Mit einem Mal lautes Gebrüll aus der Teamgasse, schwarz rot
gekleidete Paddler liefen jubelnd umher: soeben hatte das
deutsche Masters Mixed Standartboot die Goldmedaille vor
Italien, Ungarn und Kanada gewonnen. Unter den Feiernden war
auch DKV Präsident Thomas Konietzko auszumachen, der am
Vormittag angereist war. Nachdem die strahlenden Sieger vom
Wasser gekommen waren, nahmen sie erst einmal im verwaisten
Kontrollbereich Platz und genossen erschöpft und glücklich den
Augenblick. Das hatten sie sich wahrlich verdient. Trainerin
Ute Szymanski hatte ihr Team super eingestellt, der gemeinsame
Teamruf lautete kurz vor dem Einsteigen „Volles Brett“. Das
hatte wunderbar geklappt, aber nicht nur in diesem Boot. Kurz
zuvor hatten sich die Masters Herren im 20-Sitzer im dritten
Zeitrennen den Bronzerang gesichert.
Während der vergangenen zwei Tage hatte Juniorentrainer Mario
Arling bekanntlich vor dem Problem gestanden, aus einem Team im
Standartboot zwei Teams im Juniorboot zu formen. „Ich habe mich
bewusst dafür entschieden, zwei gleich starke Mannschaften
zusammen zu stellen, das war ich den Mädels und Jungs schuldig.
Wie das Ergebnis zeigt, hatte ich anscheinend das richtige
Händchen.“ Das hatte er, in der Tat. Nach drei Zeitläufen fuhr
Team Deutschland II vor Team Deutschland I und Italien auf den
zweiten Platz. Sieger bei den Junioren wurde Kanada. Der
Nachwuchs des DKV verdient ein ganz großes Lob für diese
Leistung.
Die Senioren Damen im 20er kamen hinter Russland und Ungarn
als dritte ins Ziel. Es ist davon auszugehen, dass abends im
Mannschaftshotel wahrscheinlich noch ein kleines Gläschen Sekt
getrunken worden ist. Etwas unglücklich landeten die Senioren
Herren im Juniorboot auf dem vierten Platz, die zwanzig
Sportler der Senioren Mixed erreichten Platz fünf. In beiden
Kategorien heißen die Gegner Russland, Ungarn und Philippinen,
jeder für sich schon eine harte Nuss. Aber auch die wird sich
schon noch irgendwie knacken lassen.
Pünktlich nach dem Start des allerletzten Rennens setze
Starkregen ein, der leider dafür sorgte, dass die geplante
Siegerehrung nach drei Kategorien abgebrochen und auf morgen
verschoben wurde. Ein kleiner Wehmutstropfen für die Sportler,
die ihre ersehnte Medaille noch nicht in Empfang nehmen
konnten.
Die Teamleitung um den Referenten Nationalmannschaft Jörg
Gentner und Bundestrainer Martin Alt bekam aber auch am Abend
das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht: „Wir haben
beschlossen, dass wir nun doch noch das Senioren Mixed im
20-Sitzer über die 2.000 Meter nachmelden, sowie zwei
Damenteams für die 200 Meter. Unsere Sportler sind nach dem
heutigen Tag hoch motiviert, da wollen wir versuchen, den
Medaillenspiegel noch ein wenig zu unseren Gunsten zu
pushen.“
Morgen werden zuerst die Verfolgungsrennen über die
Langstrecke ausgefahren, bevor nachmittags die Vorläufe auf der
Sprintstrecke erfolgen. Zusätzlich wird es am Wochenende auch
noch Wettbewerbe für Brustkrebsüberlebende und Universitäten
geben.
Sämtliche Ergebnisse und Informationen sind auf www.idroscaloclub.org/dragon/eng/live.html zu finden.