In der knappsten Entscheidung des Tages behielt der amtierende K1-Weltmeister über 500m Tom Liebscher (Dresden) im Sprintduell hauchdünn mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung die Oberhand über den 200m-Bronzemedaillengewinner im K2 bei der Duisburger WM im vergangenen Jahr Ronald Rauhe (Potsdam). Auf die Plätze drei und vier kamen Jonas Ems (Essen) und Martin Schubert (Friedrichshafen). „So war das eigentlich nicht geplant. Ich hätte schon gern deutlicher gewonnen“, sagte der 20-jährige nach seinem Sieg und fügte hinzu: „Ronny hatte ich auf jeden Fall auf der Rechnung. Mit seinen 14 Jahren Wettkampf-Erfahrung ist er immer in der Lage ein Ding ’rauszuhauen. Dagegen ist ein junges, wildes Gemüt wie ich beim dritten Start nach zwei Fehlstarts, die es in unserem Finale gab, doch ganz schön strapaziert. Nun gilt mein Fokus ganz dem ersten Weltcup in Mailand. Ich freue mich schon darauf und hoffe, dass ich dort die WM-Qualifikation perfekt machen kann.
Das 200m-Finale im Kajak der Damen entschied K2-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Franziska Weber (Potsdam) vor Sabine Volz (Karlsruhe) und ihrer Olympia- und WM-Zweierpartnerin Tina Dietze (Leipzig) für sich und zeigte sich nach dem Rennen dementsprechend zufrieden: „Ich kann mich nicht beklagen. So hat sich das Wintertraining jedenfalls gelohnt“, meinte die Potsdamerin. In den Canadier-Disziplinen setzte sich Stefan Kiraj (Potsdam) im C1 der Herren vor den C2-Weltmeistern über 200m von 2013 Stefan Holtz und Robert Nuck (beide Leipzig) auf Platz zwei und drei durch. „Vor dem ersten Rennen ist es immer schwer einzuschätzen, wo man steht. Umso schöner ist es, dass es so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte der 24-Jährige und ergänzte mit Blick auf den Start beim Weltcup in drei Wochen in Mailand: „Der größte Qualifikationsdruck ist nun erstmal ’raus. Nun heißt es international zu bestehen. Ich freue mich, dass ich in Mailand starten kann.“ In der vierten Entscheidung des Tages siegte im C1 der Damen-Canadier Cathrin Dürr (Karlsruhe).
Text: H.-P. Wagner