31.10.2012 | Kanu-Freizeit

12. Konferenz Freizeitsport in Würzburg: "2013 ist Jahr des Freizeitsports"

Wie sieht die Zukunft des Freizeitsports im DKV aus? Dies war eines der Schwerpunktthemen, mit denen sich die Teilnehmer der Konferenz Freizeitsport am 27. und 28. Oktober 2012 in der Jugendbildungsstätte Unterfranken in Würzburg beschäftigten.

Erneut konnte DKV-Vizepräsident Freizeitsport Hermann Thiebes bei der Eröffnung der Konferenz mit Stolz auf die große Resonanz verweisen. Von den 18 Landesverbänden im DKV waren 17 durch Delegierte vertreten. Unter den Delegierten befanden sich zudem die Präsidenten der Landesverbände aus Rheinhessen, Rheinland und Sachsen sowie der Ehrenpräsident des Bayerischen Kanu-Verbandes. Eine Premiere erlebte die 12. Konferenz dadurch, dass der DKV-Präsident persönlich daran teilnahm. Diese Beteiligung von Thomas Konietzko wurde von den Delegierten der Konferenz besonders gewürdigt, hatte dieser doch in seinem Einführungsstatement zum Thema „Zukunft des Freizeitsports“ darauf hingewiesen, dass der Freizeitsport im DKV einen besonderen Stellenwert hat und gleichberechtigt mit dem Leistungssport zu sehen sei.

Zukunft des Freizeitsports

Die positive Hervorhebung der Bedeutung des Freizeitsports dürfe aber nicht die Augen davor verschließen, dass es großer Anstrengung bedarf, um sich auf neue Entwicklungen im Kanusport und in der Gesellschaft einzustellen.

Dass diese mahnenden Worte nicht zu Unrecht erfolgten, wurde durch eine Präsentation der ersten Ergebnisse aus den durchgeführten Regionalkonferenzen und den Online-Regionalkonferenzen deutlich. Viele der im DKV mit der Zustimmung der Landesverbände beschlossenen Aktivitäten und Themen sind nur bei einem knappen Drittel der Kanu-Vereine bekannt; nur wenige Kanu-Vereine haben sich bereits anhand der vom DKV zur Verfügung gestellten Informationen mit möglichen Veränderungen auf dem Gebiet der Kommunikation, der Ausbildung, der Ehrenamtssuche oder der Angebotsentwicklung beschäftigt. Erfreulich ist allerdings, dass eine große Bereitschaft besteht, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen und dass auch keine Berührungsängste bestehen, mit möglichen Kooperationspartnern außerhalb des Sports zusammen zu arbeiten. Die verschiedenen Thesenpapiere des Freizeitsportausschusses fanden deshalb auch große Zustimmung bei den Delegierten; zur Umsetzung wurden vier Delegierte und die Mitglieder des Freizeitsportausschusses aufgefordert, bis zum Kanutag 2013 in Kleinheubach konkrete Maßnahmen vorzustellen.

2013: Jahr des Freizeitsports

DKV-Präsident Thomas Konietzko war von der Qualität der Diskussion sehr angetan. Deshalb konnte er auch mit der Gewissheit, dass sich etwas bewegen wird, die jüngsten Ergebnisse der nur wenige Tage vorher stattgefundenen Präsidiumssitzung mitteilen. Das DKV-Präsidium hatte ebenfalls auf Anregung von DKV-Vizepräsident Freizeitsport Hermann Thiebes ausdrücklich erklärt, zur Umsetzung von Projekten zur Förderung des Freizeitsports auch weiterhin ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Zwar könne der Wunsch nach weiterer hauptamtlicher Unterstützung aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden, jedoch wurde die Unterstützung bei der Umsetzung einzelner Projekte und damit evtl. verbundener Teilzeitarbeit zugesagt. Damit auch nach außen dieses Signal wahrgenommen wird, wird das Jahr 2013 unter das zentrale Thema des  Freizeitsports gestellt.

