07.04.2016 | Kanu-Rennsport

1. Ranglistenregatta in Duisburg: Der Kampf um die Olympia-Tickets beginnt

Ab morgen kommt es für die Rennsport-Elite unseres Landes in Duisburg zum ersten Showdown der Olympiasaison: Beim Auftakt der nationalen Olympiaqualifikation gilt es bereits die Weichen für die Tickets nach Rio zu stellen.
Max Hoff - Top-Favorit im K1 der Herren, © Ute Freise
An der Spitze stehen dabei mit Sebastian Brendel (Potsdam), Max Hoff, Max Rendschmidt (beide Essen), Marcus Groß (Berlin), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden), Franziska Weber, Conny Waßmuth (beide Potsdam), Tina Dietze (Leipzig) und Verena Hantl (Karlsruhe) jene zur DKV-Kernmannschaft gehörenden Athleten, die bei der WM im Vorjahr in Mailand bereits Quotenplätze für Olympia erkämpft haben. 
Im Kajak der Herren ist der Bronzemedaillengewinner von London und fünfmalige Weltmeister Max Hoff der ungekrönte König der nationalen Ranglistenprüfungen. Seit Jahren dominiert der für die KG Essen startende Kölner die Qualifikationsregatten und sicherte sich so seit 2007 unangefochten die internationalen Einsätze in der Königsdisziplin – dem K1 über 1000m. Auch international hat er in dieser Disziplin mit einer Ausnahme schon alles gewonnen, das einzige, was ihm in seiner Sammlung noch fehlt, ist Gold bei Olympia. Im August, bei den olympischen Rennen auf der Lagoa Rodrigo de Freitas, soll es endlich klappen. „Es ist mein Traum, das im Einer zu schaffen. Ich trainiere hart dafür, dass ich es im K1 hinkriege. Es ist sicher die schwierigste Disziplin, aber ich denke, dass ich es drauf habe. Ich will mir zumindest nicht vorwerfen lassen, es nicht versucht zu haben“, meint der 33-Jährige.
Zunächst aber gilt es auch für den Dominator im Einer, die nationale Qualifikationshürde zu meistern. Mit der Ausgangssituation ist er jedenfalls zufrieden: „Ich bin im Großen und Ganzen gesund durch den Winter gekommen, habe viel und vor allem bewusst trainiert und auch gezielt an einigen kleinen Schwächen gearbeitet. In den Trainingslagern ging es ganz gut vom Fleck und auch die Leistungstests zwischendurch verliefen soweit ganz vielversprechend. Von daher bin ich guter Dinge.“ Auf die Ranglistenrennen hat sich Max Hoff „trainingstechnisch nicht speziell vorbereitet“, er wolle sich vielmehr step-by-step „an die Weltcup-Starts im Mai ‘ranschleichen“, wie er sagt. „Trotzdem will ich natürlich auch jetzt in Duisburg vorne sein, vor allem auf der 1000m-Distanz. Über 500m wird’s sicherlich schwierig, da gibt es noch genug andere, die das auch können“, betont er und verweist auf einen speziellen Vorzug der Qualifikation: „Das Gute an den Ranglistenrennen ist, dass ich gerade über 1000m mal das eine oder andere taktisch ausprobieren kann.“

Sebastian Brendel mit Ausflug in den C2
Ähnlich wie Max Hoff im Kajak dominiert der C1-Olympiasieger von London Sebastian Brendel seit Jahren die Qualifikation im Canadier. Auch Brendel, der vor vier Wochen bei den World Paddle Awards in Barcelona für seine Leistungen im vergangenen Jahr mit dem Peis der Jury geehrt wurde, richtet seinen Blick bereits ganz auf die Olympischen Spiele im August. Dort möchte der Potsdamer topfit an den Start gehen und olympisches Edelmetall gewinnen. Bei den zwei nationalen Qualifikationen am kommenden Wochenende und am 30. April/1. Mai wird er daher noch nicht in Topform sein. „Ich gehe meinen Formaufbau Richtung Olympia langfristig an. Der Fokus liegt ganz klar auf Rio. Da der Quotenplatz im C1 sicher ist, habe ich zum Glück damit keinen Stress und kann die Qualifikation daher etwas entspannter angehen. Dennoch will ich mich natürlich auch in Duisburg gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen“, unterstreicht der 28-Jährige. Er wird bereits am Freitag im ersten, mit Spannung erwarteten Qualifikationsrennen im C2 über 1000m mit eingreifen. Brendel stellt sich in dieser Disziplin, in der es für den DKV Mitte Mai in Duisburg noch um einen Quotenplatz für Olympia geht, mit dem Neubrandenburger Erik Rebstock der Konkurrenz. „Wir wollen mal schauen, wie konkurrenzfähig wir sind“, meint der Potsdamer zu seinem Ausflug in den C2. Geschenkt wird ihnen dabei nichts, u. a. treffen sie in dem Rennen auf die Bronzemedaillengewinner der Europaspiele von Baku und WM-Siebenten 2015, Peter Kretschmer (Leipzig) und Michael Müller (Magdeburg) sowie auf die WM-Bronzemedaillengewinner über 200m Robert Nuck und Stefan Holtz (beide Leipzig).
Nach dem ersten Ranglistenfinale im C2 am Freitag um 18 Uhr folgen dann am Samstag ab 9.20 Uhr die Finals der Leistungsklasse über 200m und am Sonntag werden zunächst von 9.00 bis 9.35 Uhr die Endläufe über 500m und von 14.00 bis 14.45 Uhr die Finals über 1000m der Herren sowie über 250m der Kajak-Damen ausgetragen. Neben den Top-Athleten der Leistungsklasse absolvieren in Duisburg auch die DKV-Junioren sowie die Parakanuten ihre Qualifikationswettkämpfe.
 
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