11.08.2008 | Olympia / Paralympics

Dem tückisch leichten Kurs ein Schnippchen geschlagen

Am Ende des ersten Olympiatages der DKV-Slalomkanuten gab es durchaus zufriedene Gesichter: Der zweite Rang von Jan Benzien im C1 und Rang vier von Alexander Grimm im K1 lassen für die Entscheidung alles Chancen offen.
Jan Benzien im Interview

Beide DKV-Athleten hatten bei ihrer Olympiapremiere die Umstellung von der schweren Strecke der letzten Trainingstage zum deutlich leichteren Wettkampf-Kurs gut gemeistert und damit auch Bundestrainer Jürgen Köhler schon mal eine Sorge genommen: „Ich war überrascht, dass die Strecke so leicht hing. Aber je schneller man auf so einer Strecke fährt, desto eher macht man Fehler“, hatte er noch vor dem Wettkampf befürchtet.

Letzteres aber konnten die DKV-Starter weitestgehend vermeiden, lediglich Axel Grimm handelte sich im ersten Lauf zwei Strafsekunden ein. „Nach dem Training der letzten Tage hatte ich mich schon wie ein Sack Mehl gefühlt. Heute aber hatte ich ein gutes Gefühl und bin gut über die Wellen hinweg und zwischen ihnen hindurch gekommen“, sagte der Augsburger nach seinen beiden Läufen. Dass sich die Strecke leichter präsentierte als zuletzt im Training, bereitete ihm keine größeren Probleme: „Ich kann damit ganz gut umgehen. Viele haben versucht richtig Gas zu geben. Aber man muss sehr konzentriert sein und darf nicht zu viel wollen.“ Das will der 21-jährige Sportsoldat auch am morgigen Dienstag im Semifinale beherzigen. „Mein Ziel ist ins Finale zu kommen“, sagte er.

Auch aus Sicht von Jan Benzien lief es „besser“ als erwartet. „Eigentlich wäre ich schon mit dem 5. Platz zufrieden gewesen, es sind ja schließlich meine ersten Olympischen Spiele“, meinte der  Leipziger relativ gelassen. Mit Blick auf das Semifinale sagte er: „Ich versuche nicht an eine Platzierung zu denken. Wenn ich morgen noch zweimal so fahre wie heute, dann bin ich zufrieden“, so der 26-jährige Sportsoldat, der u. a. auch den zweifachen Olympiasieger Tony Estanguet (FRA) hinter sich lassen konnte.

Ein erfreuliches Fazit ohne dies überzubewerten zog DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl: "So ein Ergebnis am morgigen Tag, das wäre sicher sehr gut. Aber die Qualifikation hat ihre eigenen Gesetze und es haben noch nicht alle alles gezeigt. Wichtig ist, dass die Jungs gemerkt haben, sie kommen mit der Strecke klar und können vorne mitfahren.“

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