20.03.2012 | Kanu-Wildwasserennsport

Im kurzen Shirt bei den Fulda-Rennen

Das gab es noch nie bei den Fulda-Kanu-Rennen: Erstmals in der Geschichte des Rennens waren die Temperaturen im März bereits so hoch, dass die Sportler in kurzen Hellis an den Start gingen:

„Dass ich in meiner Paddelkarriere noch erleben darf, dass wir in kurzen Hellis hier starten hätte ich nie erwartet.“, so der Braunschweiger Nationalmannschaftsfahrer Achim Overbeck, der bei den Herren über die Classicdistanz dritter wurde. Bei frühlingshaften Temperaturen stand am Samstag das erste Sprint-Ranglistenrennen der Saison an, Sonntag folgte dann das Ranglistenrennen über die Classicdistanz. 100-prozentig zufrieden war Bundestrainer Gregor Simon allerdings nicht: Simon hat seinen Sportlern fehlende Spritzigkeit attestiert, „aber das ist nach dem Winter kein Wunder“. Daran und an der Technik müsse gearbeitet werden. Trotz allem konnten sich die Ergebnisse der Deutschen im Vergleich zur Konkurrenz aus der Schweiz, Niederlande und Luxemburg sehen lassen.

Im schnellsten Rennen des Wochenendes siegte über die Sprintdistanz der Geheimfavorit Josef Baumann aus Fulda, er verwies den Sieger des Classicrennens, Tobias Bong (Kölner), auf den zweiten Rang. Allroundqualitäten bewies Marc Rösner: Mit Rang zwei im Classic und Rang drei im Sprint zeigte der Altriper auf, dass mit ihm im Kampf um die internationalen Startplätze dieses Jahr zu rechnen ist.

Im gut besuchten Damenfeld gewannen die Cellerin Alke Overbeck (Sprint) und Manuela Stöberl (Rosenheim / Classic). Das Podium kompletierten im Sprint die Schweizerin Sabine Eichenberger und Sandra Ott aus Köln. Über die Classicdistanz landete ebenfalls Sabine Eichenberger vor Alke Overbeck auf dem zweiten Rang.

Erfreulich waren die Teilnehmerzahlen im Canadier-Bereich: Hier kommt einiges an Nachwuchs nach, was für die Zukunft hoffen lässt. Bei den Canadier Einern fuhr Tim Heilinger (Köln) für viele überraschend im Sprint den Sieg vor Normen Weber (Augsburg) und Moritz Lipperheide aus Bonn ein. Im Classicwettkampf revanchierte sich Weber mit einem Sieg vor Heilinger und Maik Schmitz (Köln).

Bei den Canadier-Zweiern siegten Normen Weber und Rene Brücker von der RG Deutschland sowohl im Sprint als auch über die Classicdistanz. Sie setzten sich im Sprint mit zwei Hundertstel Sekunden vor den Weltmeistern Johannes Baumann und Lars Walter aus Fulda durch, Mathias Nies und Maik Schmitz von der RG NRW wurden dritte. Über die lange Distanz drehten Nies / Schmitz den Spieß um und konnten sich vor den Fuldaern Platzieren.

Möglich gemacht wurde die Veranstaltung erst durch den Einsatz von ca. 70 Helfern. Da die Fulda wieder einmal Niedrigwasser führte, wurden mit Teppich, Holzbohlen und Paletten Abweiser in das Flussbett gebaut, damit die notwendige Handbreit Wasser unterm Kiel erreicht wurde.

 

Lob bekam dafür der Veranstalter von allen Seiten: „Der Kanu Club Fulda hat mit seinen vielen Helfern wieder einmal einen perfekt organisierten Wettkampf auf die Beine gestellt, bei dem trotz des geringen Wasserstandes auf der Fulda und des einsetzenden Regens am Sonntag viele strahlende Gesichter zu bestaunen waren. Auch wenn einige Sportler aus dem Nationalteam krankheitsbedingt nicht an den Start gehen konnten, haben die gefahren Zeiten beim ersten internationalen Kräftevergleich gezeigt, dass sich das deutsche Team auf einem guten Weg in Richtung Weltmeisterschaft in La Plagne befindet.“ , so Teammanagerin Manuela Gawehn.

Text: David Piaskowski

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