04.06.2014 | Kanu-Drachenboot

Es gibt kein schlechtes Wetter am Töppersee

Tatsache ist, dass die 43 teilnehmenden Mannschaften bei der diesjährigen Töppersee-Regatta an der Tegge die sprichwörtliche richtige Kleidung gut gebrauchen konnten. Bei der 11. Auflage der beliebten Drachenboot-Regatta am 10.05.2014 ließ das Wetter leider sehr zu wünschen übrig. Es hatte im Vorfeld schon zwei Tage geregnet, so dass das Gelände vom Regen bereits vorher aufgeweicht war. Während der Regatta regnete es fast ohne Unterlass. Ironischerweise war die Mittagspause trocken und während der Siegerehrung hörte es ebenfalls auf zu regnen und es kam sogar die Sonne zum gratulieren heraus. Petrus ist wohl der Meinung, dass Drachenbootfahren ein Wassersport ist – da ist es dann ja auch egal, ob das Wasser nur unter dem Boot ist oder auch kräftig von oben ins Boot regnet.

Den sportlichen Leistungen tat das Wetter jedoch keinen Abbruch. Es war wieder eine bunte Mischung aus altbekannten Mannschaften (z.B. Centro Dragons, Lippeschreck, Buchholzer Cafeplantscher, Energy Dragons, Wildgänse – um nur einige der etablierten Teams zu nennen, die die Töppersee-Regatta zum Saison-Beginn gerne nutzen, um eine Standortbestimmung nach dem Wintertraining durchzuführen.) und einigen Neulingen am Start (wie z.B.“ TEBA Spitfires“, „Jeder nur ein Paddel!“, „Red Blue OSC Dragons“, „Johanniter Dragons“), die Mannschaft des mit dem ausrichtenden KCHG (Kanu-Club Homberg-Gerdt) befreundeten „Koninklijke Kano Club Lier“ (Belgien), sonst immer das Team mit der weitesten Anreise – in diesem Jahr abgelöst vom Team der “Stadtwerke Giessen – Rohrleger“ und eine wilde Horde in Schottenkostümen, die „Wave Cowboys“, die zum wiederholten Male teilnahmen und sich neben dem sechsten Platz im Fa. Gohres Cup (Fun 2) erneut den Outfit-Pokal sichern konnten.

Die Regatta wurde um 9 Uhr pünktlich eröffnet. Leider setzte vor dem Start zum ersten Rennen der angekündigte Regen ein, der bis auf die kurze Mittagspause auch während der gesamten Rennen anhielt. Trotz der widrigen Wetterbedingungen leisteten Regattaleiter Udo Schepers und über 70 ehrenamtliche Helfer wieder tolle Arbeit und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Regatta. Die Vorbereitungen begannen wie immer über ein halbes Jahr vorher. Es mussten die verschiedensten Genehmigungen eingeholt werden, die Veranstaltung beworben werden, das vereinseigene Equipment wie z.B. die Eigenentwicklung des elektronischen Zeitnahmesystems inklusive der beiden Videokameras überprüft und ggf. repariert werden, alle Zelte, Pavillons etc. gesichtet und auf Vordermann gebracht werden. Die Drachenboote von den befreundeten Vereinen inklusive Steuerleuten mussten rechtzeitig angefragt werden usw. Udo Schepers: „Ohne die Unterstützung der anderen Vereine wäre diese Regatta in dieser Form gar nicht durchzuführen.“

Bereits am Freitag Vormittag beginnt der Aufbau für die Regatta – Das gesamte Equipment muss vom Vereinsgelände zur Wasserskianlage an der Tegge gebracht und aufgebaut werden: Versorgungszelt, Infozelt, Startzelt, Marshalling-Zelt, die Boote werden angeliefert, die Stege für den Ein- und Ausstieg müssen in Position gebracht werden, Strom zu den Stegen muss gelegt werden, das Zeitnahmesystem muss installiert und nochmal vor Ort getestet werden. Am Abend wird dann die Wasserskianlage außer Betrieb genommen, die Rampen werden aus der Bahn gezogen, alle Slalombojen werden versenkt und die Bahnen werden balloniert. Am Renntag selbst sind alle Helfer bereits wieder ab 7 Uhr auf den Beinen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen und den anreisenden Teams mit ihren ca. 1.000 Sportlern ihre Plätze im Teamlager zuzuweisen und auch sonst mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Pünktlich um 10 Uhr hieß es dann zum ersten Mal „Attention – Go!“ und die chinesischen Flussboote gingen auf die 250 Meter lange Renndistanz. Am Vormittag wurden insgesamt 24 Vorläufe ausgefahren, sodass für jedes Team zwei Zeiten vorlagen. Hier waren die Teams in den einzelnen Rennern noch zufällig gemischt, deshalb gab es noch recht deutliche Zeitunterschiede zwischen den einzelnen Teams. Die Zeitensumme diente als Grundlage für die Einteilung in die vier verschiedenen Cups.

Nach der Mittagspause fuhren die Teams in ihren Cups weitere 24 Rennen. Diese Läufe waren meist knappe Rennen, da man sich in den einzelnen Cups jetzt mit den Gegnern auf Augenhöhe befand. Es waren durchweg spannende Rennen garantiert, die teilweise nur mit wenigen Zentimeter Vorsprung entschieden wurden.

Besonders hervorzuheben sind z.B. die Leistungen der „Homeraner Wellenbrecher“, ein Team mit einem hohen Anteil Kindern und Jugendlichen, die seit vielen Jahren zur Regatta kommen und einen soliden sechsten Platz im Fa. Timm Cup (Fun-Sport) erreichten. Nicht ganz so erfolgreich war „Jeder nur ein Paddel!“, die aber ebenfalls einen hohen Anteil Kinder und Jugendliche im Boot hatten und dieses Jahr zum ersten Mal gestartet sind und immerhin zwei Teams mit wesentlich mehr Erfahrung (und nur Erwachsenen im Boot) geschlagen haben. Der erste Schritt zur Nachwuchsförderung ist damit getan!

Ein Team, das ebenfalls zum Ersten Mal bei einer Drachenboot-Regatta gestartet ist, hat auf Anhieb den ersten Platz in seinem Cup erreicht – Herzlichen Glückwunsch an „Red Blue OSC Dragons“. Wir sind schon gespannt auf Euer Abschneiden im nächsten Jahr.

Alles in Allem war die Regatta wieder eine rundum gelungene Veranstaltung und es fiel allen Beteiligten positiv auf, dass trotz des schlechten Wetters alle Sportler und Helfer den ganzen Tag über gute Laune hatten und das Beste aus der Situation gemacht haben und sich spannende, sportliche Wettkämpfe geliefert haben.

Zu guter Letzt auch noch mal ein herzliches Dankschön an alle Helfer der DLRG und der Johanniter Unfallhilfe, die zum Glück nicht ernsthaft zum Einsatz kamen. So wünscht man sich das – man braucht sie, um die Sicherheit und Gesundheit zu Lande und zu Wasser zu gewährleisten, ist aber froh, wenn man sie nicht in Anspruch nehmen muss.

Wer jetzt Lust bekommen hat, in Duisburg Drachenboot zu fahren, kann sich auf der Internetseite www.kchg-drachenboot.de/ informieren. Dort sind auch die Kontaktdaten und Trainingszeiten der drei Vereinsteams (Samurais, Paddelgeschwader Homberg & Rheinperlen) zu finden. Verstärkung ist jederzeit willkommen.

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