports Marketing Manager bei adidas für Olympic Sports, Cycling & Outdoor. „Wir wollten einen Event für die Szene schaffen und ich denke, dies ist uns mit der adidas Sickline WM auch gelungen. Ich freue mich, dass die Veranstaltung so gut angenommen wird und möchte mich bei den Athleten aus aller Welt bedanken, die mit Ihrer herausragenden Leistung den Event zu dem gemacht haben, was wir uns vorgestellt hatten.“

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