Als ich am Samstagmorgen um 9:30 Uhr in der Schwimmhalle
eintreffe, ist die große Eingangshalle bereits mit den gespannt
wartenden Teilnehmern gefüllt. Die Tatsache, dass viele ihre
Paddel mit dabei haben, könnte einen unwissenden Zuschauer
jetzt leicht irritieren. Ich habe immer noch keine Idee, wie
die Boote in die Schwimmhalle passen sollen. Als ich erfahre,
dass das Rennen auch noch in der 25-Meter-Halle stattfindet,
bin ich vollends verwirrt. Eine gute Stunde später haben sich
endlich alle Teams angemeldet und die Zuschauer dürfen nun
ebenfalls die Schwimmhalle betreten. Die Temperaturen aus der
beheizten Eingangshalle werden noch einmal erhöht - tropisches
Klima statt Winterunwetter ist jetzt angesagt. Auf beiden
langen Seiten der Halle gibt es riesige Tribünen, auf denen
sich die meisten der vielen Teams schon verteilt haben.
Glücklicherweise ist ein günstig gelegener Abschnitt für
Zuschauer reserviert, so dass ich doch noch ein freies
Plätzchen finde.
Das Platzproblem im Schwimmbecken wurde auch ganz erstaunlich
gelöst. Statt mehrerer kleiner Boote gibt es nur ein einziges
sehr langes, das mit Seilen an beiden Enden am Rand befestigt
ist. Wie ich erfahre, sitzen sich immer jeweils zwei Teams im
Boot gegenüber. Auf Kommando paddeln sie dann direkt
gegeneinander - wer den Gegner zuerst über eine mit einem Seil
gespannte Linie drückt, hat gewonnen. Also wie Tauziehen, nur
mit Schieben statt ziehen. In etwa…
Beginnen dürfen die Blue Bulls gegen die tv.rostock Dragons.
Beim Einsteigen schwankt das schmale Boot gewaltig, doch
schließlich sitzt jeder sicher an seinem Platz. Jedes Team
stellt 8 Paddler, von denen mindestens 4 weiblich sein müssen.
Zum Start wird das Boot mithilfe der Seile in die Mitte des
Wasserbeckens gezogen, die Paddler gehen konzentriert in
Position und warten auf das Kommando. Als dieses ertönt,
versucht jeder mit aller Kraft und möglichst im Takt mit den
anderen vorwärts zu paddeln. Schon nach wenigen Sekunden haben
die Blue Bulls ihre Gegner über die Markierungslinie gedrängt
und damit den ersten Sieg errungen. Nachdem die Teams das Boot
am Beckenrand wieder verlassen haben, muss erst mal das Wasser
heraus geschöpft werden. Auch die Sportler sind völlig
durchnässt, ob vom Schweiß oder Wasser – man weiß es nicht.
Quelle: SV Breitiling e.V.