Nur noch wenige Sportler aus dem derzeitigen Nationalteam kennen diese Wettkampfstrecke, da das letzte internationale Event auf dieser Strecke, die Europameisterschaften 1997, schon ein paar Jahre zurückliegt. Kurzerhand haben sich einige Sportler entschlossen auf der schwierigen Naturstrecke der Isère in einer gemeinsamen Trainingswoche möglichst viele Fahrten zu absolvieren.
Bericht aus La Plagne Teil 1:
Seit Sonntag ist das
Trainingslager in La Plagne komplett. 22 deutsche Sportler
campen gemeinsam in einer großen Runde.
Montag und Dienstag fanden zwei anstrengende Trainingstage auf
der, mit Hilfe von Achims Kameraufnahmen, perfekt analysierten
Strecke statt.
Das bei soviel Sport abends der Hunger groß ist, ist kein
Wunder.
Allerdings überzeugte Chefkoch Jesko mit seinen Kochkünsten
die gesamte Mannschaft und versorgte uns mit seiner
Gourmé-Küche.
Mittwoch stand das Classicrennen der K1-Herren auf dem
Programm. Bester deutscher war Achim auf Platz 20 eine Sekunde
vor seinem Teamkameraden Florian.
Donnerstag Morgen plagte ein Virus das Paddlercamp und gleich
zwei Sportler konnten nicht an ihrem Rennen teilnehmen: Manuel
im C2 und Birgit im K1- Damen Rennen.
Die ersten auf der Strecke waren die C1- Herren. Hier
überzeugte Tim als bester Deutscher auf Platz 6.
Danach gingen die K1 Damen ins Rennen. Hier setzte sich Alke
trotz eines Drehers durch und entschied das Rennen für sich.
Doch auch Sabine konnte mit einem fünften Platz ein sehr gutes
Ergebnis erzielen.
Die nächsten Wettkämpfe sind die Sprintrennen am
Sonntag.
Liebe Grüße aus Frankreich!
Lukas Gierenz
Teil 2:
Die Classicrennen der vergangenen Tage wurden bei eher technischen 20 bis 22m³/s Wassermenge durchgeführt.
Am Freitagnachmittag gab es dann 30m³/s um den Sprint zu trainieren und dabei kam ein Rafter oder Hydro-Schwimmer vor einen Stein und musste gerettet werden. Die Rettungskräfte Vorort waren schnell vor Ort, aber sie bekamen ihn nicht aus dem Wasser, erst als Anderes Hotter ins Wasser kletterte und sich vor ihn stellte konnte er raus gezogen werden.
Das Training wurde danach abgebrochen und man konnte die Strecke nur noch mit weniger Wasser befahren.
Abends folgten wir der Einladung von Sebastian Gressel, unserem „Brühler Franzosen“, zum Grillen an seiner sehr idyllisch gelegenen Unterkunft mit Grillplatz. Danke nochmal, Sebastian, für diesen gemeinsamen Abend!
Am Samstag war die Rennstrecke aufgrund von Wettkämpfen der Französischen Meisterschaft ganztägig gesperrt, sodass wir unser Training auf die Abschnitte oberhalb und unterhalb verlegten. Der obere Abschnitt beginnt an der Slalomstrecke in Bourg-Saint-Mourice und der Untere endet nach einer beindruckenden Schlucht in Centron – beides Wildwasserleckerbissen!
Sonntag war dann früh Aufstehen angesagt, da vor den ersten Rennen um 9 noch Zelte Abbauen und eine Trainingsfahrt auf dem Programm standen. Pünktlich zum Wettkampbeginn begann es dann stark zu Regnen, so dass im Laufe des Tages zu den geplanten 30m³/s noch eine Menge Wasser dazukamen. Die deutschen Herren kamen jedoch gut mit dem steigenden Wasser zu Recht und verbesserten sich durchweg im 2. Lauf. Am Ende reichte es bei den Kajak Einer für Platz 17 für Achim Overbeck, zeitlich dicht befolgt von Björn Beerschwenger auf Platz 22 und Florian Heidtmann auf Platz 32. Juniorenfahrer Lukas Gierenz belegt bei seinem ersten Internationalen Auftritt in der Leistungsklasse den 80. Rang. „Der Sprint hier war das heftigste, was ich bis jetzt gefahren bin – krass, aber eine gute Erfahrung!“
Im Feld der C1 Herren wurde Julian Rohn 10ter: „Wir haben hier die ganze Woche im Hinblick auf die WM nächstes Jahr trainiert. Da ist es klar, das am letzten Tag nicht mehr alle Körner da sind.“
Maik Schmitz, der seinen ersten Internationalen Auftritt ohne seinen C2 Partner hatte, wurde 25ter.
Für die Damenrennen am Nachmittag reduzierte der Veranstalter die Wasserabgabe am Stausee auf 25m³/s. Durch den anhaltenden Regen und die stark angestiegenen Zuflüsse blieb der Wasserstand aber so hoch, wie zum Ende der Herrenrennen. Alke Overbeck setzte im ersten Lauf, genau wie schon im Classicrennen, mit 0,9 Sekunden Vorsprung Maßstäbe. Nach einem Fahrfehler im zweiten Lauf reichte es dank dem deutlichen Vorsprung aus dem ersten Lauf noch zu Silber hinter der Weltmeisterin von Augsburg, Laetitia Parage. Manuela Stöberl wurde 17te.
Die übrigen deutschen Boote konnten, vor allem wegen einer Magen-Darm-Grippe, die im deutschen Lager grassierte, nicht an den Start gehen.
Wir freuen uns schon auf die nächsten Trainingslager und Wettkämpfe hier in La Plagne!
Björn und Achim
Impressionen