Unter dem Motto „Gemeinsam im Kanu – Tourismus, Sport,
Politik und Wirtschaft im Dialog“ trafen sich Vertreter aus
Politik, Kanuwirtschaft und Kanusport auf der derzeit
stattfindenden Kanumesse in Nürnberg. Erstmals saßen die beiden
Bundestagsabgeordneten dort gemeinsam in einem Kanu und
symbolisierten damit auch ihre enge Zusammenarbeit im
Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages. Diese Fahrt
der Abgeordneten im Kanu sollte jedoch keinen Hinweis auf
mögliche zukünftige Koalitionen geben, zumal nicht klar war,
wer Takt und Steuer vorgab.
Sicherlich überrascht von der Vielfalt der Messe zeigten sich
die Abgeordneten. Sie sicherten ihre weitere
Unterstützung zur Entwicklung der Kanubranche zu.
Ausdrücklich positiv hervorgehoben wurde die bevorstehende
Fusion von Bundesvereinigung Kanutouristik (BKT) und Verband
Deutsche Kanu- und Outdoorschulen (VDKS). „Die Fusion mit dem
VDKS ist für uns eine logische Konsequenz, das Feld
Kanutourismus und -ausbildung zukünftig gemeinsam zu
bespielen“, so die Vorsitzende der BKT, Stephanie
Isenberg.
Oftmals unterschätzt wird der wirtschaftliches Aspekt der
Kanubranche: Rund 32,- Euro lässt ein Kanufahrer
durchschnittlich an Tagesausgaben in der Region, rund 1,3 Mio.
Kanuten generieren im Jahresdurchschnitt einen Bruttoumsatz von
845 Mio. Euro und stellen damit einen entsprechenden Anteil in
der aufstrebenden Outdoor-Branche.
Darüber hinaus engagieren sich laut Sportentwicklungsbericht
2009/10 15.000 Menschen regelmäßig im Deutschen Kanu-Verband
(DKV) und erbringen damit eine Wertschöpfung von jährlich 140
Mio. Euro.
Diese positive Entwicklung im Kanubereich werde laut Ansicht
der BKT-Vorsitzenden, Stephanie Isenberg und DKV-Vizepräsident,
Hermann Thiebes, durch die aktuelle Diskussion um die Reform
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und die Einführung einer
Vignettenpflicht bedroht. „Gerade Familien und kleine
Kanu-Vereine wären von der Vignettenpflicht betroffen und
würden ihre Aktivitäten spürbar reduzieren. Dies hätte auch
Auswirkungen auf touristische Unternehmen an den
Bundeswasserstraßen!“ kritisierte Hermann Thiebes,
Vizepräsident des Deutschen Kanu-Verbandes, die bekannt
gewordenen Pläne.
Auf dem Foto:
Hans-Joach
Marlene Mortler (CDU/CSU,
Bundestags
Foto: PADDLEexpo
