Sideris Tasiadis steigerte sich nach einem nicht ganz fehlerfreien ersten Lauf um 3,29 Sekunden und konnte sich so mit dem zweiten Lauf von Rang sieben noch auf Platz vier verbessern. „Im ersten Lauf war mein Einstieg eigentlich sehr gut, doch dann habe ich ab Tor 12 etwas den Faden verloren. Im zweiten Lauf hatte ich aber ein gutes Gefühl, und ohne den einen Fehler wäre es sogar ein sehr guter Lauf geworden. Die Zeit war ok, ich denke, ich kann damit zufrieden sein“, sagte der 22-Jährige nach der erfolgreich bestandenen Qualifikation.
Schwer taten sich im ersten Lauf auch Top-Favoriten wie der zweifache Olympiasieger Michal Martikan (SVK), der im ersten Lauf ein Tor verfehlte und zunächst auf dem vorletzten Rang 16 landete, dann aber Bestzeit fuhr. Auch der Weltranglisten-Führende David Florence (GBR) kam frenetisch angefeuert von seinen Landsleuten zunächst lediglich auf Rang 13, konnte sich dann im zweiten Lauf ebenfalls noch auf Rang fünf verbessern.
Im K1 der Herren erreichte Hannes Aigner mit zwei Strafsekunden im ersten Lauf Rang 11, legte dann aber einen fabelhaften zweiten Lauf hin und sicherte sich unangefochten die Spitzenposition. Der 23-jährige Sportsoldat verbesserte sich deutlich um 9,07 Sekunden. „Der erste Lauf war noch ziemlich eckig, aber ich wusste, dass da noch Luft ist. Dass es im zweiten Lauf dann so eine gute Zeit wird, hätte ich auch nicht gedacht. Letztlich spielt es aber keine Rolle. Ob man nun Erster oder Fünfzehnter ist, das ändert nicht viel an der Ausgangsposition. Am Mittwoch im Semifinale geht es neu los“, kommentierte das Augsburger Kajak-Ass sein Qualifikationsresultat. Sein Trainer Thomas Apel bewertete den zweiten Lauf seines Schützlings als „nah am Optimum“ und unterstrich: „Wenn man auf dieser Strecke einmal den richtigen Drive erwischt hat, dann ist man auch schnell. Macht man aber Fehler, dann ist sehr schwer, die Linie wiederzufinden.“ Hannes Aigner hatte jedenfalls eine super Linie gefunden. „Ich fühle mich sehr wohl auf dem Kurs, es macht Spaß hier zu paddeln. Ich hoffe nun, dass mir auch die nächste Strecke am Mittwoch wieder liegt“, sagte er zu seinen Erwartungen für den entscheidenden Wettkampftag.
Auch im K1 der Herren geriet mit dem Bronzemedaillengewinner von Peking Benjamin Boukpeti aus Togo ein prominenter Name zunächst gehörig unter Druck. Er belegte im ersten Lauf lediglich Rang 17, konnte sich dann aber noch auf Rang 14 verbessern und die Qualifikation für das Semifinale sichern.
Ergebnisse Qualifikation:
C1 Herren:
- Michal Martikan SVK 90.56 (0)
- Benjamin Savsek SLO 90.83 (0)
- Takuya Haneda JPN 92.72 (0)
- Sideris Tasiadis GER 92.83 (2)
- David Florence GBR 93.04 (0)
- Ander Elosegi ESP 93.24 (0)
- Tony Estanguet FRA 93.24 (4)
K1 Herren:
- Hannes Aigner GER 83.49 (0)
- Samuel Hernanz ESP 87.07 (0)
- Vavrinec Hradilek CZE 87.44 (0)
- Mathieu Doby BEL 87.92 (0)
- Peter Kauzer SLO 88.10 (0)
- Mike Kurt SUI 88.14 (0)
Text: H.-P. Wagner
