19.05.2016 | Kanu-Rennsport

Licht und Schatten für den DKV in den ersten Finalent- scheidungen von Duisburg

Für Licht sorgten die DKV-Parakanuten mit den Titelgewinnen für Edina Müller und Tom Kierey sowie die Kajak-Damen mit Siegen über 500 und 200m in der kontinentalen Olympiaqualifikation, die einen weiteren Startplatz für die Kajak-Damen in Rio sicherten. In den anderen Entscheidungen konnten die DKV-Athleten leider keine weiteren Quotenlätze erringen.
Die neuen Weltmeister Edina Müller und Tom Kierey

In den Finals der Parakanu-WM am heutigen Vormittag durften sich die Athleten von Cheftrainerin Sandra Müller gleich zwei Goldmedaillen feiern: Zunächst gewann Edina Müller (Hamburg) das Finale im K1 der Startklasse KL1 über 200m vor Titelverteidigerin Jeanette Chippington (GBR) und Alexandra Dupik (RUS). „Der Ausgang des Rennens war offen. Ich wusste nicht, wie weit die anderen zurück waren. Das, was ich mir mit meinen Trainern im Vorfeld der WM in Hamburg erarbeitet habe, ist letztlich aufgegangen, auch wenn ich heute nicht viel davon umsetzen konnte“, meinte die 32-Jährige freudestrahlend nach der Siegerehrung. Noch am Morgen beim Einfahren war sie gekentert und hatte recht lange im Wasser zubringen müssen – alles andere als eine optimale Finalvorbereitung. „Ich musste dann erst mein Boot neu einrichten und mich wieder neu fokussieren, dafür war es nicht so schlecht“, sagte sie mit Understatement, fügte dann aber doch hinzu: „Den 1. WM-Titel in meiner Sportlerkarriere und noch dazu im eigenen Land zu erringen, das ist schon etwas Besonderes. Für Rio ist das Ziel auf jeden Fall eine Medaille.“ 

Etwas mehr WM-Titelerfahrung brachte Tom Kierey (Berlin) mit, er erkämpfte im K1 der Startklasse KL3 nach 2013 und dem Vorjahr in Mailand bereits seinen dritten WM-Sieg, wenn auch hauchdünn mit einem Vorsprung von gerade 44 Tausendstelsekunden vor dem Ukrainer Sergej Yemelianov. „Die ersten 150m liefen super, dann bin ich fest geworden. Egal, die WM ist nun abgehakt, der Medaillenauftrag mehr als erfüllt, jetzt liegt der Fokus auf Rio. Auf jeden Fall war es für mich ein sehr guter Einstieg in die paralympische Saison, heute noch nicht mit einem perfekten Rennen, aber es macht mir Mut, dass das perfekte Rennen dann in Rio klappt. Damit könnte ich dann gut leben“, so der dreifache Weltmeister. Grund zur Freude hatte auch Ivo Kilian (Halle), er hatte sich für das Finale im K1 der Startklasse KL2 qualifiziert mit dem 9. Platz ebenfalls den Quotenplatz für die Paralympics geschafft. Parakanu-Cheftrainerin Sandra Müller konstatierte als Fazit: „Wir haben die Erwartungen hier in Duisburg bestätigen können, unser Medaillenziel mit der Goldmedaille für Edina sogar übertroffen. Auch der Quotenplatz für Ivo Kilian freut uns sehr. Leider hat es in den anderen Disziplinen nicht für weitere Quotenplätze gereicht, dennoch waren die Leistungen der Athleten in Ordnung." 

Nur einer von vier erhofften Quotenplätzen erkämpft

Bei der Europa-Qualifikation der Rennkanuten sorgte gleich im ersten Finale des Tages Sabrina Hering (Hannover) für Freude im DKV-Team: Sie gewann vor Martina Kohlova (SVK) und Yvonne Schuring (AUT) und freute sich riesig über den Erfolg: „Ich bin einfach nur glücklich. Ich selbst hatte gar nicht mit einem Sieg gerechnet, nun aber ist die Freude umso größer“, sagte die 24-Jährige und fügte hinzu: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, vor allem, nachdem es in der nationalen Qualifikation über 500m nicht so gut lief und ich nun doch international zeigen konnte, was ich im K1 drauf habe.“ Am Nachmittag gewann auch Sabine Volz (Karlsruhe) ihr Finale im K1 über 200m, allerdings war im Kajak der Damen nurmehr ein weiterer Quotenplatz möglich. Im C2 über 1000m und im C1 über 200m verfehlten Peter Kretschmer (Leipzig)/Michael Müller (Magdeburg) und Stefan Kiraj (Potsdam) jeweils mit Rang vier den Quotenplatz. Auch im K1 der Herren über 200m reichte es mit Platz sechs durch Max Lemke (Mannheim-Sandhofen) nicht.

