22.04.2013 | Kanu-Drachenboot

5. Berliner Halbmarathon für Drachenboote

Der lange Winter hatte sich pünktlich aus dem Staub gemacht und so ging es am vorletzten Samstag bei milden 14 Grad und sonnigem Wetter an die letzten Vorbereitungen zum 5. Berliner Halbmarathon für Drachenboote. Viele Sportler hatten schon einige Kilometer Anreise hinter sich und waren dankbar für einen Kaffee und einen kleinen Imbiss, der von Heike und der Crew von der Ruderklause bereitgestellt wurde. Aber auch für den größeren Hunger war gesorgt, es gab Nudeln mit Tomatensauce und Hühnerfrikassee.

So gestärkt gingen fünf der zehn Teams, zwei Teams hatten wegen vieler Krankheitsausfälle kurzfristig abgesagt, an die Qualifikation, die auf einer 1.500 Meter Strecke um die Rohrwallinsel gefahren wurde. Viele nutzten die Gelegenheit für ein letztes Feintuning an der Bootsbesatzung und natürlich wollten alle in der ersten Reihe der Startaufstellung stehen. Da dort nur vier der fünf Boote Platz hatten, musste einer in den sauren Apfel beißen. Mit einer Sekunde Rückstand erwischte es die T&T Dragons denkbar knapp.

Danach wurden die Boote wieder an Land gebracht. Noch mal lockern, Energiereserven auffüllen und dann ab zur allgemeinen Begrüßung. Nach einem kurzen Grußwort durch den Ausrichter wurden die Ergebnisse der Qualifikation bekannt gegeben und die restlichen Startnummern verlost. Sieger der Qualifikation waren die Elb Meadow Masters knapp vor den Hannoveranern von HKC Unitas. Dritter waren die Sventana Dragons aus Kiel und die Quereinsteiger aus Berlin komplettierten als Vierte die erste Startreihe.

Um 14:00 Uhr ließen alle wieder die Boote zu Wasser und paddelten zum Start an der Rohrwallinsel. Leider hatte der Wind doch ziemlich aufgefrischt. Die Insel bot aber Windschatten, so dass alle ihre Positionen in der Startaufstellung fanden.

„Are you ready – attention - go“und schon ging sie los, die wilde Fahrt. Die erste Reihe erwischte einen guten Start, so dass sie geschlossen die ersten Meter zurücklegten. Alle anderen Teams versuchten natürlich ihre Positionen zu verbessern.  Da genug Platz und das Wasser tief genug ist, ging es dabei, wie immer in den letzten Jahren, sehr gesittet zu. Es gab keine größeren Kollisionen oder gar unfaire Aktionen.

Nach und nach setzten sich die Vorjahressieger aus Dresden und die Sportler aus Hannover vom Rest des Feldes ab. Die Sventana Dragons konnten noch eine Zeit lang folgen, mussten dann aber abreißen lassen. Das Team Hamburg Allstars, welches zum ersten Mal in Berlin am Start war, kämpfte sich nach vorn. Im Schlepptau hatte es die Spree Coyoten aus Fürstenwalde. Beide überholten die Quereinsteiger und die Sventana Dragons. Durch den Schwung der Welle konnten auch die Quereinsteiger an den Sventana Dragons vorbeiziehen. Das ganze Feld war immer noch sehr eng zusammen. So kam es immer wieder zu Kämpfen - Boot an Boot. Auf den ersten Plätzen bekriegten sich die Hannoveraner mit den Dresdnern. Zu diesen versuchten die Hamburger aufzuschließen, was ihnen aber nicht ganz gelang. Dahinter reihten sich die Spree Coyoten als vierte ein. Um den fünften Platz stritten sich mehrere Kilometer die Quereinsteiger und die Sonntagsfahrer. In ihrem Eifer übersahen die Steuermänner leider, dass sich an beiden Teams die Full Pipe Dragons aus Minden vorbei schoben. Die Quereinsteiger versuchten mit einem Zwischenspurt doch noch auf die Welle der Full Pipes zu kommen, aber sie scheiterten knapp. Immerhin hatten sie damit die Sonntagsfahrer abgeschüttelt. Nach 15 km hatten alle ihre Position gefunden und es begann verstärkt der Kampf gegen den inneren Schweinehund.

Nur an der Spitze tobte der erbitterte Kampf um Platz eins. Der HKC versuchte die Dresdner immer wieder von der Welle zu schmeißen, aber es halfen keine Spurts und keine Steuermanöver, die Erfahrung der Dresdner war einfach zu groß. Und so lief alles auf den entscheidenden Endspurt hinaus. Hier hatten die Hannoveraner dann das bessere Ende für sich. Mit einem Drachenkopf Vorsprung gewannen sie nach 21,5 km denkbar knapp. Danach folgten die Hamburger vor den Fürstenwaldern. Die Quereinsteiger versuchten doch nochmal an die Mindener von den Full Pipes heran zu kommen, aber es gelang ihnen nicht. Danach kamen die Sonntagsfahrer vor den abgekämpften Sventana Dragons und dem Schweriner Boot von den Aquaholics und den Sternberger Pastinetten ins Ziel. Das Schlusslicht bildeten die T&T Dragons, die diesmal leider nicht so gut zusammen fanden wie noch im Herbst beim Marathon. Das ganze Feld war nur 13 Minuten auseinander und wurde damit in den letzten Jahren immer enger, was viel Spannung für die Zukunft verspricht.

Als alle im Ziel waren, hieß es Boote aus dem Wasser und raus aus den nassen Klamotten. Heike und ihre Crew hatte viel Fleisch und Wurst auf dem Grill fertig, so dass sich alle stärken konnten. Auch Elektrolyte gab es reichlich und in jeder Form, dann wurde zur Siegerehrung gerufen.

Anschließend wurden die Urkunden und Pokale verteilt. Es gab ein Geburtstagsständchen für einen Mindener Sportfreund, der auch an seinem Geburtstag auf den Halbmarathon nicht verzichten wollte.

Für so manchen ging der Abend noch eine ganze Weile weiter. Es wurde wie immer gefachsimpelt und die eine oder andere Geschichte zum Besten gegeben. Krönung war ein kleines Theaterstück, welches die gastgebenden Karoliner Dragons zum Besten gaben.

Der Dank geht an den SSCBG, dessen Vorsitzenden Robert Schaddach, die Karoliner Dragons, die wieder viel mit anpackten, und natürlich an Heike Kessler von der Ruderklause. Das Essen war wie immer lecker. Die Ruderklause freut sich auf Euren Besuch.

Alle Ergebnisse, Fotos und Videos findet Ihr auf www.drachenboot-liga.de.

Autor: Stefan Telschow

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