Die Zeit bis zum Start um 15 Uhr nutzten viele zum letzten
Auffüllen der Kohlenhydratspeicher in der „Ruderklause“, der
Gaststätte des SSCBG. Es gab Nudeln, Hühnerfrikassee, Soljanka
und Diverses vom Grill, außerdem Kaffee und Tee zum warm
werden.
Immer wieder gingen die Blicke Richtung Wasser, aber der Wind
wurde nicht weniger. Das einzige was tröstete waren die
Aussagen der Einheimischen, dass es bei dieser Windrichtung auf
der geplanten Strecke nicht so schlimm mit den Wellen werden
würde. Diese Meinung teilten auch die Fachleute von der DLRG,
die das Rennen begleiteten. Also wurde der Start in eine
windgeschützte Bucht verlegt und die Strecke leicht verkürzt um
das Risiko zu minimieren. Bei der zweiten TC-Besprechung war
beschlossen worden, dass alle Boote in einer Reihe starten
würden. Also begaben sich alle Teams in den Windschatten der
Bucht hinter der kleinen Rohrwallinsel und nahmen Aufstellung
zum Start.
Als das Kommando kam, schossen die Boote vorwärts, als wenn
nur 200 Meter und nicht 20 km auf dem Programm stünden. Es gab
die ersten kleinen Scharmützel aber es blieb bei zärtlichen
Paddelberührungen. Alle Steuermänner hatten ihre Boote im
Griff, das Wasser war tief und es waren keine Sandbänke im Weg
und so blieben uns Szenen wie beim Armadacup erspart. Die
ersten Meter ging es fast auf einer Linie in Richtung
Seddinsee. Erst nach ca. einem Kilometer konnten sich die
ersten Teams absetzen. Allen voran die Elb Meadow Masters aus
Dresden. Ihnen folgte ein Gruppe bestehend aus den KRK Blue
Eagles aus Minden, den Blues Brothers aus Schwerin, den
Sventana Dragons aus Kiel und den Sonntagsfahrern aus
Friedersdorf. Den Schluss des Feldes bildeten die
Quereinsteiger aus Berlin und die Seeadler aus Gartow. Das
Mittelfeld bildeten die Teams vom Arthur Becker Club aus
Berlin, den Weserpiraten aus Beverungen und den Red Devils aus
Schwerin.
So ging es in den Oder-Spree-Kanal. Dort entbrannte in allen
Gruppen ein heißer Kampf um den besten Platz für die einzige
scharfe Ecke des Kurses. Die Elb Meadow Masters hatten da schon
einen kleinen Vorsprung, so dass sie ganz beruhigt die
Ideallinie nehmen konnten. In der Verfolgergruppe gelangen den
Blues Brothers und den Blue Eagles die besten Wenden, so dass
sie sich von den beiden anderen Teams absetzen konnten.
Weiter ging es über den ruhigen Krossinsee hin zum Zeuthener
See. Auf diesem erwartete die Teams ein ziemlicher Gegenwind.
Einige Teams hatten zu tun das Wasser wieder aus den Booten zu
bekommen. Aber alles ging gut und so kamen alle wohlbehalten an
der Brücke Schmöckwitz an. Dort, wieder im Windschatten,
konnten sich alle auf die letzten zwei Kilometer und den
Endspurt konzentrieren. Um fast jeden Platz entbrannte noch mal
ein heißer Kampf. Nur der erste Platz war den Elb Meadow
Masters nicht mehr zu nehmen. Souverän beendeten sie die leicht
verkürzte Strecke nach 1:29:20 Std. Den zweiten Platz konnten
sich mit 20 Sekunden Vorsprung die Blues Brothers vor den Blue
Eagles sichern. Letztere waren auf dem Zeuthener See zu sehr
mit Schöpfen beschäftigt gewesen, als dass sie bis zum Schluss
wirklich hätten gegen halten können. Die Sventana Dragons
konnten sich im Endspurt gegen die Sonntagsfahrer durchsetzen.
Der Arthur Becker Club nutzte den Vorteil des leichten Bootes (
es waren nur 16 Paddler an Bord) gegen die Red Devils und
konnten diese auf dem Zeuthener See endgültig abschütteln. Die
drei letzten Teams kämpften mehr mit sich und dem inneren
Schweinehund, weil jedes Team für sich durchs Ziel fuhr.
Nachdem alle wieder an Land und in trockenen Sachen waren,
wurden die bereitstehenden Köstlichkeiten der „Ruderklause“
verspeist und die Flüssigkeitsspeicher mit diversen Getränken
aufgefüllt.
Dann gab es noch die Siegerehrung, bei der sich alle über die
schwer verdienten Urkunden und Pokale freuten.
Danach ließen alle den Abend ruhig ausklingen oder machten
sich auf den Heimweg, der bei den meisten Teams länger dauerte
als das Paddeln. Aber alle haben die schöne Strecke des
Berliner Halbmarathons durch die grüne Lunge von Berlin
genossen und sind fest der Meinung im nächsten Jahr im April
wieder in Berlin dabei zu sein. Einige waren so begeistert,
dass sie sich schon für den Berliner Marathon am 22. Oktober
angemeldet haben. Der wird doppelt so lang und auch doppelt so
schön.
Ich möchte mich hier bei allen Beteiligten bedanken, allen
voran den Gastgebern vom SSC-Berlin Grünau und der
„Ruderklause“, bei allen Sportlern und last but not least bei
allen Helfern aus meinem Team, den „Quereinsteigern“.
Das komplette Ergebnis sowie Bilder und diesen Bericht findet
Ihr auch auf www.Drachenboot-Liga.de.