Um zu verstehen warum der Monkey-Jumble so heißt, muss man
    sehr weit in die chinesische Mythologie zurück gehen: Im 7.
    Jahrhundert machte sich der Mönch Xuanzang während der
    Tang-Dynastie von China aus auf den Weg nach Indien, um die
    heiligen Schriften Buddhas für seinen Kaiser zu holen. Der
    Reisebericht des Mönches findet sich in einem der vier
    bedeutenden klassischen Romane „Die Reise nach Westen“ wieder.
    Hier wird auch die Geschichte des Affenkönigs Sun Wukong
    erzählt, welcher daraufhin zu einer der populärsten mythischen
    Figuren in Asien wurde. Der freche Affenkönig hat den
    Zauberstab des Drachenkönigs geklaut, ein eigenes Königreich
    gegründet, die Herrschaft des Himmels ordentlich aufgemischt
    und feiert nun jedes Jahr am großen Fluss im Westen den
    Monkey-Jumble, was so viel heißt wie Affen-Durcheinander oder
    große Affen-Party. Darum schickt der Drachenkönig aus dem
    östlichen Meer auch all seine Krieger in Drachenbooten zum
    Monkey-Jumble um diesen wertvollen Zauberstab zurück zu
    fordern. Letztes Jahr ist das bezeichnenderweise den Kriegern
    von „Drag Attack“ gelungen. Doch Sun Wukong ist sehr listig und
    konnte die amtierenden Deutschen Meister auf der Langstrecke
    für sich gewinnen und so muss der Drachenkönig aus dem
    östlichen Meer erneut alle seine Krieger zum großen Fluss
    schicken um seinen Stab zurück zu erobern. Die ganze Geschichte
    gibt es auf www.monkey-jumble.de.
    
     Das neue am Monkey-Jumble ist die Kombination eines
    Massenstarts auf einer anspruchsvollen Rennstrecke mitten in
    einer Großstadt und dies in Kombination mit völlig neuen
    Eventelementen in einer Regatta. Schon beim Eintreffen merken
    die Teilnehmer, dass hier alles getan wird, diese Regatta für
    die Teams zu einem Erlebnis werden zu lassen. Die Bootstrailer
    können direkt an der Einbootstelle geparkt werden und für jedes
    Team hält ein eigener Affe den Platz für den Teampoint frei.
    Direkt an den Teampoints befindet sich auch das „Gallische
    Dorf“ in dem die Sportler verpflegt werden. Das Saarland hat
    lange Zeit eigene Wege im Drachenbootsport eingeschlagen und
    erst durch den ersten Kontakt eines Saarländers mit dem
    Drachenboot-Ressort hat man dann erfahren, dass man quasi als
    gallisches Dorf wahrgenommen wurde. Zwischenzeitlich hat sich
    die Erde mit all ihren Drachenbootfahrern ein paar Mal um sich
    selbst gedreht und das „Gallische Dorf“ ist nun ein
    sympathisches Markenzeichen des Saarlandes und des
    Monkey-Jumbles.
     Eine Besonderheit des Monkey-Jumbles ist der Start. Er erfolgt
    nicht mit dem üblichen „Attention, go!“, sondern mit einer
    musikalischen Beschallung des gesamten Starterfeldes und der
    Startschuss wird ungelogen aus einer echten Kanone abgefeuert.
    Das gibt es wohl weltweit kein zweites Mal. Die Beschallung
    erhöht die Spannung vor dem Start enorm. Der Kanonenschuss hört
    man über 10 km weit und alle Boote starten unter der großen
    wegziehenden Kanonenpulverdampfwolke auf die Rennstrecke. Eine
    sehr eindrucksvolle Szene. Vielleicht ist der Monkey-Jumble die
    einzige Drachenbootregatta, die mit einer Gänsehaut beginnt.
    Solch ein Massenstart ist für den Veranstalter und die
    Teilnehmer sehr anspruchsvoll, er erfordert viel
    Professionalität, Voraussicht und ein wenig Mut, Neues zu
    versuchen. Das Feld startet gleichzeitig mit vier Booten pro
    Reihe. Für den Start gibt es neben dem Chef-Starter je einen
    Startlinienrichter pro Startlinie. Diese unterstützen die Teams
    bei der Ausrichtung. Das verrückte hierbei ist, dass es
    überhaupt keine Kommandos von Seite der Wettkampfrichter
    braucht. Sollte der Steuermann die Startlinie vor dem
    Startschuss überfahren, zeigt ihm der Startlinienrichter das
    mit einer Startnummerntafel an. Liegt er beim Startschuss vor
    der Linie macht das auch nichts, seine Mannschaft muss dann
    halt 60 Sekunden schneller paddeln. Auf dem Video in Youtube
    und Kanutube kann man schön sehen, wie es möglich ist, 20 Boote
    auf den Zentimeter genau auszurichten und das ohne Startpontons
    und ohne nur ein Wort dabei sagen zu müssen. Sollte es doch mal
    notwendig sein, den Teams Anweisungen zu geben, ist das über
    die beidseitige Beschallungsanlage einfach möglich.
Die Philosophie des Ausrichters ist es, Know How,
    hochwertiges Material und qualifiziertes Personal zu bündeln.
    Der Regattaverein Saar verfügt über einen
    überdurchschnittlichen Anteil von Wettkampfrichtern. Damit
    können nicht nur eigene Veranstaltungen ausgerichtet sondern
    auch andere Vereine unterstützen werden. In der Tat gibt es
    Menschen, die dieses Prinzip nicht verstehen, mit allen anderen
    gibt es ein weitgeknüpftes Netzwerk. Mit dem Einsatz von
    qualifizierten Wettkampfrichtern ist es möglich, eine
    Fun-Regatta auf dem Niveau einer DM auszurichten. Beim ersten
    Monkey-Jumble kamen die besten DKV-Wettkampfrichter aus ganz
    Deutschland um mitzumachen, die weiteste Anreise hatte dabei
    ein Hamburger.
    
