02.11.2009 | Kanu-Wildwasserennsport

Achim Overbeck holt sich Weltcupsieg Nummer 2 in Tasmanien

Auf dem Ouse-River, der schwersten und längsten Strecke der Weltcuptour in Tasmanien konnte sich das deutsche Team über eine weitere Goldmedaille durch Achim Overbeck freuen.

Bereits bei den Trainingsläufen am Vortag auf dem neu ins Weltcupprogramm aufgenommenen  Streckenabschnitt des Ouse zeigte sich, dass die Strecke nicht nur Materialintensiv war, sondern auch große Verletzungsgefahr bei den Sportlern bestand. Wuchtige verblockte Stellen gerade am Ende eines über 20 Minuten dauernden Wettkampfes verlangte von den Sportlern alles ab. Nirgends konnte man die schwierigen Passgagen von außen einsehen. Viele Nationen überlegten sich bereits im Vorfeld, ob ihre Sportler das Risiko eingehen sollen. Das deutsche Team war beim 5. Weltcup mit den Sportlern in Herren K1 und C1 am Start. Alke Overbeck zog sich nach einer Kenterung beim Training Schürfwunden und einige Prellungen zu, so dass sie auf den Start verzichten musste.

Nachdem am Vorabend die gröbsten Schäden an den Booten nach den Trainingsfahrten beseitigt wurden, Niels seine herausgetretene Fußstütze ersetzen konnte, gelang die Vorfahrt auf dem Ouse am Wettkampftag ohne größere Probleme (Niels hat allerdings seine provisorisch eingebaute Fußstütze wieder herausgerissen, konnte sie aber zum Wettkampf  mit einem Spanngurt fixieren).

Und dann die Rennen:  Niels Verhoef kommt als erster des deutschen Trios ins Ziel: Seine Fußstütze hat gehalten: „ Ich fand es ein sehr schönes Rennen, leider war ich ein wenig gehandicapt, aber es ist ein Rennen bei dem man mit lächelndem Gesicht ins Ziel kommt, aber einige schütteln auch ihren Kopf – die einen mehr – die anderen weniger.“  Ihm folgte Josef Baumann. Er schüttelte im Ziel nur den Kopf: Das war nichts. Es ging schon vom Start weg nicht richtig los und unten heraus hat mir einfach die Streckenkenntnis gefehlt.“  Als vorletzter Starter kam dann Achim Overbeck ins Ziel. Auch er schüttelte den Kopf und hielt sich dann auch besorgniserregend die Schulter fest. Er kam mit Bestzeit ins Ziel. Auch der Weltcupführende Slovene Zninardic konnte seine Zeit nicht mehr unterbieten. Die Freude bei Achim im Ziel hielt sich aber in Grenzen. Er musste im letzten schwierigen Teil der Strecke rollen und hat sich dabei die Schulter an einem Stein gestoßen. „Ich habe mir das so eingeteilt, dass das Ziel vor dem Wildwasserstück war, und dort war ich dann platt, zu unkonzentriert und ich bin dann reingefallen, aber mir tat erstmal nichts weh. Zum Glück hatte ich vorher schon genug Trainingsfahrten und wusste den Weg. Mein Plan ist aufgegangen. Zum Glück konnte ich den vor mir startenden Briten Schofield noch vor dem schweren Stück überholen.“

Julian Rohn belegte im C1 wiederum Platz 5. „Meine Linie war gut, aber leider hatte nicht mehr so viel auf meinem Akku und dann habe ich den Ami eingeholt und ich bin nicht vorbei gekommen“

Manuela (Team-Managerin) meinte im Ziel nur noch erleichtert:“ Ich bin froh, dass dieses Harakiri-Rennen endlich vorbei ist und dass sich die Sportler alle einigermaßen lebendig endlich auf den Weg zurück in die Zivilisation nach Launceston machen können. Dort haben wir jetzt zwei Tage Pause, in denen wir an den Blessuren der Boote und Sportler arbeiten können, um uns dann wieder voll auf den letzten sehr spannenden Weltcuplauf im Cataract George konzentrieren können“

Spannend wird es in der Weltcupgesamtwertung. Nur bei den Damen kann der Britin Ougton der Sieg nicht mehr genommen werden. Achim hat rein rechnerisch noch die Chance durch einen Sieg im letzten Lauf dem Slovenen Zninardic den Sieg streitig zu machen. Auch im C2 kommt es zum Showdown. Maik Schmitz und Nils Knippling müssen den letzten Lauf vor den Tschechen gewinnen um als Weltcupsieger nach Hause zu fahren.

Von Manuela Gawehn (www.wildwassersport.de)

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