DKV-Präsident Thomas Konietzko sprach von einem „schwarzen Nachmittag“: „Wir hatten uns sicher mehr versprochen, vor allem der fehlende Quotenplatz im C2 tut weh. Dort ist uns nun die Möglichkeit genommen, in Rio um die Medaillen mitzukämpfen. In den anderen Disziplinen können wir das kompensieren. Wir haben aber nach wie vor die Möglichkeit, unser anvisiertes Medaillenziel zu erreichen“, so der Präsident.

Top-Athleten der Kernmannschaft zuversichtlich

Nichtsdestotrotz zeigten sich die Athleten insbesondere der Kernmannschaft für den morgen beginnenden Weltcup optimistisch. Max Rendschmidt äußerte: „Die letzten Tage der Vorbereitung in Kienbaum liefen sehr gut. Wir haben noch kleine Fehler ausmerzen und an der Abstimmung feilen können. Wir sind guter Dinge, in Duisburg vorn mitfahren und die Olympia-Qualifikation perfekt machen zu können.“ Auch Max Hoff zeigte sich zuversichtlich: „Ich habe seit der nationalen Qualifikation noch einmal gut trainiert. Ich bin für den Weltcup ganz gut gewappnet, glaube ich.“

Auch Ronny Rauhe unterstrich: „Wir sind ganz gut drauf und denken, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir werden in Duisburg auch unser neues Boot im Wettkampf testen. Vom Training her haben wir ein gutes Gefühl, auch die Zeiten sprechen dafür.“ 

So startet das DKV-Team beim Weltcup (vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen :  

Kajak Damen:

K1 200m

Sabine Volz (Karlsruhe), Tabea Medert (Potsdam)

K1 500m

Conny Waßmuth (Potsdam), Verena Hantl (Karlsruhe)

K2 500m

Franziska Weber (Potsdam)/Tina Dietze (Leipzig), Sabrina Hering (Hannover)/Steffi Kriegerstein (Dresden)

K4 500m

Tabea Medert (Potsdam)/Nina Krankemann (Magdeburg)/Jasmin Fritz (Magdeburg)/Melanie Gebhardt (Leipzig)

K1 5000m                                                        

Tabea Medert (Potsdam), Nina Krankemann (Magdeburg)  

Kajak Herren:

K1 200m

Ronald Rauhe (Potsdam), Max Lemke (Mannheim), Felix König (Potsdam)

K2 200m

Ronald Rauhe (Potsdam)/Tom Liebscher

K1 1000m

Max Hoff (Essen), Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade)

K2 1000m

Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin), Martin Hollstein (Neubrandenburg)/Paul Mittelstedt (Neubrandenburg)

K4 1000m

Tibor Gecsö (Potsdam)/Tamas Gecsö (Potsdam)/Karl Weise (Dresden)/Felix Landes (Neckarsulm)

K1 5000m

Kai Spenner (Essen), Tibor Gecsö (Potsdam)  

Canadier Herren:

C1 200m

Stefan Kiraj (Potsdam), Stefan Holtz (Leipzig)

C1 500m

Jan Vandrey (Potsdam)

C1 1000m

Sebastian Brendel (Potsdam), Ronald Verch (Potsdam)

C2 1000m

Sebastian Brendel (Potsdam)/Erik Rebstock (Neubrandenburg), Peter Kretschmer (Leipzig)/Michael Müller (Magdeburg)

C1 5000m

Ronald Verch (Potsdam), Jan Vandrey (Potsdam)  

Canadier Damen:

C1 200m

Cathrin Dürr (Karlsruhe), Johanna Handrick (Leipzig)

C2 500m

Cathrin Dürr (Karlsruhe)/Johanna Handrick (Leipzig), Annika Loske (Potsdam)/Ophelia Preller (Potsdam)

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