So zogen bei schwül-heißen Temperaturen um 33 Grad Celsius auf dem Sava-See K1-Weltmeister Max Hoff (Essen), der Weltcupsieger im C1 von Duisburg Sebastian Brendel (Potsdam) sowie der K4 der Herren mit Marcus Groß, Norman Bröckl und Robert Gleinert (alle Berlin) und Max Hoff jeweils mit der besten Zeit in den Vorläufen ins Finale ein. Sebastian Brendel, der seinen Vorlauf durch Erkältung leicht angeschlagen bestritt, zeigte sich erleichtert über sein Resultat: „Das war schon ein ziemlich hartes Rennen. Aber gut zu wissen, dass ich den Spanier Bouza Pregal auch in der jetzigen Verfassung schlagen kann. Und von der Zeit her war das Rennen auch ok. Das ist gut fürs Gefühl, so kann ich heute Nacht gut schlafen und Kräfte sammeln für das morgige Finale“, so das Canadier-Ass.
Mit Vorlaufsiegen über 500m sicherten sich auch der K4 der Damen mit Carolin Leonhardt (Mannheim), Silke Hörmann (Karlsruhe), Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze Leipzig) sowie Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) im K1 der Herren die direkte Endlaufteilnahme.
Mit jeweils Platz zwei qualifizierten sich die 1000m-Weltmeister im K2 Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Andreas Ihle (Magdeburg) hinter den Weltcupsiegern über 500m von Duisburg Yurchenko/Progreban aus Russland bzw. hinter den 500m-Welt- und Europameistern des Vorjahres Piatrushenka/Makhneu aus Weißrussland für das 1000m- bzw. 500m-Finale. Martin Hollstein meinte nach dem 1000m-Vorlauf: „Es war aus unserer Sicht ein normales Rennen, wo man aber auch gesehen hat, dass die Russen gut drauf sind. Wir waren uns zum Schluss nicht ganz einig, ob wir noch mal voll drauf gehen oder normal durchfahren sollen und haben eher Letzteres gewählt.“
Als Vorlauf-Zweite hinter den russischen Vizeeuropameisterinnen des Vorjahres Salakhova/Sergeeva paddelten auch Franziska Weber und Tina Dietze in den 1000m-Endlauf im K2 der Damen. Mit einem Sieg im Semifinale über 500m vor den Booten aus der Slowakei (Kmetova/Kohlova) und aus Schweden (Nordlöw/Johansson) schafften zum Schluss des ersten EM-Tages Conny Waßmuth (Magdeburg) und Gesine Ruge (Dresden) die Finalteilnahme. Im K1 der Damen über 1000m reichte es für Silke Hörmann nach Rang fünf im Vorlauf im Semifinale mit Platz vier – auch etwas beeinträchtigt durch einige eingefangene Wasserpflanzen – nicht für das Finale.
Chefbundestrainer Reiner Kießler zog als Fazit insbesondere in den olympischen Disziplinen: „Unsere Erwartungen an einen solchen Vorlauftag sind im Prinzip aufgegangen. Wir können in fast allen olympischen Disziplinen über 500 und 1000m mit um die Medaillen kämpfen, mit Abstrichen vielleicht im K2 der Damen über 500m, dort sollte man die Erwartungen nicht zu hoch hängen. Aber ich bin überzeugt, dass sich unsere Damen auch dort ordentlich verkaufen werden.“ Für die Kajak-Herren ergänzte Herren-Coach Detlef Hofmann, „die Favoriten haben sich zum Großteil in den Vorläufen durchgesetzt und wir sind dabei, mehr aber noch nicht.“ Gerade in den Vorläufen der Kajak-Vierer habe sich wieder gezeigt, wie eng die Konkurrenz beisammen sei. Ähnlich sei auch im K1 Max Hoff trotz Vorlaufbestzeit nicht unbedingt der Top-Favorit, insbesondere den Dänen Poulsen dürfe man nicht unterschätzen, so Hofmann.
Komplette Ergebnisse: www.ec-belgrade2011.com
Text: H.-P. Wagner