09.10.2014 | Kanu-Rennsport

Wassersportverein Mannheim - Sandhofen gewinnt das grüne Band

Die Riedspitze 3 im Mannheimer Stadtteil Sandhofen gehört zu den ersten Adressen im deutschen und internationalen Kanurennsport.

Und hat als Medaillenschmiede einen klangvollen Namen. Hier, direkt am Altrhein nah der Grenze zwischen Baden - Württemberg und Rheinland - Pfalz, lässt der heimische Wassersportverein seine Boote zu Wasser. Auch Max Lemke. Der 17 - Jährige war 2009 zum WSV Mannheim - Sandhofen gewechselt. Seitdem paddelt er auf den Regattastrecken dieser Welt von Erfolg zu Erfolg. Junioren - EM, Junioren - WM, Deutsche Meisterschaften – überall sammelt er Medaillen ein, meist goldene. In Sachen Bootsklasse und Distanz ist er nicht so wählerisch. Lemke ist vielseitig ausgebildet. Auf der WSV - Internetseite findet man allein während der Sommermonate 2014 eine Erfolgsmeldung nach der anderen über Lemke. Doch die Sandhofener können nicht nur auf ihn stolz sein. Ihre gesamte Nachwuchs - Abteilung ist ‚im Fluss’. Der WSV erhält dafür in diesem Jahr das ‚Grüne Band für vorbildliche Talentförderung’.

Los geht’s auf dem Trocknen. Zunächst auf einer Bank, dann im Boot an Land sitzend, werden die Kids bei ihren Paddel - Abläufen beobachtet. Erst dann dürfen sie in 4er - Kajaks oder Mannschaftscanadiern aufs Wasser. Dort einmal angekommen, geht es über spezielle Talentkurse zügig weiter mit der Heranführung an den Leistungsbereich. Elf Lizenztrainer standen den Kanu - Talenten beim WSV im Bewertungsjahr 2013 zur Verfügung. Von den 86 Kindern und Jugendlichen paddelten 19 im Landes - und drei im Bundeskader. Sie alle profitieren von den fließenden Übergängen zwischen Vereins - und Stützpunkttraining, sportme dizinischen und physiotherapeutischen Angeboten.

Auch im sozialen Bereich beweist der Wassersportverein viel Engagement und Kreativität. Dabei wird auch immer auf den pädagogischen Effekt geachtet. Da der Mannheimer Norden ein Bezirk mit sozialen Brennpunkten ist, hat der WSV das Projekt ‚Paddeln gegen Gewalt’ vom Stapel gelassen. Dabei werden Wettfahrten veranstaltet – Polizeibeamte sind bei diesem Spaß als Steuermänner an Bord. So werden Berührungsängste abgebaut. Die Förderung von Teamgeist und Gemeinschaft ist dem Verein sehr wichtig. Mehr noch: Bei Organisation und Durchführung nimmt der WSV oft den älteren Nachwuchs unter dem Motto ‚Von der Jugend für die Jugend’ mit in die Pflicht. Auch die Eltern werden angehalten, zum lebendigen Vereinsleben beizu tragen.

In dieser Atmosphäre gedeihen Erfolge: Allein zwischen 2011 und 2013 kamen Sandhofener Kanus bei Süddeutschen - und Deutschen Nachwuchsmeisterschaften – in der Schüler - und Jugend - Leistungsklasse – 216 Mal als Erster, Zweiter oder Dritter durchs Ziel. Und die Erfolgslisten werden seit Einreichen der Bewerbungsunterlagen stetig länger und länger. Die WSV - Talente fühlen sich im Fahrwasser ihrer großen Vereins - Idole und Vorbilder wohl. Und davon haben die Mannheimer gleich mehrere. So startete die erfolgreichste Kanutin aller Zeiten, Birgit Fischer (u.a. achtmal Olympia - und 27 Mal WM - Gold) zwischen 1992 und 2005 für Sandhofen. Thomas Pfrang, Detlef Hofmann und Marcela Bednar holten in den Achtzigern und Neunzigern WM - bzw. Olympia - Goldmedaillen an den Altrhein. Und auch Kajak - Spezialistin Carolin Leonhardt, Olympiasiegerin sowie mehrmalige Welt - und Europameisterin, ist für den WSV aktiv und dessen Aushängeschild der letzten zehn Jahre. Max Lemke ist auf bestem Wege, absehbar einen ähnlichen Status zu erreichen. Den ‚Heimathafen’ teilen Leonhardt und er ja bereits: Das Sandhofener Bootshaus an der Riedspitze 3.

Quelle: DOSB

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