     Die Anmeldung zur Regatta erfolgt online, wobei das meldende
    Team gleich automatisch in das Starterfeld eingetragen wird.
    Damit wird sichergestellt, dass alle die gleichen Chancen haben
    einen guten Startplatz zu bekommen und keiner bevorzugt wird.
    Dieses Verfahren erhöht nicht nur die Transparenz sondern macht
    auch den Start sicherer, da nicht automatisch die stärksten
    Teams in einer Reihe starten und eine große Wellenfront bilden,
    die anderen Boote zum Verhängnis werden kann. Auch ist es
    natürlich viel spannender. Beim ersten Monkey-Jumble gab es
    bereits bei der Anmeldung einen regelrechten Wettkampf, quasi
    ein Rennen vor dem Rennen. Ein Großteil der Teilnehmer hat
    bereits bei der Meldeeröffnung nachts um 24 Uhr um die besten
    Startplätze gekämpft. Auch in diesem Jahr startet die Anmeldung
    am 1. August um null Uhr.
    
     Sonst sind bei einem Massenstart die hinten startenden Teams
    benachteiligt, da ihre Zeit über eine längere Strecke gemessen
    wird, nicht aber beim Monkey-Jumble 2012. Der Regattaverein
    Saar e.V. verfügt seit einigen Wochen über eine neue
    Zeitmesstechnik. Damit ist es nicht nur möglich auf vier
    Millisekunden genau zu messen, sondern auch die individuellen
    Startzeiten zu erfassen. Dies entspricht bei einer
    Langstrecken-Durchschnittsgeschwindigkeit von 12,5m/s einer
    Genauigkeit von 14 mm. Wir reden hier von einer Fehlertoleranz
    auf dieser Strecke von unter 0,00025%! Es wird dieses Jahr eine
    Zeitmesslinie vor dem Startblock geben, die jedem Boot die
    gleichen Bedingungen ermöglicht. Das unbeschreibliche Erlebnis
    eines Massenstarts wird mit der nochmals übertroffenen
    Messgenauigkeit der Verfolgungsrennen kombiniert.
    
     Der Regattaverein Saar e.V. wird den Monkey-Jumble jedes Jahr
    weiter entwickeln, bereits in diesem Jahr wird am Konzept der
    nächsten Jahre gearbeitet. Aber schon 2012 gibt es viel
    Neues:
     • Das Starterfeld wird auf 32 mögliche Teams erweitert und
    hierzu die Beschallung vergrößert werden.
     • Der Monkey-Jumble wird international.
     • Dieses Jahr wird die Musik für die Startsequenz speziell für
    den Monkey-Jumble produziert.
     • Es entstand inzwischen ein ganzer Mythos um die Regatta.
    Eine erfolgreiche Regatta ist heute viel mehr als nur ein
    Rennen auf dem Wasser.
     • Die Wendenballonierung wird durch professionelle
    Regattabojen ersetzt und neun Motorboote werden die Regatta
    unterstützen.
     • Ergebnisse werden sofort online veröffentlicht.
     • In 2013 werden eine Fun- und eine Sportklasse angeboten. Die
    Qualifizierung hierzu wird am diesjährigen Ergebnis
    festgelegt.
     • Der Einsatz einer hochgenauen Zeitmesstechnik und die
    individuelle Zeiterfassung beim Start.
     • Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Charlotte Britz
    übernimmt die Schirmherrschaft. Darauf freuen wir uns
    besonders.
     • Und es gibt noch eine kleine Überraschung beim Start.
      
 
        
       
        
       
         
         
         
         
         
         
        