Elektronisches Fahrtenbuch gleichberechtigt

Ende 2012 läuft das Projekt „Elektronisches Fahrtenbuch“ (eFB) aus. Die Delegierten stimmten einhellig dafür, zukünftig das eFB gleichberechtigt neben dem persönlichen Fahrtenbuch in Papierform führen zu können. Die dafür erforderlichen Änderungen der Wandersportordnung sollen zum Kanutag 2013 in Kleinheubach beschlossen werden, so dass mit der Saison 2013/2014 die rechtlichen Rahmenbedingungen eindeutig sind. Bis dahin soll die derzeitige Ausnahmeregelung fortgelten.  Damit das Nebeneinander reibungslos zustande kommt, mahnten die Delegierten aber entsprechende Schulungen der Verantwortlichen für die Wanderwettbewerbe in den LKV an.

Behindertensport

Dass Kanufreizeitsport auch für und mit Behinderten möglich ist, zeigte eine Präsentation von Edgar Begier vom Behindertensportverband NRW. Er verfügt bereits über entsprechende Kenntnisse, die nunmehr in Zusammenarbeit zwischen DKV und weiteren Behindertensportvertretern so aufbereitet werden sollen, dass interessierte Kanu-Vereine damit arbeiten können. Hier konnte Isa Winter-Brandt, Vizepräsidenten Freizeitsport im Bayerischen Kanu-Verband, auch auf Erfahrungen von Kursen verweisen, die gemeinsam mit dem DKV in diesem Jahr durchgeführt wurden.

Modulare Sicherheitskurse

Erneut bekräftigten die Delegierten der Konferenz Freizeitsport, dass die Teilnahme an Sicherheits- und Ökokursen nicht erst im Zusammenhang mit dem Erwerb des Wanderfahrerabzeichens in Betracht kommen soll. Bereits Kanuanfänger sollen motiviert werden, sich hier weiter zu bilden – aber auch Fortgeschrittene, deren letzte Kursteilnahme schon längere Zeit zurück liegt. Im Bereich Sicherheit wurde dazu bereits vor einigen Jahren ein modulares System entwickelt, dass jetzt weiter ausgebaut und damit noch attraktiver gestaltet werden soll. Hierzu traf sich eine kleine Arbeitsgruppe mit Sicherheitsexperten aus den LKV, die weitergehende Vereinbarungen zu diesem Thema traf. So sollen entsprechende Module für Ausbilder über die Homepage des DKV zugänglich gemacht werden und ständig neue Module eingepflegt werden.

Ein Dauerthema: Umwelt und Gewässer

Auf Bundes- und Landesebene sind die großen Konfliktlinien zwischen Kanusport und Naturschutz fast nicht mehr vorhanden – auf lokaler Ebene werden die Diskussion über Befahrungsverbote oder Befahrungsregelungen weiterhin intensiv geführt. Ein Hilfsmittel bei der Argumentation kann die Handreichung „Gemeinsam für Natur und Landschaft“ dienen, an der der DKV mitgewirkt hat und die auch verschiedene Musterbeispiele aus dem Kanusport enthält

In Zukunft wird das Thema des Klimawandels und der Beitrag des Sports dazu durch den individuellen An- und Abreiseverkehr die Diskussion in der Sport-Umwelt-Szene dominieren. Hierzu wurde der Vorschlag begrüßt, in der Zeitschrift KANUSPORT Ideen und Vorschläge für klimafreundlichen Kanusport zu veröffentlichen.

Als positiver Beitrag wurde auch der vom Bayerischen Kanu-Verband entwickelte Müll und Unrat Sammelsack „ MUSS“  begrüßt. Hier stimmten die Delegierten dem Vorschlag zu, diesen Beutel über alle LKV zu vertreiben und so einen weiteren Beitrag zur Müllfreiheit unserer Gewässer zu liefern.

Mehr Informationen bei den Tagungen der LKV

Die Vielfalt des Kanusports bringt es mit sich, dass die Konferenz Freizeitsport sich noch mit weiteren Themen des Freizeitsports beschäftigte, die Ergebnisse aber nicht alle in diesem Bericht zusammengefasst werden können. Die Delegierten der Landesverbände werden bei den entsprechenden Tagungen mit den Vertretern der in ihrem LKV organisierten Kanu-Vereine ausführlich über die Ergebnisse berichten – deshalb rufen wir alle Kanu-Vereine auf, sich an diesen Treffen zu beteiligen, um möglichst viele Informationen für ihre weitere Arbeit zu erhalten, aber auch, um selbst Anregungen oder Kritik weiter zu geben.

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