Den Anfang machten bereits gestern Abend die Masters. „Das
Wasser ist sehr weich, das war schon etwas ungewohnt, damit
hatten wir nicht gerechnet,“ so ein Teammitglied, „aber das
kriegen wir schon hin.“ Ein paar Feinabstimmungen mussten noch
vorgenommen werden, aber die Trainerin Ute Szymanski ging
zufrieden vom Wasser.
Eine bittere Nachricht erreichte gestern das deutsche
Juniorenteam. Aufgrund einer kurzfristigen Absage mehrerer
Nationen blieben lediglich Kanada und Italien in den 10-er
Booten und Deutschland im 20er-Boot übrig. Der ICF hat
gemeinsam mit sämtlichen Teamcaptains entschieden, dass das
deutsche Team in zwei Teams für das Kleinboot aufgeteilt werden
darf. Auf diese Weise können die Deutschen zwar teilnehmen und
haben ihre Chancen auf eine Medaille quasi verdoppelt, aber aus
eingespielten und zusammengewachsenen Teammitgliedern sind auf
einmal Gegner geworden. Die ist keine einfache Situation,
dementsprechend enttäuscht und geschockt waren die Jugendlichen
auch. Aber die Teamleitung um Juniorentrainer Mario Arling,
Bundestrainer Martin Alt und und Nationalmannschaftsreferent
Jörg Gentner hat ihr möglichstes getan, um die Jugendlichen
wieder entsprechend aufzubauen. Wenn man vorhin einen Blick in
das Teamlager geworfen hat, konnte man sich auch davon
überzeugen: die Stimmung war gut, der Teamzusammenhalt hat
keinen Schaden genommen. In einer gemeinsamen Aktion wurden die
Paddelblätter mit der Deutschlandfahne beklebt.
Die Senioren stiegen erst am späten Nachmittag zum Training
ins Boot und diese letzte Einheit sah sehr gut aus. Auch hier
hatte man sich schnell an das weiche Wasser gewöhnt.
Am Rande kam es zu einem freudschen Versprecher durch Trainer
Martin Alt. Auf die Frage wie viele Teams und Distanzen der DKV
gemeldet hat, kam die Antwort: „Wir haben uns für 19 Medaillen
angemeldet.“ Die Verbesserung folgte auf dem Fuße, natürlich
meinte er 19 Wettkämpfe.
Insgesamt haben vierzehn Nationen gemeldet, wobei die
stärksten Teams aus Ungarn, Kanada, Polen, den USA, der Ukraine
und Russland kommen werden. Die Schweiz hat vor zwei Jahren ein
völlig neues Team zusammengestellt und inzwischen noch einmal
umgebaut. Man darf gespannt sein, was die Eidgenossen hier an
den Start bringen, man sollte sie auf gar keinen Fall
unterschätzen. Die Teams Tschechiens, Japans, Schwedens, der
Philippinen und Italiens sind schwer einzuschätzen, sie wurden
noch nicht auf dem Wasser gesehen. Frankreich schickt seit
vielen Jahren endlich einmal wieder ein Boot an den Start, was
von sämtlichen Nationen mit großer Freude aufgenommen
wurde.
Wie bereits vor zwei Jahren in Szeged gibt es auch in
Mailand eine automatische Startanlage. Am Nachmittag konnten
die Teams diese noch einmal einzeln testen, denn einige
Steuerleute haben noch keine Erfahrung mit den Startschuhen.
Alles verlief problemlos.
Morgen und am Freitag werden die Rennen über die Mittelstrecke
von 500 Metern gefahren. Samstag gehen die Teams erst über die
Langdistanz von 2.000 Metern an den Start, bevor die Vorläufe
über die 200 Meter Sprintstrecke beginnen. Den Abschluss bilden
am Sonntag die 200 Meter Finalläufe.
Sämtliche Ergebnisse finden sich www.idroscaloclub.org/dragon/index.html.