18.08.2011 | Kanu-Rennsport

Rennsport-WM: Brendel im Pech, fünf Boote in den Finals und zwei Medaillen für Paracanoe-Athleten

Während das Schicksal C1-Ass Sebastian Brendel im 1000m-Vorlauf durch einen Paddelbruch bereits um alle WM-Träume auf dieser Distanz brachte, sicherten sich am ersten Wettkampftag der Rennsport-WM in Szeged die amtierenden Weltmeister im K1 Max Hoff sowie im K2 Martin Hollstein und Andreas Ihle den Einzug in die Finals. Ebenfalls die Finalteilnahme erkämpften der K4 der Damen und der C2 der Herren über 500m sowie der K2 der Damen über 1000m. In den Paracanoe-Finals gab es Silber und Bronze für den DKV.
Paracanoe-Premiere mit WM-Silber: B. Gottschalk

Hoch motiviert und top vorbereitet wollte Sebastian Brendel (Potsdam) in Szeged im C1 über 1000m den Angriff auf die WM-Krone starten, doch dann spielte ihm das Schicksal übel mit: Im 1000m-Vorlauf brach ihm während des Starts beim 5. Schlag das Paddel und brachte ihn so auf seiner Paradestrecke um alle Chancen. Bundestrainer Kay Vesely traute seinen Augen nicht und dachte zunächst an einen Fehlstart, doch die Tragik hatte längst ihren Lauf genommen.  Sebastian Brendel selbst war am Boden zerstört, auch der Zuspruch der Trainer, seiner Familie und der Mannschaftskameraden konnte ihn kaum aufrichten. Dennoch hat es der Potsdamer auf der 200m-Distanz noch in Szeged in der Hand, sich die Olympiateilnahme zu sichern. Chefbundestrainer Reiner Kießler hofft auf eine „Trotzreaktion“ von ihm: „Mit der entsprechendem Wut im Bauch kann er vielleicht über 200m zeigen, dass er zu den Besten der Welt zählt.“

Insgesamt zufrieden konnten dagegen die Titelverteidiger im K1 Max Hoff (Essen) sowie im K2 Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Andreas Ihle (Magdeburg) über 1000m auf den ersten Wettkampftag zurückblicken. Wenngleich die Umstellung von den kühlen Trainingsbedingungen der Vorbereitung in Duisburg auf die Wettkampfbedingungen vor Ort mit über 30 Grad Hitze und etwa 10 Grad wärmeren Wasser zunächst einige Gewöhnungs-Probleme mit sich brachte, fuhren sowohl Max Hoff als auch Hollstein/Ihle in ihren Semifinals sicher ins Finale. Während Max Hoff dabei den Serben Marko Tomicevic und den Australier Ken Wallace bezwang, setzten sich Hollstein/Ihle gegen die Ungarn Dombi/Kökeny sowie die Franzosen Colin/Carre durch.

Auch der K4 der Damen mit Carolin Leonhardt (Mannheim), Silke Hörmann (Karlsruhe), Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) zog nach einem nicht optimalen Vorlauf (Platz zwei hinter Großbritannien) die richtigen Konsequenzen und ließ sich im Zwischenlauf mit Platz zwei hinter den Europameistern aus Weißrussland die Finalteilnahme nicht nehmen. Zuvor hatten sich bereits Peter Kretschmer und Kurt Kuschela (beide Potsdam) im C2 über 500m ebenfalls mit Rang zwei ins Finale gepaddelt. Der K2 der Damen über 1000m mit Debora Niche (Berlin) und Anne Knorr (Leipzig) hatte sich schon mit einem Sieg im Vorlauf die Finalteilnahme gesichert. So stellte Chefbundestrainer Reiner Kießler als Bilanz des ersten Tages fest, „bis auf das Missgeschick von Sebastian Brendel ist alles im Plan“.

In den abschließenden Paracanoe-Finals am ersten Tag gab es für den DKV noch Silber durch Brit Gottschalk (Schierstein) im Rennen der Damen V1 200m LTA und Bronze durch den Vizeweltmeister des Vorjahres Gerhard Bowitzky (Schwedt) im Rennen der Herren V1 200m LTA.

 Komplette Ergebnisse: http://szeged2011.com/

Text: H.-P. Wagner

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