Auch über den Zeitplan herrscht jetzt gewissheit: Die Finalrunden aller Disziplinen der Weltmeisterschaft werden am Samstag bei guten Pegelverhältnissen der Isar durchgeführt. Die aktuellsten Prognosen des Wasserwirtschaftsamts Plattling sagen voraus, dass am Freitag der Höchststand des Wasserspiegels zu erwarten ist, der bis zum Samstag auf ein aus Wettkampfsicht gutes Niveau wieder abfallen wird.
Am Dienstag zuvor gab es noch eine Hochwasserwarnung zum Wochenende hin, die eine Durchführung des zu diesem Zeitpunkt ausstehenden WM-Programms äußerst schwierig gemacht hätte. Daraufhin reagierte das Organisationskomitee mit einer Straffung des Programms, damit auf die nun gut abschätzbaren Pegelstände der Isar entsprechend reagiert werden konnte.
„Mit den neuesten Prognosen können wir gut arbeiten. Der Samstag wird nun der beste Tag für die Durchführung der Finalläufe sein. Am Freitag wird der Höchststand der Isar zu erwarten sein, allerdings auf einem Niveau, das keine Evakuierungsmaßnahmen oder weitere Programmausfälle nach sich zieht“, so Robert Sommer, Präsident des ausführenden Organisationskomitees. „Am Freitag werden wir einen Zwischentag mit dem bunten Rahmenprogramm wie King of the Wave oder Teva Big Trick durchführen. Die Athleten haben zusätzliche Trainingszeiten bekommen, um sich ideal auf die Finalruns vorbereiten zu können.“
Lob gab es von Sommer auch für die Zusammenarbeit mit den städtischen Institutionen: „Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den beteiligten Personen und Institutionen wie der Stadt oder der Polizei war vorbildlich. Wir haben gemeinsam ein gutes Krisenmanagement gezeigt und das Wasserwirtschaftsamt ist natürlich weiterhin am Arbeiten, um die Pegelstände stabil zu halten.“
Auch von Seiten des Internationalen Kanu-Verbandes ICF gab es zum bisherigen Verlauf der WM nur Positives zu berichten. „Nicht nur das Niveau der Wettkämpfe bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau, auch die Organisation dieser WM ist vorbildlich. Wir alle arbeiten gemeinsam darauf hin, dass Kanu-Freestyle in Zukunft in das Olympische Programm aufgenommen wird“, so Lluis Rabaneda, Vorsitzender der Sparte Freestyle beim ICF.
Joe Jacobi, Geschäftsführer des US-amerikanischen Kanu-Verbandes und Olympiasieger von 1992 im Zweier-Kanadier ist nach Niederbayern angereist, um möglichst viele Eindrücke für die kommende Weltmeisterschaft 2013 in North Carolina/ USA zu sammeln. „Wir sind aus Sicht der Sportart auf einem guten Weg Das Level auf und neben der Welle ist unheimlich hoch. Was aber noch viel wichtiger für so eine Veranstaltung ist, sind die vielen hilfsbereiten und zuvorkommenden Volunteers, die so ein Event erst ermöglichen und mit Stolz und Herz bei der Sache sind. Das ist mir direkt aufgefallen, nachdem ich hier in Plattling angekommen bin und das nehme ich neben vielen anderen Eindrücken mit nach Nordamerika“, so Jacobi nach seiner Ankunft.
Anbei eine kurze Zusammenfassung der Halbfinals vom
Donnerstag.
K1 Männer
Peter Csonka (SVK) hat seinen ersten Platz im Halbfinale durch
starke Leistungen in den letzten zwei Tagen redlich verdient.
Hatte der Silbermedaillengewinner von 2007 in den Vorläufen
noch einige Probleme – er qualifizierte sich als letzter
Teilnehmer für das Viertelfinale – scheint es, als ob er alle
Nervosität nun abgelegt hat. Csonka sagte nach dem Halbfinale,
dass er Plattling gut kenne, da er hier wegen der Nähe zu
seiner Heimat und den optimalen Bedingungen seit mehr als zehn
Jahren trainiere. Daher habe er nie daran gezweifelt, zum
richtigen Zeitpunkt seine Leistung abrufen zu können. Der
Titelverteidiger Nick Troutman (CAN) und der
Bronzemedaillengewinner von 2009, Stephen Wright (GBR), mussten
sich ebenfalls von weiter unten hochkämpfen als gewohnt, um die
Finals zu erreichen, da ihre Vorläufe auch noch nicht optimal
liefen. Den dreien folgen noch Gerd Serrasolses (ESP) und James
“Pringle” Bebbington (GBR) in die Endrunde.
