12.02.2014 | Kanu-Rennsport

Erfolgreich unter kalifornischer Sonne, guter Hoffnung in Spanien

Im Februar begibt sich die Rennsport-Elite traditionell zu Grundlagenlehrgängen in wärmere Gefilde. Mit den wärmeren Gefilden ist es jedoch so eine Sache. Während sich die Kajak- und Canadier-Herren derzeit im sonnigen Kalifornien kaum beklagen können, sehnen die Damen im spanischen Sevilla dagegen die Sonne herbei.
Top in Kalifornien: M. Hoff mit G. Harbrecht u. T. Bong

Bei guten Bedingungen mit anfangs 16 und mittlerweile 20 Grad im Hafen von Newport Beach konnten sich die Herren zum Ende der ersten Trainingswoche auch gleich erfolgreich in Szene setzen: Sie stellten sich beim traditionellen Rosoff-Wettkampf des Newport Aquatic Center der Konkurrenz von Hunderten weiteren Teilnehmern in verschiedenen Disziplinen von Surfski über Outrigger bis hin zu Stand-Up-Paddeln und räumten bei dem ambitionierten Wassersport-Event auch mächtig ab. K1-Weltmeister Max Hoff (Essen) gewann das Long Distance-Rennen über 10 Meilen im Einer-Surfski, im Zweier-Surfski paddelten Andreas Ihle (Magdeburg) mit Kai Spenner (Essen) auf Platz eins. Auf der kurzen Distanz (4 Meilen) ließen sich Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) im C1 und C2-Weltmeister Stefan Holtz (Leipzig) im Qutrigger-Einer den Sieg nicht nehmen. Dabei kam den DKV-Athleten sicherlich zugute, dass sie vorab schon einige Einheiten in dem ungewohnten Bootsmaterial trainieren konnten – notgedrungen gewissermaßen.

Nach der Anreise in Los Angeles ließ nämlich zunächst die Zollabfertigung des Containers mit dem eigenen Bootsmaterial zwei Tage auf sich warten. Die Bundestrainer Detlef Hofmann und Kay Vesely machten mit ihren Teams das Beste daraus: Zwangsweise rutschten so Surfski, Outrigger und Stand-Up-Paddeln neben Krafttraining und allgemeiner Athletik auf den Trainingsplan der ersten beiden Tage. Kay Vesely gewann dem durchaus eine positive Seite ab: „Um den Jetlag von neun Stunden zu überwinden, war das gar nicht so verkehrt.“

Die knappe Freizeit nutzen die Sportler zur Regeneration bzw. auch für den einen oder anderen Shopping-Bummel. Die Kajak-Herren haben sich zudem für die Trainingspause am heutigen Mittwoch einen Abstecher nach Disneyland vorgenommen, die Canadier wollen am morgigen Donnerstag etwas in das Flair Hollywoods eintauchen.

Damen trotzen dem Wetter und hoffen auf etwas Sonne

Seit Anfang Februar ackern auch neun Damen unter Leitung von Bundestrainer Jochen Zühlke sowie Diagnosetrainerin Juliane Volke und Dr. Detlef Wilkens im spanischen Sevilla, um eine ordentliche Grundlage für die kommende Saison zu schaffen. Dabei ließ sie das Wetter bislang allerdings etwas im Stich, denn es wollte so gar nicht zu den Vorstellungen von Südspanien passen, Regen und Wind taten ihr übriges. „Bis auf einen Vormittag haben wir die Sonne noch nicht zu Gesicht bekommen. Doch wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und holen das Beste aus den Umständen heraus“, berichtete die U23-Weltmeisterin des letzten Jahres im K4 Debora Niche (Berlin) aus dem Trainingslager. So haben die Damen trotzdem bereits jede Menge Kilometer im Boot geschafft, zusätzlich stehen auch bei ihnen Krafttraining und allgemeine Athletik auf dem Programm. Für ihre Verpflegung sorgen die Athletinnen in altbekannter Manier größtenteils selbst, dazu wurden von einigen Teilnehmerinnen umfangreiche Küchenutensilien nach Spanien mitgebracht. Und die Hoffnung, „dass das Wetter noch etwas freundlicher wird und wir nachher nicht ganz so blass neben unseren in Amerika weilenden Sportskameraden dastehen“, wie Debora Niche meinte, haben sie auch noch längst nicht aufgegeben.

Text: H.-P. Wagner (nach Informationen von K. Vesely und D. Niche)

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