15.04.2011 | Kanu-Drachenboot

3. Berliner Halbmarathon

Gastgeber des diesjährigen Berliner Halbmarathons war der Seesportclub Grünau. Leider schlug das Wetter einige Kapriolen, in der vorhergehenden Nacht hatte es ordentlich gestürmt und auch am Morgen der Veranstaltung fegte der Wind genau über den Langen See und verursachte dort einen ordentlichen Wellengang. Aber ein anständiger Wassersportler lässt sich durch so etwas natürlich nicht aus der Ruhe bringen. In diesem Jahr sollte es erstmalig eine Qualifikation geben, bei der die Startaufstellung für den Massenstart des Halbmarathons ausgefahren werden sollte. Da beim Teamcaptainsmeeting der Wind leider eher stärker als schwächer geworden war, wurde schweren Herzens darauf verzichtet, da eine Qualifikation unter diesen Umständen wenig Sinn gemacht hätte.

Die Zeit bis zum Start um 15 Uhr nutzten viele zum letzten Auffüllen der Kohlenhydratspeicher in der „Ruderklause“, der Gaststätte des SSCBG. Es gab Nudeln, Hühnerfrikassee, Soljanka und Diverses vom Grill, außerdem Kaffee und Tee zum warm werden.
Immer wieder gingen die Blicke Richtung Wasser, aber der Wind wurde nicht weniger. Das einzige was tröstete waren die Aussagen der Einheimischen, dass es bei dieser Windrichtung auf der geplanten Strecke nicht so schlimm mit den Wellen werden würde. Diese Meinung teilten auch die Fachleute von der DLRG, die das Rennen begleiteten. Also wurde der Start in eine windgeschützte Bucht verlegt und die Strecke leicht verkürzt um das Risiko zu minimieren. Bei der zweiten TC-Besprechung war beschlossen worden, dass alle Boote in einer Reihe starten würden. Also begaben sich alle Teams in den Windschatten der Bucht hinter der kleinen Rohrwallinsel und nahmen Aufstellung zum Start.
Als das Kommando kam, schossen die Boote vorwärts, als wenn nur 200 Meter und nicht 20 km auf dem Programm stünden. Es gab die ersten kleinen Scharmützel aber es blieb bei zärtlichen Paddelberührungen. Alle Steuermänner hatten ihre Boote im Griff, das Wasser war tief und es waren keine Sandbänke im Weg und so blieben uns Szenen wie beim Armadacup erspart. Die ersten Meter ging es fast auf einer Linie in Richtung Seddinsee. Erst nach ca. einem Kilometer konnten sich die ersten Teams absetzen. Allen voran die Elb Meadow Masters aus Dresden. Ihnen folgte ein Gruppe bestehend aus den KRK Blue Eagles aus Minden, den Blues Brothers aus Schwerin, den Sventana Dragons aus Kiel und den Sonntagsfahrern aus Friedersdorf. Den Schluss des Feldes bildeten die Quereinsteiger aus Berlin und die Seeadler aus Gartow. Das Mittelfeld bildeten die Teams vom Arthur Becker Club aus Berlin, den Weserpiraten aus Beverungen und den Red Devils aus Schwerin.

So ging es in den Oder-Spree-Kanal. Dort entbrannte in allen Gruppen ein heißer Kampf um den besten Platz für die einzige scharfe Ecke des Kurses. Die Elb Meadow Masters hatten da schon einen kleinen Vorsprung, so dass sie ganz beruhigt die Ideallinie nehmen konnten. In der Verfolgergruppe gelangen den Blues Brothers und den Blue Eagles die besten Wenden, so dass sie sich von den beiden anderen Teams absetzen konnten.
Weiter ging es über den ruhigen Krossinsee hin zum Zeuthener See. Auf diesem erwartete die Teams ein ziemlicher Gegenwind. Einige Teams hatten zu tun das Wasser wieder aus den Booten zu bekommen. Aber alles ging gut und so kamen alle wohlbehalten an der Brücke Schmöckwitz an. Dort, wieder im Windschatten, konnten sich alle auf die letzten zwei Kilometer und den Endspurt konzentrieren. Um fast jeden Platz entbrannte noch mal ein heißer Kampf. Nur der erste Platz war den Elb Meadow Masters nicht mehr zu nehmen. Souverän beendeten sie die leicht verkürzte Strecke nach 1:29:20 Std. Den zweiten Platz konnten sich mit 20 Sekunden Vorsprung die Blues Brothers vor den Blue Eagles sichern. Letztere waren auf dem Zeuthener See zu sehr mit Schöpfen beschäftigt gewesen, als dass sie bis zum Schluss wirklich hätten gegen halten können. Die Sventana Dragons konnten sich im Endspurt gegen die Sonntagsfahrer durchsetzen. Der Arthur Becker Club nutzte den Vorteil des leichten Bootes ( es waren nur 16 Paddler an Bord) gegen die Red Devils und konnten diese auf dem Zeuthener See endgültig abschütteln. Die drei letzten Teams kämpften mehr mit sich und dem inneren Schweinehund, weil jedes Team für sich durchs Ziel fuhr.
Nachdem alle wieder an Land und in trockenen Sachen waren, wurden die bereitstehenden Köstlichkeiten der „Ruderklause“ verspeist und die Flüssigkeitsspeicher mit diversen Getränken aufgefüllt.
Dann gab es noch die Siegerehrung, bei der sich alle über die schwer verdienten Urkunden und Pokale freuten.

Danach ließen alle den Abend ruhig ausklingen oder machten sich auf den Heimweg, der bei den meisten Teams länger dauerte als das Paddeln. Aber alle haben die schöne Strecke des Berliner Halbmarathons durch die grüne Lunge von Berlin genossen und sind fest der Meinung im nächsten Jahr im April wieder in Berlin dabei zu sein. Einige waren so begeistert, dass sie sich schon für den Berliner Marathon am 22. Oktober angemeldet haben. Der wird doppelt so lang und auch doppelt so schön.
Ich möchte mich hier bei allen Beteiligten bedanken, allen voran den Gastgebern vom SSC-Berlin Grünau und der „Ruderklause“, bei allen Sportlern und last but not least bei allen Helfern aus meinem Team, den „Quereinsteigern“.
Das komplette Ergebnis sowie Bilder und diesen Bericht findet Ihr auch auf www.Drachenboot-Liga.de.

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