Es kamen Trainer aus Stuttgart, Leipzig, Halle und Schwedt an den Osendorfer See. Die Aktiven, die sich den Ranglisten - Rennen stellten, kamen aus Schwedt, Wiesbaden und Halle, insgesamt 5 an der Zahl. Dazu gesellten sich noch Interessierte aus Potsdam und Köln, sowie aus dem Freizeitsportbereich. Insgesamt verbrachten 20 Teilnehmer ein lehrreiches, spannendes und zukunftsweisendes Wochenende in Halle, wo sie in den Vereinsmitgliedern des Halleschen KC 54 aufmerksame Gastgeber hatten.
Die teilnehmenden Trainer und Aktiven wurden über die neuesten Entwicklungen im Paracanoe Bereich, von den Booten bis hin zu den Wettkampfabläufen unterrichtet. Es wurde die sinnvolle Implementierung des Paracanoe Wettkampfsports im Bereich des DKV diskutiert. Dabei wurde beschlossen, dass Sportler, die an Paracanoe Wettkämpfen teilnehmen wollen, der Rennpass-Pflicht unterliegen. Der Rennpass muss neben der Sporttauglichkeitsbescheinigung einen Eintrag zur Erkrankung und den Nachweis über die Dopingpräventionsschulung enthalten.
Weitere Ausführungen des Koordinators Behindertensport im DKV, Horst Schlisio, galten den Besonderheiten im Training mit behinderten Menschen. Hier wurde immer wieder betont, dass von den Stärken und Fähigkeiten, sowie der Motivation des Sportlers ausgegangen werden soll. Und jeder neue Sportler stellt eine neue Herausforderung für den Trainer dar.
Dies erlebten die Trainer dann praktisch und hautnah bei den Ranglisten – Rennen. Sie unterstützen dabei mit ihren langjährigen Erfahrungen als Zeitnehmer, Kameramann, Starter und Motorbootfahrer die Aktiven und Horst Schlisio.
Neben Vizeweltmeister Gerhard Bowitzky und Henry Schröder, beide PCK Schwedt, die bereits an der Weltmeisterschaft 2010 in Poznan teilgenommen hatten, stellten sich Brit Gottschalk, WSV Schierstein, Sören Gebhardt und Stephan Bahr, beide Hallescher KC 54, den Rennen. Auch Dorothee Pick von KC Zugvogel Köln, die aus Interesse angereist war, sowie Max und Patrick Grumbach vom Halleschen KC nahmen außer Konkurrenz die Chance wahr, ihren derzeitigen Leistungsstand zu überprüfen. Es wurden zwei mal 200 m, sowie 1000 m gefahren.
Die vorher ausgegebenen Zielvorgaben hinsichtlich der Teilnahme an den Weltmeisterschaften im August in Szegend (Ungarn) wurden von allen Teilnehmern erfüllt. Und so war es im Anschluss daran für die Trainer und Horst Schlisio nicht schwer, den Kader zu benennen:
Gerhard Bowitzki, Wassersport PCK Schwedt
Henry Schröder, Wassersport PCK Schwedt
Brit Gottschalk, WSV Schierstein
Auf Grund ihrer guten Leistungen werden Sören Gebhardt, Hallescher KC, und Stephan Bahr, Hallescher KC in den Perspektiv Kader berufen. Beide haben dafür, dass sie erst in diesem Jahr bei Mathias Neupert mit dem Paddeln begonnen haben, schon beachtliche Leistungen gezeigt.
Um die zukünftige Arbeit zwischen den Heimtrainern und dem Koordinator besser abstimmen zu können, Trainingsziele zu erarbeiten und Erkenntnisse auszutauschen, wurde ein Trainerrat benannt. Diesem werden immer die Trainer der Kader – Fahrer angehören. In diesem Jahr sind dies
Fred Mielke, Wassersport PCK Schwedt
Gerhard Bowitzki, Wassersport PCK Schwedt
Andreas Stähle, KC Stuttgart
Mathias Neupert, Hallescher KC
Horst Schlisio, FC Hof / DKV
Michael Katzenmaier vom KC Stuttgart, nahm aus beruflichen Gründen nicht an der Rangliste teil und behält seinen Status als Kaderfahrer. Er ist verpflichtet, bei den nächsten Maßnahmen den Leistungsnachweis zu erbringen.
Alle Teilnehmer erhielten am Sonntag noch einen Einblick in die im Paracanoe Rennsport auftretenden Störungs- und Krankheitsbilder durch Christel Schlisio, Mathias Neupert und die Aktiven, die ihre eigenen Erfahrungen beisteuerten. Dadurch wurde es für Trainer gut nachvollziehbar, mit welchen Problemen bei verschiedenen Störungsbildern hinsichtlich der Umsetzung des Paddelns zu rechnen sein kann.
Bis zu den ersten Paracanoe Wettkämpfen bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro wird es international ausschließlich Rennen für Körperbehinderte geben. Die ICF (Internationale Canoe Federation) will in Rio gute Wettkämpfe auf hohem Niveau zeigen, und hat deswegen beschlossen, sich auf diesen Bereich zu begrenzen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auf nationaler Ebene bei genügend Interesse auch Wettkämpfe für Menschen mit Sinnes - Einschränkungen stattfinden werden. Dass dieses Interesse bereits besteht, zeigt die Teilnahme von Dorothee Pick aus Köln und von Veronika Matthieu aus Potsdam.
Alle Teilnehmer hatten dann die Möglichkeit den vom DKV initiierten Nachweis zur Dopingpräventionsschulung zu erlangen. Als Abschluss des Lehrgangs wurden dann noch Details zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Szeged, sowie des Vorbereitungslehrgangs in Schwedt/Oder besprochen.
Der Erfahrungsaustausch mit Berichten über die Arbeit mit Behinderten in den Vereinen kam natürlich auch nicht zu kurz.
Alle Teilnehmer zeigten sich von der Veranstaltung sehr angetan, lobten die Praxisnähe und hatten bereits so einige Ideen entwickelt, wie sie das neu erworbene Wissen in ihren Vereinen umsetzen möchten.
Von: Christel Schlisio