30.08.2012 | Kanu-Drachenboot

WM in Mailand – Deutschland steht in den Startlöchern

Ab morgen ist es soweit, auf der Rennstrecke Idroscalo in Mailand werden die vierten Weltmeisterschaften im Kanu-Drachenboot ausgerichtet. Während am Nachmittag noch die letzten Vorbereitungen vorgenommen wurden, waren die Teams bereits seid dem Vormittag auf dem Wasser um sich an die Strecke und das Klima zu gewöhnen.

Den Anfang machten bereits gestern Abend die Masters. „Das Wasser ist sehr weich, das war schon etwas ungewohnt, damit hatten wir nicht gerechnet,“ so ein Teammitglied, „aber das kriegen wir schon hin.“ Ein paar Feinabstimmungen mussten noch vorgenommen werden, aber die Trainerin Ute Szymanski ging zufrieden vom Wasser.
Eine bittere Nachricht erreichte gestern das deutsche Juniorenteam. Aufgrund einer kurzfristigen Absage mehrerer Nationen blieben lediglich Kanada und Italien in den 10-er Booten und Deutschland im 20er-Boot übrig. Der ICF hat gemeinsam mit sämtlichen Teamcaptains entschieden, dass das deutsche Team in zwei Teams für das Kleinboot aufgeteilt werden darf. Auf diese Weise können die Deutschen zwar teilnehmen und haben ihre Chancen auf eine Medaille quasi verdoppelt, aber aus eingespielten und zusammengewachsenen Teammitgliedern sind auf einmal Gegner geworden. Die ist keine einfache Situation, dementsprechend enttäuscht und geschockt waren die Jugendlichen auch. Aber die Teamleitung um Juniorentrainer Mario Arling, Bundestrainer Martin Alt und und Nationalmannschaftsreferent Jörg Gentner hat ihr möglichstes getan, um die Jugendlichen wieder entsprechend aufzubauen. Wenn man vorhin einen Blick in das Teamlager geworfen hat, konnte man sich auch davon überzeugen: die Stimmung war gut, der Teamzusammenhalt hat keinen Schaden genommen. In einer gemeinsamen Aktion wurden die Paddelblätter mit der Deutschlandfahne beklebt.
Die Senioren stiegen erst am späten Nachmittag zum Training ins Boot und diese letzte Einheit sah sehr gut aus. Auch hier hatte man sich schnell an das weiche Wasser gewöhnt.
Am Rande kam es zu einem freudschen Versprecher durch Trainer Martin Alt. Auf die Frage wie viele Teams und Distanzen der DKV gemeldet hat, kam die Antwort: „Wir haben uns für 19 Medaillen angemeldet.“ Die Verbesserung folgte auf dem Fuße, natürlich meinte er 19 Wettkämpfe.
Insgesamt haben vierzehn Nationen gemeldet, wobei die stärksten Teams aus Ungarn, Kanada, Polen, den USA, der Ukraine und Russland kommen werden. Die Schweiz hat vor zwei Jahren ein völlig neues Team zusammengestellt und inzwischen noch einmal umgebaut. Man darf gespannt sein, was die Eidgenossen hier an den Start bringen, man sollte sie auf gar keinen Fall unterschätzen. Die Teams Tschechiens, Japans, Schwedens, der Philippinen und Italiens sind schwer einzuschätzen, sie wurden noch nicht auf dem Wasser gesehen. Frankreich schickt seit vielen Jahren endlich einmal wieder ein Boot an den Start, was von sämtlichen Nationen mit großer Freude aufgenommen wurde.

Wie bereits vor zwei Jahren in Szeged gibt es auch in Mailand eine automatische Startanlage. Am Nachmittag konnten die Teams diese noch einmal einzeln testen, denn einige Steuerleute haben noch keine Erfahrung mit den Startschuhen. Alles verlief problemlos.
Morgen und am Freitag werden die Rennen über die Mittelstrecke von 500 Metern gefahren. Samstag gehen die Teams erst über die Langdistanz von 2.000 Metern an den Start, bevor die Vorläufe über die 200 Meter Sprintstrecke beginnen. Den Abschluss bilden am Sonntag die 200 Meter Finalläufe.
Sämtliche Ergebnisse finden sich www.idroscaloclub.org/dragon/index.html.
 

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