In den Einerdisziplinen über 1000m zogen Titelverteidiger Max Hoff (Köln), C1-Europameister Sebastian Brendel (Potsdam) und Vizeeuropameisterin Franziska Weber (Potsdam) jeweils nach Vor- und Semifinalsiegen ins Finale ein. Über 500m sicherte sich Max Hoff wie auch Katrin Wagner-Augustin (Potsdam) ebenfalls mit einem Sieg im Vorlauf und im Semifinale die Endlaufteilnahme. Sebastian Brendel musste nach seinem Sieg im 500m-Vorlauf im Zwischenlauf zwar Russlands Olympiasieger Maxim Opalev den Vortritt lassen, erreichte als Zweiter aber sicher das A-Finale.
Nach ihrer souveränen Qualifikation mit Vor- und Zwischenlaufsieg für das 1000m-Finale fuhren die Olympiasieger von Peking Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Andreas Ihle (Magdeburg) im Kajak-Zweier der Herren über 500m als Zweite im Semifinale hinter dem ungarischen Duo Kammerer/Kucsera ebenfalls ins Finale. Vorher hatte sich bereits der Damen-Zweier mit Carolin Leonhardt (Mannheim) und Silke Hörmann (Karlsruhe) als Vorlaufsieger direkt für das 500m-Finale qualifiziert, über 1000m hatten sich beide am Vortag mit Platz zwei hinter den Vorlaufsiegerinnen aus Ungarn Szabo/Csipes die Finalteilnahme gesichert.
Auch der K4 der Damen mit Fanny Fischer (Potsdam), Nicole Reinhardt (Lampertheim), Katrin Wagner-Augustin und Tina Dietze (Leipzig) unterstrich mit seinem 500m-Vorlaufsieg und der direkten Finalqualifikation seine Medaillenambitionen. Am Vortag war auch das Herren-Quartett über 1000m mit Marcus Groß, Norman Bröckl, Hendrik Bertz (alle Berlin) und Tim Wieskötter (Potsdam) als Vorlaufsieger mit der nach dem Boot Frankreichs zweitbesten Zeit aller gestarteten Boote direkt ins Finale gepaddelt.
Nachdem am ersten WM-Tag über 1000m der C2 Erik Leue (Magdeburg) und Thomas Lück (Neubrandenburg) bei schwierigen Windbedingungen und reichlich Wellengang nach Rang sechs im Vorlauf und Platz vier im Semifinale das A-Finale verpasst hatte, schieden über 500m Tomasz Wylenzek (Essen) und Chris Wend (Magdeburg) mit Platz acht bereits im Vorlauf aus. „Dass wir im C2 nicht im A-Finale vertreten sind, schmerzt uns schon ganz schön“, kommentierte Chefbundestrainer Reiner Kießler das Ausscheiden beider Boote. „Nun wird es schwer werden, unsere Zielstellung, sieben Medaillen in den olympischen Disziplinen zu holen, zu erfüllen. Auch wenn es jetzt ganz schön eng wird, wir halten dennoch daran fest“, so der Chefcoach.
Eine Medaille durfte das DKV-Team am zweiten Wettkampftag bereits feiern: In den Finals der Behinderten-Athleten erkämpfte Gerhard Bowitzky (Schwedt) im Ausleger-Canadier die Silbermedaille. In weiteren Finals kamen Henry Schröder (Schwedt) auf Rang fünf und Michael Katzenmeier (Stuttgart) auf Platz sieben. "Es ist einfach toll. Das hätte ich mir in meinem Alter nie träumen lassen. Ich habe immer viel Sport getreiben, aber das letzte Vierteljahr haben wir dreimal die Woche wirklich hart trainiert, richtig gebissen, und das hat sich nun ausgezahlt", meinte der glückliche Silbermedaillengewinner. Und Betreuer Horst Schlisio, ebenfalls sichtlich bewegt über diese Medaille, unterstrich: "Dieser Erfolg ist wichtig, denn er zeigt, dass es geht. Wir müssen den Behindertensport peu a peu entwickeln."
Text: H.-P. Wagner
