Der Gewinner der Bronzemedaille im Kanu-Slalom, Hannes Aigner, hat auf der Paddleexpo in Nürnberg das nachgelassene Medieninteresse an der Sportart Kanu-Slalom bedauert. "Leider ist das Interesse an einem Medaillengewinner in der Sportart Kanu-Slalom seit London deutlich gesunken", erklärte Aigner in Nürnberg. Dabei hob er hervor, dass es nicht um seine Person gehe, sondern dass Kanu-Slalom nicht mehr die Aufmerksamkeit bekomme, um junge Leute für diese Disziplin begeistern zu können. Unterstützung erhielt Aigner vom DKV-Bundestrainer Thomas Apel, der keine gestiegene Nachfrage von Kindern und Jugendlichen nach den erfolgreichen olympischen Spielen verzeichnen konnte. Dass Kanu-Sport aber eine tolle Sportart sei, hoben Aigner und Apel gemeinsam hervor.
Leider musste DKV-Vizepräsident Hermann Thiebes feststellen, dass für einen ungetrübten Spaß im Kanu die Zeiten schlecht seien. "Fast 800 Befahrungsregelungen aus Naturschutzgründen reglementieren Kanusport in Deutschland; die Zunahme von Kleinst-Wasserkraftwerken führt dazu, dass viele Gewässer wegen fehlenden Wassers für Kanuten nicht mehr nutzbar sind und schließlich verschlechtern aktuelle Planungen des Verkehrsministeriums die Zukunft vieler Bundeswasserstraßen erheblich!", zog Thiebes eine ernüchternde Bilanz der aktuellen Situation.
Mit seiner Kritik steht der DKV nicht alleine. So wurde auf Anregung des Deutschen Kanu-Verbandes eine "Nürnberger Erklärung" erstellt, mit der die Verantwortlichen aufgefordert werden, den negativen Entwicklungen Einhalt zu bieten. Neben dem Deutschen Kanu-Verband unterstützen der Bundesverband Kanu und die Kanuausstellung "Paddelexpo" die Nürnberger Erklärung als Erstunterzeichner. 50 namhafte Unternehmen bzw. Kanuanbieter haben bereits während der Paddelexpo die Nürnberger Erklärung unterzeichnet.
Den vollständigen Wortlaut der Nürnberger Erklärung finden Sie hier.