19.04.2010 | Kanu-Wildwasserennsport

42. Ilz - Regatta

Es gab jede Menge Gründe zur Ilz zu fahren, viel zu gewinnen, aber der Hauptgrund für diesen Bayerwaldfluss ist beeindruckendes, faires Wildwasser.

Der Wasserstand war zum Renntermin akzeptabel und bei guter Linienwahl konnte die gesamte Strecke ohne Berührungen gemeistert werden. Verschiedene Landesverbände (Hessen, Bayern und die Pfälzer) nutzten die Woche vor dem Rennen als Lehrgangsmaßnahme. Soweit mir bekannt, kamen die Hessen mit 32 Leuten zur Ilz und wohnten in einer Burg, welche vor Jahren zur Jugendherberge umgebaut wurde. Sichtlich zufrieden und gut genährt sah man sie auf allen Streckenabschnitten trainieren.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass sich kaum jemand vorstellen kann, mit welchen organisatorischen Aufwand die Veranstaltung zu kämpfen hat. Die Strecken liegen in drei verschiedenen Kommunalbereichen. Umfangreiche Genehmigungen, Naturschutzauflagen, keine Funkverbindungen, Genehmigungen zur Befahrung von Privatwegen bis hin zu den Verhandlungen mit Anwohnern und Grundstückbesitzern. Selbst die extra angemietet Satellitentelefone funktionierten an der Strecke nicht. An dieser Stelle, herzlichen Dank an Uwe Klessinger, ohne ihn wäre diese Veranstaltung nicht möglich.

Die Veranstaltung war gleichzeitig Testveranstaltung für die DM 2010 in Lofer. Gert Belsemeier, hauptsächlich im Slalomsport tätig, leitete die Zeitnahme und Auswertung mit Bravour. (http://home.arcor.de/zeitmessteam/Ilz_2010.htm). Während der Sprintrennen kamen zwar die Zeit etwas verspätet zum Aushang, aber wenn man bedenkt,  wie schwierig die Vorraussetzungen waren, hatten alle Verständnis.

Außergewöhnlich viel Politprominenz war zu Gast bei den Wettkämpfen und Siegerehrung. Drei Mitglieder des Bundestages, zwei Landräte und die drei Bürgermeister der angrenzenden Nachbargemeinden informierten sich über unseren Sport. Eines der Highlights, Staatssekretär Andreas Scheuer, welcher von Lisa Frait eingeladen wurde, ließ es sich nicht nehmen die Sprintstrecke im Duotopo zu befahren. Sein Mitpaddler war keine geringerer als WW-Crack Robert Sommer, Chef von Robson-Boote. DKV-Vize Präsident Thomas Konietzko sprach auf der Siegerehrung und erklärte unter Zeugen, dass er den WW-Rennsport für den komplettesten und kompliziertesten Disziplin im Kanusport betrachtet. Er verbindet Kraft, Ausdauer, Mut und eine Menge Intelligenz. Tat richtig gut… der Applaus war dementsprechend.

(Text: Hans Frait / Fotos: Klaus Schwieger)

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