20.08.2012 | Kanu-Wildwasserennsport

Junioren-EM Solkan - Die Vorbereitung im vollen Gange

Die diesjährige Junioren-Europameisterschaft (JEM) wird in Slowenien auf der Soca vom 28. August bis 2. September stattfinden.

Soweit keine ungewöhnliche Meldung, fanden auf der Soca bei Bovec doch schon die Weltmeisterschaften der Senioren 1991, die Europameisterschaften der Senioren 1999 sowie mehrere Weltcuprennen statt. Die JEM wird aber nicht auf den bekannten Strecken stattfinden, sondern im ca. eine Autostunde entfernten Solkan an der italienisch-slowenischen Grenze. Das dortige slowenische Leistungszentrum für Kanusport soll, wie im letzten Jahr in Augsburg, im nächsten Jahr die Sprint-Weltmeisterschaften ausrichten und so kann die Austragung der JEM wohl als Generalprobe angesehen werden.

Entsprechend waren die Streckenverhältnisse, die die zwölf Sportler und vier Betreuer aus NRW, Hessen, Niedersachsen/Hamburg und München zum Vorbereitungslehrgang vom 8.8. bis 12.8. antrafen. Eine künstlich angelegte, etwa 250 m lange Wildwasserstrecke, deren Wasserstand direkt vom Ablass eines ungefähr einen Kilometer entfernten Wasserkraftwerks abhängt. Und da ergab sich schon das erste Problem. Trotz klarer Zusagen, die Juniorenbundestrainer Ralf Beerschwenger im Vorfeld von der Stützpunktleitung bekommen hatte, während der Lehrgangszeit den Wettkampfwasserstand vorzufinden, war zum ersten Training kaum Wasser auf der Strecke. Der Schwierigkeitsgrad bei diesem Niedrigwasserstand entspricht in etwa dem der Strecke in Hohenlimburg! Zum Abend hin stieg der Pegel etwas, die Schwierigkeiten nahmen entsprechend
auch nur etwas zu.

Am Morgen des zweiten Trainingstages war das Team früh aufgestanden, in der Hoffnung, dass der Stromverbrauch der Slowenen morgens etwas höher ist und somit mehr Wasser durch die Kraftwerksschleusen gelassen wird. Dem war nicht so. Enttäuscht wurde das nun anstehende Mannschaftstraining auf Niedrigstwasser durchgeführt. Zur zweiten Einheit eröffnete sich dem Team dann ein ganz neues Bild: Ein gut gefüllter Kurs, das Wasser stand bis zur Kante der Uferböschung (vgl. Promovideo ab ca. 3´30´´). Exzessiv trainierten die Sportler auf der Strecke, die nun durch kräftiges Schiebewasser und einige höhere Wellen „glänzte“.

Samstagmorgen dann das gleiche Bild, wie an den Vortagen. Im Vergleich zum Freitagabend schlängelte sich nur Rinnsal an den Stein- und Betonhindernissen vorbei. Die hoffnungsvollen Nachfragen bei Stützpunktleitung und den ansässigen slowenischen Trainern, ob zum Abend wieder mehr Wasser zu erwarten wäre, dämpfte die Stimmung. „No water at the weekends!“ Weiterhin konnte keine definitive Aussage über den zu erwartenden Wettkampfwasserstand getroffen werden. „Und für die Senioren nächstes Jahr?“ Es solle nochmal umgebaut werden, im Winter. Und im Juni sei noch mehr Wasser im Speicher.

Noch ein paar Worte zur Classicstrecke, damit nicht der Eindruck entsteht, dass die Sportler auf diese nicht vorbereitet seien. Natürlich wurden auch einige Trainingstouren auf der Classicstrecke absolviert, damit sich die Sportler auf Fahrlinie, Orientierung und Einteilung einstellen konnten. Aber
was soll man groß über einen See mit ein, zwei Kurven an Worten verlieren?!

Die deutschen Sportler sind auf jeden Fall gut vorbereitet, kennen die Sprintstrecke bei (fast) allen Wasserständen und haben auch beste Kenntnisse der Classicstrecke. Wünschen wir ihnen viel Erfolg und drücken die Daumen, wenn sie vom 28.8. bis 2.9. um Medaillen und Platzierungen wetteifern.
von Dennis Drieschner

Das deutsche Junioren Team 2012:

K1 Herren:

Marcel Paufler                       
Johannes Koch
Finn Hartstein
Markus Terres

       

K1 Damen:

Susann Gihr
Meghan Jaedicke
Kiara Kaeufer
Jil Sophie Eckert

           

C1 Herren:

Max Eich
Younes Mhamel
Jan Bauer

       

C2 Herren:

Jan Hagenkord – Wolfram Seiden



Impressionen vom Lehrgang:

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