K1 Frauen
Während die nordamerikanischen Fans des Freestyle Kajaks es
mittlerweile gewohnt sind, Emily Jackson (USA) und Ruth Gordon
Ebens (CAN) bei professionellen Wettkämpfen um den ersten Platz
kämpfen zu sehen, werden diesen Samstag noch ein paar
Frischlinge im Finale mitmischen. Vor allem bekannt als Squirt
Spezialistin, hat Claire O’Hara (GBR) dieses Jahr auch in der
K1 Klasse brilliert. Nina Halasova (SVK), die in
internationalen Events auch keine Unbekannte mehr ist, nimmt
dieses Jahr zum ersten Mal an einem Finale teil. Ebenso Haley
Mills (USA), die sich weiter von Runde zu Runde steigern konnte
und sich somit ihre Chance sicherte.
C1
Die ehemaligen Slalompaddler und Teamkollegen Aito Goikoetxea
und Igor Juanikorena haben heute die zwei Spitzenplätze unter
sich ausgemacht und sogleich den jungen US- Amerikaner Dane
Jackson auf den dritten Platz verwiesen. Philipp Hitzigrath,
einer der beiden verbliebenen Deutschen, kam auf Rang vier,
während der erfahrene Seth Chappelle (USA) den viermaligen
deutschen Meister Markus Hummel mit nur zehn Punkten Vorsprung
um seine Finalteilnahme brachte.
OC1
Wie auch im C1 feierten die spanischen Slalompaddler Odei
Areta und Adria Bosch auch hier erneut große Erfolge, indem sie
zusammen mit den Amerikanern Dane Jackson und Eli Helbert sowie
dem letzten deutschen Kandidaten, Tobias Hüther, ins Finale
einzogen.
K1 Junioren
Bei den Junioren blieb Dane Jackson weiterhin eine Klasse für
sich. Der Teenager erreichte mit seinem 1130-Punkte-Durchgang
zum zweiten Mal hintereinander den höchsten Punktsatz der
Weltmeisterschaft, womit er gleichzeitig erster in der
Erwachsenenklasse wäre. Aber auch der Spanier Joaquim Fontane
zeigte eine beeindruckende Leistung und zieht als zweiter in
die Endrunde ein. Weitere Finalteilnehmer sind die beiden
Briten James Benns und Bren Orton sowie Teemu Väliahdet, der
sich als erster Finne überhaupt für ein Finale bei einer IFC
Freestyle WM qualifizieren konnte.
K1 Juniorinnen
Obwohl die Teilnehmerinnen natürlich den Wettkämpfen
enthusiastisch entgegenfieberten, war der Ausgang des
Halbfinals der K1JW überraschend. So kämpfte sich die zuvor
achtplatzierte Courtney Kerin (NZL) bis auf den ersten Platz
vor, wohingegen die Favoritin Hannah Kertesz (USA) den
erwarteten Finaleinzug nicht schaffte. Kertesz‘ Teamkollegin
Lauren Burres platzierte sich als Zweite knapp vor der
Norwegerin Tora Heggem. Auf den Plätzen vier und fünf liegt das
britische Duo Kim Aldred und Gabby Bates.
Squirt Männer
Dane Jackson komplettierte im Squirt der Männer seine vierte
Finalteilnahme. Jackson, der als einziger Athlet in vier
Disziplinen antritt, schaffte in allen Klassen, in denen er an
den Start ging, den Einzug in das Finale. Vor ihm liegt der
Brite Jamie Austen, der sich mit 1103 Punkten an die Spitze
setzte. Der Japaner Toru Ishihara schaffte den dritten Platz
knapp vor Colin Kemp aus den USA. Letzter Finalteilnehmer ist
Jeremy Laucks (USA).
Squirt Frauen
Beim Squirt der Frauen setzte sich Clare O’Hara
erwartungsgemäß an die Spitze. Mit 1959 Punkten dominiert die
Britin diese Klasse nach Belieben. Motoko Ishida (JPN) folgt
mit 923 Punkten auf Platz zwei, Devon Barker aus den USA
erzielte die gleiche Anzahl an Wertungspunkten. Die Britinnen
Islay Crosbie und Lou Turner komplettieren das Feld der
Finalistinnen. Beim Squirt der Damen zählte bereits die
Vorrunde vom Dienstag als Qualifikation für das Finale.
Aus DKV-Sicht war diese Weltmeisterschaft bislang erfolgreich.
Mit Tobias Hüther (OC1) und Philipp Hitzigrath (C1) stehen zwei
deutsche Athleten in Finalläufen dieser Veranstaltung.
Insgesamt kamen noch acht weitere deutsche Kanuten unter die
Top 10 ihrer jeweiligen Disziplin.
Alle Informationen, Zeitpläne, Ergebnisse und Fotos stehen
unter www.icf-freestyle.de zur Verfügung
Livevideos des Events:
www.ustream.tv/channel/freestyle-competitions
Verfolgen Sie die ICF Kanu-Freestyle WM auf Twitter:
@ICFPlattling