Schönes Wetter und ausreichend Wasser für die Prüm waren bestellt und beides wurde auch pünktlich geliefert. Auch wenn sich trotz oder vielleicht gerade wegen der Ferienzeit in NRW nicht allzu viele Sportler angemeldet hatten, trafen sich die 26 Teilnehmer aus 4 Vereinen am Freitagnachmittag am Bootshaus des TV Bitburg um nach Gruppeneinteilung und Trainerzuweisung zum gemeinsamen Training auf der schönen Wildwasserstrecke zwischen Wißmannsdorf und Oberweis aufzubrechen. Trotz auch mal einer Kenterung verlief alles reibungslos und die Sportler profitierten durchweg von den Tipps der Trainer und dem Miteinander in der „Kanufamilie“.
Bei
einem gemeinsamen Abendessen beim TV Bitburg wurde Erlebtes
ausgetauscht und die Planung für den nächsten Tag
durchgegangen. An dem ging es für die stärker belastbaren
Sportler erneut zum Flusstraining auf die Prüm, während die
vorwiegend jüngeren Sportler Gelegenheit hatten, vom K1 bis K4
Rennkajak ein anderes Sportgerät auszuprobieren. Dies wurde am
Samstagvormittag auch rege genutzt, wobei insbesondere in den
Mannschaftsbooten die Abstimmung der Sportler aufeinander nicht
immer ganz reibungslos verlief und auch zu einer Kenterung
eines weiblichen K2 führte. Durch die warme Dusche direkt
nebenan blieb diese morgendliche Abkühlung jedoch ohne Folgen.
Insgesamt erwies sich die Trainingseinheit in den Rennkajaks
des TV Bitburg als wertvolle Horizonterweiterung für die jungen
Sportler. Mit einem Snack zum Mittag ging der Lehrgang
schließlich nahtlos in die Vorbereitung auf das 34. Kandi Malz
Abfahrtsrennen am Nachmittag über.
Nach einem reibungslosen Verlauf des Ranglistenrennens mit Sonnenschein und zahlreichen Zuschauern auf der Brücke in Oberweis fand sich die Wildwasserrennsportszene abends zur Siegerehrung in der Gemeindehalle der Stadt Irrel ein. Bei den Herren C1 holte Normen Weber (KS Augsburg) den Sieg und wurde als Süddeutscher Meister geehrt. Die Herren K1 entschied der amtierende Weltmeister Tobias Bong (RKC Köln) für sich während bei den Damen K1 Manuela Stöberl (KK Rosenheim) die Nase vorne hatte und ebenfalls Süddeutsche Meisterin wurde. Den Rahmen der abendlichen Veranstaltung nutzte auch der Wildwasserförderclub, um den Schülercup und den Schülerfond zu ehren. Beide Wertungen werden seit mehreren Jahren von Normen Weber über die gesamte Saison gepflegt und sollen sowohl dem einzelnen Nachwuchssportler als auch den Nachwuchsarbeit leistenden Vereinen als Motivationshilfe dienen.
Im Schülercup werden Sportler
geehrt, die eine konstante Leistung über die gesamte Saison
erbracht haben und somit, über ein Punktesystem ermittelt, zu
den besten drei Sportlern in den Schüler A – Klassen gehören.
Als Preise konnten sich die
Kids über großzügige Warengutscheine der Firma Coldriver freuen, die
auch in diesem Jahr wieder als Förderer der Cupwertung auftrat.
Es siegten Ben Langenbeck (KSK team Köln) bei den männlichen
und Verena Sülzer (FFB Brühl) bei den weiblichen Schülern KI,
Till Fladung (KC Fulda) bei den Schülern CI und Otten-Krajewski
(FFB Brühl) bei den Schülern CII. Dabei reichte in den
Canadier-Disziplinen bereits die Teilnahme an einzelnen
Wettkämpfen, um in der Cupwertung aufs Podest zu gelangen. Hier
ist definitiv Handlungsbedarf geboten, um die knienden
Disziplinen im Nachwuchsbereich zu stärken. Weitere Gutscheine
und auch Sachpreise der Firma Paddlelite wurden in
einer Tombola unter allen anwesenden Nachwuchswettkämpfern
verlost. Nach der Ehrung ging es dann zum fleißigen Shopping
bei Stephan (Coldriver), der seinen Stand vor Ort aufgebaut
hatte.
Der
Schülerfond wurde ins Leben gerufen, um Vereine mit guter
Nachwuchsarbeit finanziell zu unterstützen. Hierfür war als
Kriterium die Grenze von 40 Schülerstarts pro Saison festgelegt
worden, wobei von mehreren Wettkämpfen an einem Wochenende nur
einer in die Wertung fließt. Erfolgreichster Verein mit 95
Schülerstarts war in dieser Saison der KC Düsseldorf-Hamm,
gefolgt vom KC Fulda mit 60 Starts und FFB Brühl mit 59 Starts.
Ebenfalls in der Wertung sind BSV Bimöhlen und OA Hamburg 54
bzw. 44 Starts. Vertreter der Vereine nahmen auf der Bühne
symbolisch Schecks für ihre vorbildliche Nachwuchsarbeit
entgegen. Insgesamt wird an die Vereine eine Fördersumme von
1500 Euro ausgeschüttet, die durch großzügige Spende der Firma
Prijon und Eigenmittel
des Fördervereins zusammenkommt. Verglichen
mit den Aufwendungen, die ein Verein mit guter Nachwuchsarbeit
tätigen muss, bleibt die Zuwendung dennoch ein Tropfen auf den
heißen Stein.
Am
nächsten Tag folgte zum Saisonabschluss noch das 41. Bitburger
Wildwasserrennen mit Sprint durch die Irreler Wasserfälle und
Klassikwettkampf unterhalb der Fälle für die Schüler und
Masters. Den schnellsten Weg durch die Wasserfälle fand bei den
Damen KI Alke Overbeck (PSV Braunschweig), bei den Herren KI
Björn Barthel (LKC Ludwigshafen), bei den Herren CI Tim
Heilinger (RKC Köln) und bei den Damen C1 Lea Sophie Barth (KC
Sömmerda). Zahlreiche Zuschauer säumten bei erneut gutem Wetter
die Wettkampfstrecken und ließen die Veranstaltung mit erneuter
Siegerehrung in der Gemeindehalle zu einem schönen Erlebnis
werden. Ein Wehmutstropfen für den Veranstalter blieb, dass
trotz der ausgezeichneten Bedingungen zahlreiche gemeldete
Sportler kurzfristig nicht zum Wettkampf in den Fällen antraten
und hierdurch zeitliche Lücken in der Veranstaltung entstanden.
Es bleibt unverständlich, warum die WW-Rennsportszene eine
derartige Gelegenheit, einen hochkarätigen Wildwasserwettkampf
in Deutschland auszutragen, ungenutzt lässt.
An dieser Stelle seitens des WFC nochmals ein Dank an seine Mitglieder, Förderer und Sponsoren, ohne deren Engagement die Arbeit des Fördervereins im Wildwasserrennsport stark eingeschränkt wäre. Hoffentlich können wir auch zukünftig auf Ihre Unterstützung zählen.
von Thomas Gawehn