20.08.2015 | Kanu-Rennsport

WM Mailand: Parakanute Ivo Kilian gewinnt Bronze - Rennsportler mit ordentlicher Auftaktbilanz

Der Parakanute Ivo Kilian ist der erste deutsche Medaillengewinner bei den Weltmeisterschaften in Mailand. Im V1 über 200 der Klasse VL2 kam er am Nachmittag auf den Bronzerang. Mit vier Semifinalsiegen und zwei zweiten Rängen qualifizierten sich zum Auftakt der Rennsport-Weltmeisterschaften in Mailand bereits sechs DKV-Boote für die Finals am Samstag. Drei Boote bestreiten die B-Finals.
Ivo Kilian am Ziel seiner Wünsche - WM-Medaille!

In den olympischen Einerdisziplinen über 1000m zogen sowohl Max Hoff (Essen) im K1 als auch Sebastian Brendel (Potsdam) im C1 jeweils als Sieger ihrer Zwischenläufe ins Finale ein.  „Es läuft viel besser als im letzten Jahr“, bilanzierte Max Hoff nach dem Semifinalsieg vor dem Weißrussen Aleh Yurenia. „Ich denke, ich habe eine gute Chance, im Finale vorn mit dabei zu sein. Und da geht sicher auch noch was auf den letzten 300 Metern.   Eine Medaille ist schon mein Ziel, ich habe ein gutes Gefühl.“   Auch Sebastian Brendel zeigte sich mit seinem Wettkampfauftakt zufrieden: „Der Vorlauf und das Semifinale waren zwei gute Rennen, um in den Wettkampf hinein zu finden. Allerdings war der Zwischenlauf schon um einiges anspruchsvoller. Wenn nur die ersten beiden direkt weiterkommen, ist es immer ein harter Kampf. Aber ich bin guter Dinge fürs Finale“, so der Titelverteidiger nach seinem Semifinalsieg vor dem Polen Tomasz Kaczor und dem Usbeken Gerasim Kochnev.

Froh darüber, ihren Zwischenlauf im K2 über 500m gewonnen und so das A-Finale gesichert zu haben, zeigten sich die K2-Olympiasiegerinnen Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig), nachdem sie am Vormittag im Vorlauf mit Rang drei etwas gepokert hatten und sich plötzlich mit drei weiteren starken Booten im Kampf um die Finalplätze wiederfanden. In einem harten Rennen konnten sie sich jedoch gegen die Boote aus Serbien, China und Weißrussland durchsetzen.   „Wir wollten eigentlich das vermeintlich entspanntere Semifinale, aber dann waren es doch ganz schön viele schnelle Boote. Man darf sich hier wirklich keinen schlechten Tag erlauben“, meinte Franziska Weber nach ihrem Sieg erleichtert und fügte hinzu: „Das Wichtigste ist im Finale zu sein, und dort geht es zuallererst darum, unter die ersten sechs zu kommen, um den Quotenplatz sicher zu haben. Aber natürlich hätten wir auch gern eine Medaille.“ Tina Dietze ergänzte: „Unsere Devise ist, bei uns bleiben und dann werden wir sehen, was   ‘raus kommt.“

Den vierten Semifinalsieg des heutigen Tages steuerten zum Abschluss Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) im K2 der Herren über 1000m zur deutschen Bilanz bei. Die Doppeleuropameister von Racice setzten sich vor Bialko/Piatrushenka (BLR) sowie vor Nekriosius/Olijnik (LTU) durch und wahrten damit ebenfalls ihre Quotenplatz- und Medaillenhoffnungen.

Gern ihr Semifinale gewonnen hätten auch die Europameister im K2 über 200m Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden). Sie mussten sich knapp den Olympiasiegern aus Russland Postrygay/Dyachenko geschlagen geben. „Wir haben den Start etwas verissen, da sind uns die Russen schon zwei, drei Meter enteilt. Das Mittelstück aber war dann gut, am Schluss wurde es zwar etwas kipplig, da wir sehr viel arbeiten mussten. Etwas ärgerlich ist, dass wir nun im Finale nicht neben den Serben sind. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, wir werden sehen“, meinte Ronny Rauhe unmittelbar nach dem Rennen.

Nach Rang zwei im Vorlauf wiederholte der C2 über 500m mit Yul Oeltze (Magdeburg) und Ronald Verch (Potsdam) diese Platzierung auch im Semifinale und sicherte sich damit hinter dem Boot aus Ungarn ebenfalls die Teilnahme am A-Endlauf.

Nur knapp am A-Finale vorbei paddelte Stefan Kiraj im C1 über 200m. Der Potsdamer fuhr hinter dem Chinesen Li Qiang und Henrikas Zustautas (LTU) auf Rang drei, seine Zeit reichte jedoch nicht ganz, um als bester Drittplatzierter das Finale perfekt zu machen. Er hat damit zwar zunächst den Quotenplatz verfehlt, kann sich jedoch mit einem Sieg im B-Finale eventuell noch Chancen auf einen eventuellen zusätzlichen Quotenplatz wahren.

Für Melanie Gebhardt (Leipzig) im K1 der Damen über 500m sowie für die beiden Youngster im C2 der Damen über 500m Ophelia Preller und Annika Loske (beide Potsdam) erwies sich die Hürde Semifinale noch als zu hoch. Gebhardt fuhr auf Rang vier und Preller/Loske kamen auf Rang fünf, beide Boote starten damit am Samstag ebenfalls im B-Finale.

DKV-Präsident Thomas Konietzko bewertete das heutige Abschneiden mit den Worten:“Wir sind im Soll. Stark haben sich die Zweier der Damen und der Herren präsentiert, in den Einerdisziplinen wissen wir, dass wir gute Athleten haben. Schade, dass es im C1 über 200m so knapp nicht gereicht hat. Insgesamt aber ist es eine positive Bilanz zum Auftakt.“

Eine Medaille durften die DKV-Athleten am heutigen Tag schon feiern: In den Finals der Parakanuten holte Ivo Kilian (Halle) im V1 über 200m (VL2) Bronze.
 

           
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