13.06.2012 | Kanu-Freizeit

Die 26. Tidenrallye zieht 320 Kanuten nach Nordenham

Am 19. Mai 2012 starteten 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 26. Weser-Tidenrallye um 10 Uhr 15 vom Sporthafen Nordenham-Großensiel bei Sonnenschein und moderatem Wind von anfänglich vier Windstärken aus Südwest.

In Brake wurden um 12.00 Uhr drei Windstärken aus Süd gemessen, am Silberziel nach 33 Kilometern waren’s um 14.00 Uhr zwei, und auf der Lesum blies der Wind wieder mit drei Beaufort, diesmal aus Südost. 

Diese unerwartet angenehmen Bedingungen ließen denn auch bloß rund fünfzig Kanuten beim Kanu-Club Rönnebeck die Fahrt beenden, wo sie mit Applaus, Medaillen, so gewünscht, Kaffee und Kuchen von den dortigen Helfern empfangen wurden. Schnellstes Boot auf der Goldstrecke war mit 3 Stunden und 17 Minuten der Outrigger vom Kanu-Verein Unterweser aus Bremerhaven mit eingespielter Sechserbesatzung, als letztes erreichte mein solo gefahrenes Zweierfaltboot nach exakt fünf Stunden und vierzig Minuten den Anleger von TURA an der Lesum. Auch dort sorgte ein engagiertes Helferteam für Medaillenausgabe, Beurkundung, und nicht zuletzt das leibliche Wohl. Zehn Teilnehmer gaben unterwegs auf.

Die Beteiligung am groß angelegten Rahmenprogramm mit Anfahrt, Vorfahrt zum Fischessen in Brake, Stadtführung und Museumsbesuch in Nordenham sowie anschließender dreitägiger Nachfahrt nach Waakhausen/Worpswede war ebenfalls erfreulich hoch.

Die Weser-Tidenrallye ist eine Veranstaltung für Breitensportler, und damit spricht sie vor allem Wanderfahrer an. Deren bevorzugtes Fahrzeug ist längst der Feststoffkajak, und darum ist es besonders erfreulich, seit der Wiederaufnahme der Weser-Tidenrallye im Jahre 2000 erstmals wieder mehr als vier Faltboote am Start zu sehen. Neun, um genau zu sein. Sieben herkömmliche mit hölzernem Gerüst und Baumwolldeck –zwei davon Zweier, einer solo gefahren–, sowie zwei moderne, Seekajaks ähnelnde Konstruktionen mit Aluminiumrohrgerüst und Synthetikdeck. Das ist ein beachtlicher Zuwachs, denn zur gleichen Zeit findet ein Faltboottreffen in Schwarz (Mecklenburg-Vorpommern) statt!

wtr-2012-3

Dreißig zur zweitägigen Anfahrt ab TURA und zwanzig für die Nachfahrt gemeldete Kanutinnen und Kanuten weisen ebenfalls in Richtung Kanuwandersport: die mit komplettem Fahrtengepäck reisenden und schon oft totgesagten Wanderfahrer behaupten sich mit zunehmender Tendenz bei der Weser-Tidenrallye. Auch der vor dem traditionellen Fischessen in Brake angesetzte Museumsbesuch passt in dieses Bild. 

Zwar musste die Anfahrt wegen Starkwinds mit bis zu sieben Beaufort aus Nordwest in Vegesack abgebrochen werden, aber an der zuvor getroffenen Aussage ändert das nichts. Dass dennoch alle sicher und problemlos auf dem Landweg nach Nordenham gekommen sind, ist sowohl  der spontan organisierten gegenseitigen Hilfe, als auch dem beispielhaften Einsatz des Ersten Vorsitzenden der Kanu-Abteilung von TURA zu verdanken.

Kanutouristik, so die moderne Übersetzung für „Kanu-Wandersport“, mit den Anteilen Sport, Kultur und Sozialtraining hat offenbar nicht bloß Bestand, sondern Zukunft.

Quelle: www.kanu-bremen.de

Zurück zur Liste