04.09.2012 | Kanu-Rennsport

26 Nationen bei den ICF Canoe Sprint Masters Competitions in Brandenburg an der Havel

Nur knapp vier Monate Vorbereitungszeit hatten der Landes-Kanu-Verband Brandenburg und das Regattateam Beetzsee Brandenburg zur Verfügung, um den gemeldeten 268 Kanurennsportlern aus 20 Nationen einen reibungslosen Ablauf der ICF Canoe Sprint Masters Competitions zu gewährleisten. Letztlich hat alles aufgrund der professionellen Einstellung der ehrenamtlich tätigen Sicherstellungskräfte funktioniert.

Die Rennen in den Einer-, Zweier- und Viererbooten waren über 200m und 2000m unterteilt sowie nach zehn Altersgruppen mit jeweils fünf Jahrgängen vorgesehen. Auch Mixbesatzungen konnten nominiert werden. Ca. 70 deutsche Sportler/-innen hatten im Vorfeld ihren Start signalisiert. Aus Weißrussland meldeten 25 Aktive ihre Teilnahme an den Wettkämpfen. Interessant ist die Tatsache, dass der Großteil der Teilnehmer aus dem osteuropäischen Raum kam. Nur wenige  aktive Wettkampfinteressierte kamen aus Westeuropa. Aus den USA reiste mit Aleksandras Ambotas, dem Sieger im K1 über 200m und 2000m der Altersgruppe 55-59, lediglich ein Vertreter an. Schon im Vorjahr war er in Szeged unter den erfolgreichen Teilnehmern zu finden.  

Kritisch hinterfragt: Nicht nur die Tatsache, dass die Sportler bis auf wenige Ausnahmen aus europäischen Staaten kamen, sondern auch die Feststellung, dass zahlreiche Rennen in den Altersgruppen über 200m nur mit drei bis fünf Booten und dann noch teilweise mit  international gemischter Besatzung gestartet werden mussten, lässt die Frage nach dem Sinn und Wert einer als „ICF Canoe Sprint Masters Competitions“ deklarierten Regatta aufkommen. Dazu kamen kurzfristige Ummeldungen von Athleten für einen zusätzlichen Start in einer jüngeren Altersgruppe, um sich noch weitere Medaillenchancen zu erhalten. Auch das unangekündigte Nichterscheinen bei der Startaufstellung wurde von einigen Teilnehmern scheinbar als Selbstverständlichkeit betrachtet. Solche „Kleinigkeiten“ stellten die Organisatoren oftmals  vor neue und bei sonstigen Regatten nicht übliche Herausforderungen. Ein nach seiner Wertschätzung dieser Veranstaltung befragter deutscher Athlet gab offen zu, derartige Veranstaltungen als Training unter Wettkampfbedingungen zu betrachten.

Sei es drum, die weither mitgereisten Angehörigen der Aktiven feuerten dennoch ihre Rennpaddler lautstark und mit innerer Anteilnahme an. Und  so manches kleine Ärgernis wurde von  den Organisatoren durch das von einigen Sportlern bei ihrer Abreise spontan geäußerte Lob für die gute Arbeit der Ausrichter bald wieder vergessen.

Von den deutschen Altersklassensportlern waren u. a. Bruno Pieperbeck (1. Platz im C1 über 200m und 2000m, AK 55 bis 59), Thomas Arzt (1. Platz im K1 und K4 über 200m, 2. Platz im K2 über 200m  sowie im K1 über 2000m, AK 50 bis 54), Lars Burkert (1. Platz im K1 und K2 über 200m, AK 35 bis 39), Christian Wittig (1. Platz im C1 über 200m und 3. Platz im C1 über 2000m, AK 40 bis 44) und Hennadiy Vorobyov (1. Platz im K1 über 2000m, AK 40 bis 44 sowie im  K4 über 200m, AK 35 bis 39) besonders erfolgreich.  

Günter Welke

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