Nach ihren Siegen vor zwei Wochen in Mailand dominierten Max
Hoff (Essen) im K1 und Sebastian Brendel (Potsdam) im C1 auch
in Racice dank eines jeweils starken Schlussdrittels die
Konkurrenz über 1000m. Max Hoff gewann ungefährdet vor Rene
Holten Poulsen (DEN) und Fernando Pimenta (POR) und sagte zu
seinem Rennen: „Ich bin auf der Strecke ruhig geblieben und
hab’ mein Ding gemacht, am Ende musste ich nicht mal alles
geben. Nach Mailand war dies ein weiteres Rennen, das eine gute
Basis für die Saison ist. Nachdem es im letzten Jahr nicht
geklappt hat mit einer Medaille, bin ich jetzt vollauf
zufrieden.“
Im C1-Finale setzte sich Sebastian Brendel vor dem Kanadier
Marc Oldershaw und dem Tschechen Martin Fuksa durch.
Chefbundestrainer Reiner Kießler freute sich bei beiden über
die „stabile Einer-Leistung“.
Auch die 1000m-Zweier beherrschen die
Konkurrenz
Souverän meisterten auch die Kajak-Zweier ihre Weltcup-Starts
über 1000m. Die Weltmeister Max Rendschmidt (Essen) und Marcus
Groß (Berlin) blieben auch im ersten Rennen der diesjährigen
Saison ungeschlagen und verwiesen die Boote aus der Slowakei
und aus Frankreich auf die Plätze. „Wir sind vom Start an voll
gefahren und haben uns einen passablen Vorsprung erarbeitet -
mit Reserven am Ende. Ein Rennen, das Spaß gemacht hat“,
bemerkte Max Rendschmidt zu ihrem erneuten Erfolg. Und auch
Marcus Groß genoss den Triumph: „Dass der Saisonauftakt so
souverän ausfällt, hätte ich nicht gedacht. Es war ein tolles
Gefühl, bei 500m schon so vorne zu liegen.“
Der K2 der Damen über 1000m mit Conny Waßmuth (Potsdam) und
Tina Dietze (Leipzig) sicherte sich mit einem ungefährdeten
Start-Ziel-Sieg Weltcup-Gold vor den Booten aus Kanada und
China.
Im mit Spannung erwarteten C2-Finale über 1000m mit zwei
deutschen Booten am Start hatte das Magdeburg-Potsdamer Duo Yul
Oeltze/Ronald Verch das bessere Ende für sich und gewann vor
Tschechien und Kanada. Das zweite DKV-Boot mit Peter Kretschmer
und Sebastian Hennig (beide Leipzig) kam auf Rang fünf. Yul
Oeltze sprach nach dem Sieg von einem „Superrennen“ und
erklärte auch warum: „Wir konnten alles abrufen - vom Start bis
ins Ziel.“ Und Ronald Verch unterstrich: „Wir haben uns in der
Vorbereitung gesteigert, es lief immer besser. Doch dass es im
Finale so hinhaut, ist der Hammer.“
Herren-Vierer machen es spannend
Auch das abschließende K4-Finale der Herren bezog seinen
besonderen Reiz aus dem Aufeinandertreffen zweier neu
formierter DKV-Vierer: Hinter Russland und Weißrussland fuhr
das zweite deutsche Boot mit Marius Radow (Potsdam), Martin
Schubert (Friedrichshafen), Lukas Reuschenbach
(Oberhausen-Sterkrade) und Kai Spenner (Essen) auf Rang drei,
knapp dahinter belegte das Quartett mit Torben Fröse (Essen),
Martin Hollstein (Neubrandenburg), Kostja Stroinski (Berlin)
und Gordan Harbrecht (Neubrandenburg) Platz vier.
Weitere Finalplatzierungen erreichten Franziska Weber
(Potsdam) im K1 sowie Sabrina Hering (Karlsruhe) und Steffi
Kriegerstein (Dresden) im K2 über 500 mit jeweils Rang sechs.
Der zweite Damen-Zweier mit Melanie Gebhardt und Anne Knorr
(beide Leipzig) gewann das B-Finale und im Einer paddelte
Verena Hantl (Karlsruhe) im B-Finale auf Platz fünf.
Chefcoach mahnt vor allzu viel
Euphorie
Chefbundestrainer Reiner Kießler äußerte als Fazit nach dem
ersten Finaltag: „Wir sind hierher gekommen, um insbesondere
den Leistungsstand der Mannschaftsboote im Vergleich mit der
internationalen Konkurrenz zu überprüfen. Die überwiegend guten
Ergebnisse dürfen wir allerdings nicht überbewerten. Es sind
hier längst nicht alle Nationen mit ihren stärksten Booten
vertreten, viele testen noch wie wir ja auch. Und auch wir
haben ja noch einige Baustellen, z. B. bei den Damen. Ich
denke, nach dem dritten Weltcup in Szeged nächste Woche sind
wir schlauer.“ Und mit Blick auf die heutige Siegesserie und
die morgen anstehenden Entscheidungen meinte der Chefcoach:
„Die anderen Athleten haben heute gesehen, was hier geht. So
wollen da morgen natürlich nicht hintenanstehen.“ In den Finals
über 500 und 200m am Sonntag kann der DKV noch mit 10 Booten in
den Kampf um die Medaillen eingreifen.
Komplette Ergebnisse: www.racice2014.com
Text: H.-P. Wagner